Dreiundzwanzigster Dezember des Blindnerd-Adventskalenders 2023

So, meine lieben, das vorletzte Türchen ist erreicht, in welchem eine einzelne Frau vorgestellt wird. Morgen gibt es natürlich auch Frauen, aber lasst euch überraschen.

Edith Clarke: Pionierin der Elektroingenieurinnen

Edith Clarke, geboren am 10. Februar 1883 in Howard County, Maryland, USA, war eine herausragende Elektroingenieurin und Pionierin auf ihrem Gebiet. Ihr Beitrag zur Elektroingenieurwissenschaft und ihre bahnbrechenden Arbeiten in einer von Männern dominierten Branche haben ihren Platz in der Geschichte der Technik fest verankert.
Clarke studierte Mathematik und Astronomie am Vassar College und schloss ihr Studium 1908 ab. Anschließend unterrichtete sie Mathematik, bevor sie sich entschied, eine Karriere in der Elektroingenieurwissenschaft zu verfolgen. Sie schrieb sich am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ein und erlangte 1919 als erste Frau einen Abschluss in Elektroingenieurwissenschaften.
Ihre bedeutendste Leistung war die Entwicklung einer grafischen Methode zur Lösung von Leitungs- und Netzwerkproblemen, die als Clarke-Diagramm bekannt wurde. Dieses Diagramm ermöglichte es Ingenieuren erstmals, komplexe elektrische Netzwerke zu analysieren und zu verstehen. Diese Innovation trug nicht nur dazu bei, die Effizienz von Elektrizitätstransportnetzen zu verbessern, sondern ebnete auch den Weg für die Entwicklung moderner Stromnetze.
Edith Clarke arbeitete einen Großteil ihrer Karriere bei General Electric (GE). Dort leistete sie Pionierarbeit auf dem Gebiet der elektrischen Leitungsübertragung und trug dazu bei, die Effizienz von Stromübertragungssystemen zu optimieren. Ihre

Veröffentlichungen und Patente unterstreichen ihre technische Brillanz und ihre Fähigkeit, innovative Lösungen für komplexe technische Probleme zu finden.

Neben ihren technischen Errungenschaften war Edith Clarke auch eine Wegbereiterin für Frauen in der Elektroingenieurbranche. Sie setzte sich für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft ein und ermutigte sie, sich in technischen Disziplinen zu engagieren. Ihre eigene Erfolgsgeschichte diente als Inspiration für zukünftige Generationen von Frauen, die in der Technik Karriere machen wollten.

Edith Clarke erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Beiträge zur Elektroingenieurwissenschaft, darunter die Auszeichnung als Fellow des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE). Ihr Erbe lebt nicht nur in ihren technischen Innovationen weiter, sondern auch in der Ermutigung von Frauen, sich in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu engagieren.

Obwohl Edith Clarke 1959 verstarb, bleibt ihr Einfluss auf die Elektroingenieurwissenschaft und die Förderung der Gleichberechtigung in der Technikwelt unbestreitbar. Ihr Lebenswerk ist ein leuchtendes Beispiel für Entschlossenheit, Intelligenz und den Beitrag von Frauen zur technologischen Entwicklung.

Und nun geht es, wie immer auf unsere heutige Blautor-Weihnachtsgeschichte.

Zehnter Dezember des Blindnerd-Adventskalenders, Forschende Frauen

Meine lieben,
auch dies ist ein Türchen, das aus organisatorischen Gründen zu früh erscheint. Ob ihr eure Neugierde zügeln könnt, oder gleich alle heute erschienenen vorproduzierten Türchen aufreißt, liegt bei euch. Mir ist als Kind das Warten bei den Schokoladen-Adventskalendern oft nicht gelungen. Ein Heißhunger nach Schokolade sorgte häufig für eine Plünderung vor der Zeit.
Wie auch immer. Kommen wir zu unserer heutigen Frau:

Lasst uns den zweiten Advent 2023 damit begehen, indem wir die Person und das Lebenswerk von Maria Mitchell betrachten und würdigen.
Ich kam auf Maria Mitchell, weil sie mir vor einigen Jahren in der Adventszeit großes Kopfzerbrechen bereitete, denn sie war in einem Weihnachtsrätsel der @Weltraumreporter so gut versteckt, dass sogar Google zumindest am Anfang völlig nutzlos war, und ChatGPT gab es noch nicht. Ich fand sie dann im Buch „Die Planeten“ von Dava Sobel. In diesem Buch ist ein ganzes Kapitel ihr und Frau Herschel gewidmet, die hier bereits mehrfach geehrt und erwähnt wurde.
Das Kapitel in Dava Sobels Buch ist in einen wunderschönen Briefwechsel zwischen den beiden Astronominnen eingebettet. Leider konnte ich nicht recherchieren, ob es diesen Briefwechsel tatsächlich gab, oder ob es künstlerische Freiheit der Autorin war. Auf jeden Fall ist es ein sehr gelungenes Kapitel.
Und ja, das Buch gibt es bei den Hörbüchereien aufgelesen.
Also, wer war nun Maria Mitchel.
Maria Mitchell (* 1. August 1818 in Nantucket, Massachusetts; † 28. Juni 1889 in Lynn, Massachusetts) war eine US-amerikanische Astronomin und Vorkämpferin für die Frauenrechte.

