So meine lieben, das ist nun das letzte Türchen unseres Blindnerd-Adventskalenders (Bladventskalender).
Ich denke, wir haben viele weihnachtlichen Aspekte und vieles andere mehr gestreift.
Ich hoffe, der Kalender hat etwas Freude bereitet und dass er diese schweren Zeiten etwas weihnachtlicher und heller werden ließ. Das war zumindest mein Anliegen, dieser ganzen Pandemie etwas Freude und Licht entgegen zu halten.
Ich wünsche euch alles, was ihr für das kommende Jahr braucht. Findet viele Sternschnuppen und tankt Kraft, wo ihr könnt.
Kommen wir also zum letzten Türchen dessen Inhalt, wie soll es anders sein, mit Astronomie und Weltraum zu tun hat.
Die Weihnachts-Mond-mission
Vor 53 Jahren, Weihnachten 1968 also, wurde Jules Vernes Roman „Von der Erde zum Mond“ Realität: Der Flug der Apollo 8 um den Mond war bis dato die kühnste Mission des gesamten Mondprogramms, weil sich noch keine Apollo aus dem Erdorbit gewagt hatte.
Weihnachtlich ist die Mission deshalb, weil sie sich um die Weihnachtstage von 1968 herum abspielte.
Der erste Gottesdienst im All
Neben hunderten von Fotos, die von der Mondoberfläche gemacht wurden, dürfte den größten Eindruck vermittelt haben, als die Astronauten plötzlich begannen im Wechsel einen Teil der Schöpfungsgeschichte zu zitieren.
Bei Martin Luther liest sich das, was die Astronauten da zitierten in der neuesten Übersetzung, im ersten Buch Mose, Genesis, wie folgt:
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
1. Mose 1,2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.
1. Mose 1,3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
1. Mose 1,4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis
1. Mose 1,5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
1. Mose 1,6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern.
1. Mose 1,7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so.
1. Mose 1,8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag.
1. Mose 1,9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so.
1. Mose 1,10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war.
Im folgenden Hörbeispiel könnt ihr zunächst noch etwas Funkverkehr von Apollo 8 mit der Erde hören, und dann das Bibelzitat auf Englisch. Ich hoffe, es beeindruckt euch so, wie mich. Das ist einfach mal etwas Weihnacht der ganz besonderen Art.
Audio, Lesung aus Genesis
Schon klar. Der Anfang der Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis der des alten Testaments unserer Bibel ist nicht unbedingt das, was wir als Weihnachtsgeschichte bezeichnen würden. Aber mal ganz ehrlich. Hätte die Geschichte vom Kindlein im Stall zu der Situation gepasst, dass die drei Astronauten, Frank Bormann, Jim Lovell und Bill Anders, damals am Heiligen Abend 1968 die ersten Menschen in einer Umlaufbahn um den Mond waren?
Ich denke, so etwas extensielles, wie die Schöpfungsgeschichte, war schon geeigneter.
Die Astronauten von Apollo 8, waren gebeten worden, die ersten Live-Bilder vom Mond mit etwas „Angemessenem“ zu kommentieren – schließlich würde etwa ein Sechstel der Menschheit das Ereignis an ihren Fernsehern mit verfolgen. Was könnte passender sein, um die vorbeiziehende Mondlandschaft unten zu begleiten, als die ersten Verse des Buches Genesis über Licht und Dunkelheit?
Einige kritisierten den religiösen Charakter der Sendung,
aber jedem, der sich so weit hinaus wagt, sollte erlaubt sein,, dass er sich seines Glaubens erinnert, egal, wie intensiv man ihn auch sonst im Alltag leben mag.