Maria Mitchell gehörte zu den Frauen, bei denen viele positive Faktoren zusammen kamen, so dass sie zu den wurde, was sie war, und das sie erreichte, was Frauen in der damaligen Zeit eher unzugänglich war.
Eine der ersten Grundvoraussetzungen, die ihr ihre Laufbahn ermöglichten war, dass ihre Eltern Quäker waren.
Diese Religionsgemeinschaft vertritt, dass Frauen dasselbe Recht auf Bildung haben, als Männer.
Ihr Vater, William Mitchell, war Lehrer und Hobbyastronom. Bald schon bemerkte er die naturwissenschaftliche Begabung seiner Tochter und unterrichtete sie in Astronomie und Mathematik.
Er ermunterte sie auch, eigene Untersuchungen anzustellen.

Normalerweise wurden Töchter aus derlei Elternhäusern höchstens in hauswirtschaftlichen Dingen oder den schönen Künsten, wie Musik, unterrichtet.
Somit stellte Maria Mitschel schon bald eine Ausnahme dar.

Ein weiterer Umstand, der sie quasi zwangsläufig zur Astronomie brachte war, dass ihr Wohnort astronomischer nicht sein konnte.
Sie wurde 1818 auf Nantucket geboren, einer kleinen von Seefahrt geprägten und rund 50 Meilen vor der Küste Massachusetts gelegenen Insel. Hier ankerte die weltweit größte Walfangflotte und von hier aus stachen Seefahrer in See, deren Wissen um den Sternenhimmel als Navigationshilfe unabdingbar war.
Somit gab es in allen Haushalten astronomische Instrumente, wie Sextanden, Efimeriden (Sternkarten), Teleskope und Schiffsuhren.
Letztere durfte sie schon mit vierzehn Jahren eichen. Es ist unglaublich wichtig, dass diese Uhren genau geeicht waren, denn man brauchte sie zur Bestimmung des Längengrades auf hoher See.

Man kann davon ausgehen, dass die Bedingungen der Sternbeobachtung von dieser Insel aus all nächtlich prächtig gewesen sein sollte. Die Insel war weit genug vom Festland entfernt, so dass keinerlei Lichtverschmutzung vorhanden gewesen sein dürfte.
Der Name der Insel, Nantucket,bedeutet weit entferntes Land. Klarer, schwarzer stockfinsterer Sternenhimmel also.

Bald schon war Maria in der Bedienung nautischer Instrumente besser, als so mancher Seebär.
Aber auch sonst verlief ihr Leben ereignisreich und sehr ungewöhnlich.

Schon mit 14 Jahren kalibrierte sie Chronometer für Seefahrer oder unterwies sie im Gebrauch von Sextanten. Mit 17 Jahren gründete Maria Mitchell auf Nantucket eine Mädchenschule und unterrichtete Mathematik. Mit 18 Jahren wurde sie zur Leiterin der Bibliothek von Nantucket ernannt. Hier liegt auch die Wiege ihrer Bildung. Fast täglich hielt sie sich in dieser Bibliothek auf, in der auch Frauen willkommen waren – anders als in den meisten anderen Bibliotheken der USA.

Berühmt wurde Maria Mitchell mit 29 Jahren durch die Entdeckung eines Kometen:
Am 01. Oktober 1847 entdeckte sie vom Observatorium ihres Elternhauses aus den später nach ihr benannten Mitchell-Kometen.
Bereits ein Jahr später, 1848, wurde sie als erste Frau in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen sowie 1850 in die American Association for the Advancement of Science.

Sie leitete die Bibliothek von Nantucket, bildete sich mit Hilfe der ihr anvertrauten Bücher weiter, arbeitete gemeinsam mit ihrem Vater an astronomischen Fragestellungen und unterhielt umfangreiche wissenschaftliche Korrespondenz mit den großen amerikanischen Universitäten. Maria Mitchell las Deutsch und Französisch im Original und war der Überzeugung, dass der Zugang zur Astronomie durch Mathematik erfolgt. Sie wurde als Rednerin zu vielen Vorträgen und Konferenzen eingeladen.

1865 eröffnete mit dem Vassar College in Poughkeepsie, New York, eine der ersten amerikanischen Frauen-Universitäten. Maria Mitchell erhielt den Ruf und wurde mit 47 Jahren die erste Astronomieprofessorin Amerikas – ohne jemals selbst eine Universität besucht zu haben.

Sie setzte sich dafür ein, dass Frauen die gleichen Rechte erhielten, wie sie die Männer an den Universitäten Yale und Harvardinne hatten und dass die Frauen auch fachlich gleich zogen.

So verteidigte sie ihre Studentinnen gegen herrschende Konventionen, die beispielsweise Frauen untersagten, nach 22 Uhr vom Observatorium aus zu beobachten.

1873 gründete sie die American Association for the Advancement of Women und wurde zwei Jahre später deren Präsidentin. Nicht nur in Vorträgen, sondern in der täglichen Arbeit als Professorin und Direktorin des Vassar-College-Observatoriums setzte sie sich beständig für die Gleichberechtigung von Frauen ein.

Ein Kredo von ihr war:

We especially need imagination in science. It is not all mathematics, nor all logic, but is somewhat beauty and poetry.

Zu Deutsch:

In der Wissenschaft brauchen wir vor allem Fantasie. Es geht nicht nur um Mathematik oder um Logik, sondern auch ein wenig um Schönheit und Poesie.

Es braucht nicht viel Interpretationsgabe, um das Kredo auch so zu lesen“In der Wissenschaft braucht es auch weibliche Faktoren“.

Mitchell war eine der berühmtesten Wissenschaftlerinnen (Männer und Frauen) in den USA des 19. Jahrhunderts.
Mitchell galt als ausgezeichnete Professorin, die sich für ihre Studentinnen einsetzte und sie dabei unterstützte, wirklich gute Wissenschaftlerinnen zu werden, obwohl sie „nur“ Frauen waren.

Praxiserfahrung war ihr ganz wichtig. Mit der Frage „Did you learn that from a book or did you observe it yourself?“, ging sie in die Analen der amerikanischen Wissenschaft ein.

Maria Mitchell beschäftigte sich auch mit grundlegenden mathematischen Fragen, etwa mit dem ´Großen Fermatschen Satz`. Eine harte Nuss, die im 17. Jahrhundert von Pierre de Fermat formuliert, aber erst 1994 von dem britischen Mathematiker Andrew Wiles bewiesen wurde.

Hier noch einige Ehrungen zum Schluss:
Für die Entdeckung des Mitchell-Kometen wurde sie vom König von Dänemark mit einem Orden ausgezeichnet.

1905 wurde sie in die Hall of Fame for Great Americans aufgenommen.

Nach ihrem Tod wurde zu Ehren Maria Mitchells die Maria Mitchell Astronomical Society gegründet.

Der Hauptgürtelasteroid (1455) Mitchella, den der Heidelberger Astronom Alfred Bohrmann (1904-2000) am 5. Juni 1937 entdeckte, ist nach ihr benannt.

Auch auf dem Mond erhielt sie einen Platz.
Schon im Amateurteleskop kann man auf dem Mond den an den Krater Aristoteles grenzenden Einschlagkrater Mitchell erkennen, der 1935 von der Internationalen Astronomischen Union nach der großen Forscherin und Frauenrechtlerin benannt wurde. Sein Durchmesser beträgt etwa 30 Kilometer. Er zeigt deutliche Erosionsspuren und sein Ringwall ist vom später entstandenen, etwa 80 Kilometer großen Krater Aristoteles teilweise überdeckt.

Sie war eine großartige Wissenschaftlerin und Vordenkerin für Frauenrechte. Einige ihrer Themen sind bis heute Aktuell.
Gerade in der heutigen Zeit, wo Raubbau an Natur, Mensch und sozialen Errungenschaften im Namen des Fortschritts getrieben wird, sollten wir uns derer erinnern, die VorkämpferInnen und VorReiterinnen für viele Menschenrechte waren.

Quellen:
Wikipedia
Die Planeten von Dagmar Sobel
Weihnachtsrätsel 2018 der @Weltraumreporter

Die Chancen stehen gut


Es ist mal wieder so weit. Sternschnuppenzeit im August.
Und diesmal ohne störenden Vollmond und mit besten Wettervoraussagen.
Über dieses Ereignis habe ich zwar schon in der Vergangenheit geschrieben, aber es ist immer wieder einige Worte wert, und ihr glaubt ja gar nicht, wie viel ich von einem mal auf das nächste Ereignis, an den Artikeln schraube. Einfach nur kopieren und nochmal veröffentlichen is nich…
Also dann:
Jedes Jahr im August erreicht der Nachthimmel seinen Höhepunkt an Schönheit und Faszination, wenn die Perseiden, auch bekannt als „Tränen des Laurentius“, über uns hinwegziehen.
Dieser jährliche Meteoroidenschauer ist vermutlich das von Medien und Amateurastronom:innen am meisten erwartete und beobachtete Himmelsereignis in unserem Jahreslauf.

Namensgebung

Der scheinbare Ursprung dieses Stroms, liegt im namensgebenden Sternbild Perseus.
Das Sternbild soll die Gestalt des griechischen Helden Perseus darstellen, der die tödliche Medusa besiegte. Der Stern Algol repräsentiert das abgeschlagene Medusenhaupt, das er in der Hand hält.
Der Name „Perseiden“ leitet sich also von diesem Sternbild ab, aus dem heraus die Meteore zu strömen scheinen.
Tatsächlich stammen die Meteore aber aus den Hinterlassenschaften des Kometen 109P/Swift-Tuttle. .
Sie erscheinen uns aufgrund der Perspektive nur so, als kämen sie aus der Richtung des Sternbildes Perseus.
Da das Erscheinen der Perseiden mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt, der im Jahre 258 das Martyrium auf einem glühenden Rost erlitt, werden sie im Volksmund auch Laurentiustränen oder Tränen des Laurentius genannt. Kurz vor seinem Tod soll Laurentius der Legende nach seinem Widersacher, dem römischen Kaiser Valerian, die folgenden Worte gesagt haben:

Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.

Hach, wie ist das einfach nett, wenn man in der Astronomie so schön vom Höckchen auf’s Stöckchen kommt.

Beobachtung

Perseus gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von Ptolemäus beschrieben wurden.
Die erste überlieferte Beobachtung der Perseiden fand vor etwa zwei Jahrtausenden in China statt. Danach gibt es Berichte aus Japan und Korea. In Europa stammt die erste bekannte Beobachtung aus dem Jahr 811.
Bereits im Mittelalter hatten arabische Astronomen die eigenartige Verdunklung des Sterns Algol beobachtet. Der Name leitet sich aus dem arabischen Ras al Ghul ab und bedeutet Haupt des Dämonen.

Vom 17.Juli bis zum 24. August kann jedes Jahr vermehrt mit Sternschnuppen gerechnet werden.
Das Maximum findet immer um den 12. August herum statt.

Am besten beobachtet man die Sternschnuppen an einem möglichst dunklen Ort auf dem Land, wo kein Stadtlicht stört. Man legt sich am besten auf eine Wiese auf den Rücken und wendet nach Mitternacht den Blick gen Osten, also in Richtung Erddrehung. Man dreht sich dann quasi mit der Erde in den Meteorschauer hinein. Das ist dann etwa so, als führe man mit einem Auto schnell durch den Regen. Dann bekommt die Windschutzscheibe ja auch deutlich mehr Regen ab, als die Heckscheibe.
Im Gegensatz zu letztem Jahr haben wir 2023 das Glück, dass der Mond die Beobachtungen nicht durch seine Helligkeit stören wird.
Am besten sichtbar sind die Perseiden auf der Nordhalbkugel.

Was sind nun die Perseiden?

Die Perseiden bestehen aus dem, was der Komet 109P/Swift-Tuttle. bei seinen letzten Besuchen durch erwärmung, schmelzen etc. verloren hat.
Er erscheint ungefähr alle 130 Jahre und entfernt sich dann stets etwas schlanker, als er vorher war. Das nächste Mal wird er um das Jahr 2126 erwartet. Ganz genau kann man das bei Kometen nie sagen, weil ihre Bahn von den Planeten gestört werden können, bzw. sie selbst ihre Bahn ändern, wenn sie aktiv sind. Dann wirkt sich die Aktivität wie kleine Schubdüsen aus.
Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn immer um den 12. August die Staubspur, die dieser Komet im All hinterlässt, wenn er vorbei kommt. Die Staubteilchen treffen dabei mit hoher Geschwindigkeit auf die Atmosphäre und bringen die Luftmoleküle zum Leuchten. Die Sternschnuppe ist daher nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern wird durch das Rekombinationsleuchten der ionisierten Luft sichtbar.

Momentan werden die zu erwarteten Sternschnuppen jedes Jahr immer weniger, weil zum einen schon viel in der Erdatmosphäre verglühte und zum anderen sich der Kometenstaub, immer mehr verteilt und somit ausdünnt.
Es wird Zeit, dass er mal wieder vorbei kommt, und seine Bahn für uns mit neuem „Sternenstaub“ auffüllt.
Eines Tages wird der Komet vollständig aufgelöst sein.
Dann wird es die Perseiden nicht mehr geben, weil kein Nachschub an Staub mehr kommt.

Sternschnuppen hören

Hörbar sind die Perseiden zumindest für Amateurfunker, die einen Empfänger und eine passende Antenne besitzen, auch.
Diese Disziplin des Amateurfunks nennt man Meteor Scatter.
Wer einen passenden Empfänger und eine Antenne besitzt, kann das Französische Radar-Signal des Weltraumradars GRAVES benutzen. Dieses französische Radarsystem sendet auf 143,050 MHz einen Dauerträger, Dauerton, der über Phasenarray-Antennen den Himmel “abtastet”. Meteoriten, aber auch andere Objekte (Flugzeuge, Satelliten, die ISS, der Mond) reflektieren das Signal und streuen es in alle Richtungen, und diese Reflexionen können dann in Europa gut empfangen werden. Anhand der Doppler-Abweichung erkennt man dann, welches Objekt das Funksignal reflektiert hat: der Mond oder Flugzeuge bewirken eine sich nur langsam ändernde Dopplerabweichung, bei Objekten in Erdumlaufbahn ändert sich die Abweichung schnell, und bei Meteoriten extrem schnell.
Und wie sich Sternschnuppenanhören findet ihr in
„diesem Link“.

Fazit

Die Perseiden bieten eine großartige Gelegenheit, die Wunder des Universums zu bestaunen und gleichzeitig Einblicke in die faszinierende Welt der Astronomie zu gewinnen. Obwohl wir meist von störendem selbstgemachten Kunstlicht, Lichtverschmutzung, umgeben sind,
welches uns oft von den Schönheiten des Nachthimmels trennt, erinnert uns dieses alljährliche Naturschauspiel daran, wie klein wir im Vergleich zum Universum sind und wie viel es noch zu entdecken gibt. Also schnappt euch eine Decke, sucht euch einen gemütlichen Ort und lasst euch von den Tränen des Laurentius verzaubern.
Und bitte auch das Wünschen nicht vergessen…

Eine alte Kometen-Geschichte

Meine lieben,
Seit März 2015 glaube ich gibt es auf Facebook eine Astro-Gruppe, die zum 25 Jubiläum der Entdeckung des Kometen Hale-Bopp gegründet wurde. Obwohl er unseren Augen und den meisten Teleskopen längst schon wieder entschwunden ist, posten immer noch Astrobegeisterte alte Fotos o. Ä. dort hinein. So auch heute wieder. Da erinnerte ich mich eines alten Textes, mit welchem ich mich damals beteiligte. Damals war mein Blog noch nicht geboren. Ich versorgte lediglich meine „Schöngeister“ über eine Mailingliste. Bevor mir mein Text verloren geht, möchte ich ihn hier verewigen und einige Auszüge mit euch teilen.
Wir würdigen heute miteinander also den Kometen Namens Hale Bopp oder der Katalogbezeichnung )C/1995 O1).

Seine Entdeckung

Wie man an der Katalogbezeichnung sehen kann, wurde er am 23.07.1995 unabhängig von den beiden Astronomen Alan Hale in New Mexico und Thomas Bopp in Arizona, als sie einen Kugelsternhaufen im Sternbild Schütze beobachteten, entdeckt
Vor seiner Entdeckung des Kometen hatte Alan Hale schon mehrere hundert Beobachtungsstunden für eine systematische Suche nach Kometen aufgewandt, jedoch ohne einen neuen entdeckt zu haben. In New Mexico fiel ihm schließlich während seiner Beobachtung bekannter Kometen in der Nähe des Kugelsternhaufens M 70 im Sternbild Schütze der später als Hale-Bopp bekannte Komet auf, der damals eine scheinbare Helligkeit von elf Magnituden hatte.

Zunächst überzeugte sich Hale davon, kein anderes Deep-Sky-Objekt in der Nähe von M 70 zu beobachten und wurde auch in den Katalogen bekannter Kometen nicht fündig.
(Deep-Sky-Objekte sind solche, die definitiv nicht zu unserem Sonnensystem gehören, z. B. alle anderen Galaxien.
Als er schließlich noch eine Bewegung des Objekts relativ zu den Hintergrundsternen feststellte, schickte er eine E-Mail an das für astronomische Entdeckungen zuständige Central Bureau of Astronomical Telegrams der IAU (International Astronomical Union) am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, um seine mögliche Entdeckung eines neuen Kometen zu melden.

Thomas Bopp hingegen entdeckte den Kometen eher zufällig mit dem Teleskop eines Freundes, während er mit Freunden nahe Stanfield in Arizona unterwegs war, um Sternhaufen und Galaxien zu beobachten. Nachdem er das schwache Objekt entdeckt hatte, nahm er seine Sternatlanten zu Hilfe und stellte wie Alan Hale fest, dass es kein Deep-Sky-Objekt in der Nähe von M 70 gibt. Daraufhin kontaktierte er ebenfalls das Central Bureau of Astronomical Telegrams per Telegramm.

Am nächsten Morgen wurde bestätigt, dass es sich dabei um einen neuen Kometen handelt. Die Entdeckung wurde im Circular 6187 der Internationalen Astronomischen Union bekannt gegeben.
Es stellte sich schnell heraus, dass Hale-Bopp kein gewöhnlicher Komet ist. Als man seinen Orbit berechnete, erhielt man zur Entdeckungszeit eine Entfernung von 7,2 AE von der Sonne, also zwischen Jupiter und Saturn, was bei weitem die größte Entfernung ist, bei der ein Komet entdeckt wurde. Die meisten Kometen sind in dieser Entfernung extrem schwach und zeigen keine wahrnehmbare Aktivität,

Beobachtung

Man vermutete früh, dass er in der Nähe der Sonne sehr hell werden würde. Die Vorhersage bestätigte sich, als er seinen sonnennächsten Punkt, Perihel, am 1. April 1997 durchlief. Hale-Bopp wurde daher auch als Der Große Komet von 1997 bezeichnet. Er war wahrscheinlich der am meisten beobachtete Komet des 20. Jahrhunderts und einer der hellsten für mehrere Jahrzehnte. Der Komet konnte über einen Zeitraum von 18 Monaten mit bloßem Auge ohne Hilfsmittel gesehen werden – doppelt so lange wie der bisherige Rekordhalter Flaugergues (Der Große Komet von 1811).
Hale Bopp läuft auf einer sehr stark gestreckten Ellipse um die Sonne. Spannend ist hier, dass seine Bahn fast rechtwinklig zur Ekliptik steht.

Sein sonnennächster Punkt, Perihel, liegt knapp innerhalb der Erdbahn und sein Aphel ungefähr bei 371 Ae. (1 Ae ist der Abstand Erde-Sonne, ungefähr 149 Mio Kilometer) Der Saturn ist ungefähr 10 Ae entfernt.
Wir müssen uns aber keine Sorgen machen, dass er mit der Erde kolidieren könnte, weil das mit seiner zu uns senkrecht stehenden Bahn quasi unmöglich ist. Jedoch passierte er im März 1996 den Jupiter in einer Entfernung von 0,77 AE, was nah genug war, um die Bahn des Kometen durch Jupiters Gravitationseinfluss deutlich zu verändern. Dadurch verkürzte sich die Umlaufzeit des Kometen von etwa 4200 Jahren auf 2380 Jahre, so dass er um das Jahr 4419 wieder ins innere Sonnensystem gelangen wird. Vor der Begegnung mit Jupiter lag sein Aphel mit 525 AE dementsprechend weiter außen.

Im Februar 1997 erreichte der Komet eine scheinbare Helligkeit von 2m und zeigte zwei wachsende Schweife. Der blaue Gasschweif zeigte direkt von der Sonne weg, während der gelbe Staubschweif in Richtung seines Orbits wies.
Zu seinen hellsten Zeiten, war er selbst in Städten mit ihrer großen Lichtverschmutzung nicht mehr zu übersehen.
Am 9. März erlaubte es eine Sonnenfinsternis in der Mongolei und Ostsibirien, den Kometen auch am Tag zu sehen. Am 22. März 1997 war Hale-Bopp mit 1,315 AE der Erde am nächsten. Die meisten anderen Kometen wären in dieser Entfernung nicht mit bloßem Auge sichtbar. Als der Komet am 1. April 1997 sein Perihel passierte, hatte er sich mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa −1m zu einem eindrucksvollen Schauspiel entwickelt.
Er schien heller als jeder Stern außer Sirius und seine zwei Schweife erstreckten sich über einen Winkel von 30 bis 40° über den Himmel. Er war bereits zu sehen, bevor es richtig dunkel wurde, und blieb auf der Nordhalbkugel die ganze Nacht über sichtbar.

Nachdem er sein Perihel erreicht hatte, bewegte sich der Komet hinter den südlichen Horizont und konnte somit von der Nordhalbkugel aus nicht mehr beobachtet werden, so dass dort das Interesse an ihm erlosch. Auf der Südhalbkugel war er wesentlich weniger beeindruckend als auf der Nordhalbkugel, jedoch konnte man von dort aus beobachten, wie er im Sommer und Herbst 1997 allmählich verblasste. Hale-Bopp war 569 Tage lang, vom 20. Mai 1996 bis zum 9. Dezember 1997, mit bloßem Auge sichtbar, also ungefähr 18,5 Monate, und damit mehr als doppelt so lange wie der vorherige Rekordhalter Komet Flaugergues (C/1811 F1) – der Große Komet von 1811 – der für 9 Monate mit bloßem Auge beobachtet wurde. Auch war Hale-Bopp für acht Wochen heller als irgendein anderer Komet der letzten tausend Jahren. Er erzeugte ein weit größeres Aufsehen als der Halleysche Komet 1986. Man kann davon ausgehen, dass kein anderer Komet jemals von so vielen Menschen gesehen wurde wie Hale-Bopp.
Im Januar 2005 befand er sich mit einer Entfernung von 21 AE weiter von der Sonne weg als der Uranus, konnte aber immer noch mit großen Teleskopen ausgemacht werden. Beobachtungen zeigten, dass er zu diesem Zeitpunkt immer noch einen kleinen Schweif besaß.
Astronomen erwarteten, dass er ungefähr bis zum Jahr 2020 beobachtbar ist, wenn er eine scheinbare Helligkeit von 30m erreicht haben wird. Danach wird es sehr schwer, ihn von den Hintergrundgalaxien zu unterscheiden, die eine ähnliche Helligkeit besitzen. Der Komet Hale-Bopp wird ungefähr im Jahr 4419 zurückkehren.

Hinzu kam, dass das sich um 1996 stark verbreitende Internet erheblich zum beispiellosen Interesse an Hale-Bopp beitrug. Auf zahlreichen Websites konnte man den Flug des Kometen mit täglich neuen Bildern verfolgen.

Ihre Herkunft

Kometen kommen von weit her, von jenseits der Pluto-Bahn aus der Oortschen Wolke, oder dem Kuiper-Gürtel.
Diese Wolke umgibt vermutlich kugelförmig das ganze Sonnensystem und beherbergt Milliarden von Kometen.
Sie ist nach dem Niederländischen Astronomen Jan Hendrik Oort benannt, der sie als Ursprungsort aller Kometen postulierte.
Bislang ist diese Wolke als solches noch nicht nachgewiesen worden, aber die Kometenbahnen lassen sich mit dieser Theorie sehr gut erklären und es spricht auch vieles andere für die Existenz dieser Wolke.

Der Kuiper-Gürtel liegt außerhalb der Neptun-Bahn. Der gute alte Pluto ist ein Teil von ihm.

Kometen haben derart gestreckte elliptische Bahnen, dass sogar noch Johannes Kepler vermutete, sie kämen von einem Punkt, durchqueren geradlinig unser Sonnensystem und verschwänden dann für immer.
Die alten Griechen hielten sie für atmosphärische erscheinungen und somit für sehr nahe Objekte. Erst Tycho Brahe räumte damit auf. Er verglich seine auf der Dänischen Insel Ven gesammelten Daten eines erschienenen Kometen mit denen eines Astronomiefreundes aus Prag. Da er keinen Unterschied in den Daten feststellen konnte, schloss Tycho folgerichtig, dass der Komet sehr weit von uns weg sein müsse. So weit, dass die unterschiedlichen Perspektiven und Betrachtungswinkel von Prag und Dänemark aus, mit den damaligen Instrumenten nicht aufgelöst werden konnten. Siehe auch meine Mail „Taugt ein Stern als Navi, um einen Stall zu finden“. Die Leistung Tychos ist nicht hoch genug einzuschätzen, denn er arbeitete noch völlig ohne Teleskop und Fernrohr.

Wissenschaftliche Ergebnisse

Eines der wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse, das man beobachten konnte war, dass das Verhältnis von Schwerem- zu leichtem Wasser nicht dem, des irdischen Wassers entspricht. Somit sollte es stimmen, dass unser Wasser von Kometen stammt, dann muss es eine andere Sorte von kometen sein, die weniger schweres Wasser enthält. Schweres Wasser ist Wasser, das mit dem Wasserstoff-Isotop Deuterium gebildet ist. Im Gegensatz zu Wasserstoff, der nur ein Proton in seinem Kern besitzt, enthalten Deuteriumkerne noch ein Neutron und sind deshalb doppelt so schwer. Es ist somit nicht H2O, sondern D2O. Chemisch unterscheidet sich Deuterium von Wasserstoff, und damit auch deren Wässer, quasi nicht.

Auch organische Verbindungen konnten auf ihm nachgewiesen werden, die ebenfals Grundvoraussetzung für irdisches Leben sind.

Wieso kein Besuch

Ich persönlich kann mich noch gut an den Wirbel erinnern, der um den Kometen gemacht wurde. Nun kann man sich vielleicht fragen, wieso man nicht eine Sonde zu Hale Bopp geschickt hat, wie 1986 mit Giotto und Halley (Siehe „Blind zu den Sternen“).
Das liegt ganz einfach daran, dass dieser Komet vorher nicht bekannt war und man unter Umständen bis zu 20 Jahren benötigt, um eine Mission zu planen, das Instrument zu bauen und dann noch zu starten.
Nun haben wir aber noch viele hundert Jahre Zeit, um eine Mission vorzubereiten. Gehen wir es an…

Bladventskalender21, 16.12. Sternschnuppen hören

So, und heute verbirgt sich hinter unserem Türchen mal wieder etwas auf die Ohren. Es wird etwas technisch werden, aber das wichtigste ist das Geräusch selbst. Mögen sich auch diejenigen untereuch daran erfreuen, die normalerweise nicht so technisch unterwegs sind.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Sternschnuppen kann man auch hören. Und darum geht es in diesem letzten Kalenderblatt, welches von Sternschnuppen handelt.
Hörbar sind Sternschnuppen tatsächlich zumindest für Amateurfunker, die einen Empfänger und eine passende Antenne besitzen. Empfänger plus Antenne istgleich Radio.
Der Sender steht in Frankreich und das Radioprogramm selbst gestalten die Sternschnuppen selbst.

Wer einen passenden Empfänger und eine Antenne besitzt, kann das Französische Radar-Signal des Weltraumradars GRAVES benutzen. Dieses französische Radarsystem sendet auf 143,050 MHz einen Dauerträger, Dauerton, der über Phasenarray-Antennen den Himmel “abtastet”. Meteoriten, aber auch andere Objekte (Flugzeuge, Satelliten, die ISS, der Mond) reflektieren das Signal und streuen es in alle Richtungen, und diese Reflexionen können dann in Europa gut empfangen werden. Anhand der Doppler-Abweichung erkennt man dann, welches Objekt das Funksignal reflektiert hat: der Mond oder Flugzeuge bewirken eine sich nur langsam ändernde Dopplerabweichung, bei Objekten in Erdumlaufbahn ändert sich die Abweichung schnell, und bei Meteoriten extrem schnell.
Diese Disziplin des Amateurfunks nennt man Meteor Scatter.

Als Einstieg in den Empfang von Signalen des GRAVES Radars empfiehlt es sich, den Aufsatz von Rob Hardenberg, mit Rufzeichen PE1ITR, zu lesen.

Dank @dbsv-jugendclub gibt es hier einen Link, wie sich das anhört.
Ich hoffe, der Sound fasziniert euch ebenso, wie mich.
„Sternschnuppen hören“

Bladventskalender21, 15.12. Noch eine Möglichkeit, etwas zu wünschen

Und hier kommt noch ein Strom von Sternschnuppen, der gerne mal vergessen wird. Würdigen wir ihn also weihnachtlich.

Die Ursiden sind ein Meteorstrom, der in der letzten Dezember-Woche beobachtbar ist. Der Ursprung dieses Meteorstromes ist der Komet 8P/Tuttle. Sein Radiant liegt im Sternbild Ursa Minor (Kleiner Bär)
Im Maximum weisen die Ursiden eine Schnuppenhäufigkeit von 10 Meteoren pro Stunde auf. Jedoch wurden vereinzelt auch deutlich höhere Zahlen beobachtet.
Die Ursiden wurden um 1900 von William F. Denning entdeckt, wurden aber erst mal nur wenig beachtet,weil sie eben nicht so viele Sternschnuppen produzierten, wie andere Ströme.
Am 22. Dezember 1945 beobachteten tschechische Astronomen durch Zufall einen kräftigen Ausbruch des Meteorschauers, wobei eine Häufigkeit von über 100 Schnuppen pro Stunde erreicht wurde.
Aufgrund dieser Tatsache, schauten die Astronomen nun etwas genauer hin. Allerdings ließ das Interesse mit der Zeit wieder nach, weil sich diese Ausbrüche scheinbar nicht wiederholen wollten.
Anfang der 1970er Jahre erfolgten weitere Untersuchungen durch britische Amateurastronomen, die zunächst keinen signifikanten Anstieg feststellen konnten.
Durch Radiobeobachtungen wurde jedoch in den Tagesstunden des 22. Dezember 1973 ein kurzer Ausbruch mit einer Schnuppenrate von etwa 30 Meteoren pro Stunde nachgewiesen.
Im Artikel
„Sternschnuppen Sehen und Hören“
beschrieb ich, dass Sternschnuppen ob ihrer Ionisierung auch Radiowellen erzeugen. Das ist dann eine Messmethode, mit der man Sternschnuppen auch am Tag nachweisen kann, wo das Sonnenlicht fast alles andere am Himmel überstrahlt.
Vergleichbar stark traten die Ursiden am 22. Dezember 1979 in Erscheinung, diesmal waren es norwegische Beobachter, die die Meteore am Nachthimmel sichten konnten.
Seit langem war bekannt, dass es sich bei 8P/Tuttle um den Ursprungskometen der Ursiden handelt. Die Umlaufszeit dieses Schweifsterns beträgt 13,5 Jahre. Interessanterweise fielen die beobachteten Ausbrüche der Ursiden in den Jahren 1945, 1973 und 1986 nicht etwa mit der Sonnennähe, sondern mit der Sonnenferne des Kometen zusammen.
Eigentlich sollte es doch so sein, dass mehr Sternschnuppen fallen sollten, wenn der Komet gerade mal wieder bei uns war, und seine Trümmerspur wieder neu aufgefüllt hat.

Zwei Astronomen, Peter Jenniskens und Esko Lyytinen, entwickelten ein Modell, das diese merkwürdigen Ausbrüche durch die Schwerkraftwirkung des Planeten Jupiter zu erklären versuchte, was nicht abwägig wäre.
In der Regel ist Jupiter der Staubsauger unseres Sonnensystems, weil er viele gefährliche Einschläge von uns fern hält, indem er den Gefahren-Brocken aufsaugt, bevor er uns schaden könnte. Die Frage, ob die Erde ohne ihn genügend Ruhe gehabt hätte, dass Leben entstehen könnte, kann man in diesem Zusammenhang durchaus stellen. Es ist hinlänglich bekannt, dass das Aussterben der Dinos wahrscheinlich durch einen großen Asteroideneinschlag und dessen Folgen, verursacht wurde.
Manchmal kann Jupiter uns aber durch seine Schwerkraft auch etwas entgegen schleudern, was in diesem Fall so zu sein scheint.
Dieselben Autoren sagten für den 22. Dezember 2000 – wieder war der Komet in Sonnenferne – einen erneuten Ausbruch der Ursiden voraus.
Die Ergebnisse waren nicht eindeutig. Vor allem Radioechos deuteten auf verstärkte Meteor-Aktivität hin, aber visuelle Beobachtungen verzeichneten keinen nennenswerten Anstieg.
Dass ein Planet einen Kometen oder Asteroiden, der Sternschnuppen produzieren soll, durch seine Schwerkraft beeinflusst, ist durchaus denkbar und auch nachgewiesen.
Dieser, und noch weitere Effekte führen dazu, dass sich Kometen z. B. um wenige Jahre verspäten können.

So schön Sternschnuppen auch sind, so mahnen sie uns stets, dass wir vor größeren Brocken auf der Hut sein müssen. Schön nach zu lesen in
„Droht Gefahr durch Asteroiden aus dem All?“

Bladventskalender21, 14.12. Das Geschenk der Zwillinge am Himmel

Es ist kein Zufall, dass dieses Kalenderblatt gerade heute veröffentlicht wird, denn für heute Nacht sind Sternschnuppen aus dem Strom der Geminiden zu erwarten. Packt euch also warm ein und legt euch auf die Lauer, sofern das Wetter es erlaubt, und vergesst eure Wünsche nicht mit zu nehmen.

Die Geminiden (aus dem Sternbild Zwillinge und die Ursiden (vom kleinen Bären, Ursa Minor) sorgen im Dezember für viele Sternschnuppen.
Diese beiden Funkenregen im Dezember stehen leider etwas im Schatten der Perseiden im August, obwohl hier eigentlich deutlich mehr Sternschnuppen zu erwarten sind. Das hängt einfach mit dem Wetter zusammen. Im August ist es sommerlich warm und oft nicht so bewölkt.
Bis 1983 war nicht klar, woher die Geminiden eigentlich kommen. Sind sie Reste eines zerbrochenen Kometen oder Trümmer eines Asteroiden, z. B. aus dem Asteroidengürtel.
Als Ursprungskörper der Geminiden gilt der 1983 entdeckte kleine Asteroid 1983 TB, welche später den Namen Phaeton erhielt. Seine Bahn um die Sonne ähnelt stark der eines Kometen, wenn man davon absieht, dass er die Sonne in nur 1,4 Jahren umrundet. Derartig kurze Umlaufzeiten kennt man eigentlich nur von Planeten her.
Es wurde verschiedentlich vermutet, dass Phaeton ein “erloschener” Komet ist, der seine flüchtigen Bestandteile (Gas und Staub) bereits vollständig verloren hat. In diesem Fall gäbe es dann keinen Schweif aus Gas mehr und auch keine Koma, die den nun “nackten” Kometenkern einhüllte.
Eine andere Hypothese besagt, das Phaeton ein Bruchstück des Hauptgürtel-Asteroiden Pallas ist, das bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Asteroiden abgetrennt wurde. Dabei sollen dann auch die Geminiden entstanden sein. Allerdings könnten die Geminiden auch die Überreste einer Kollision von Phaeton selber mit einem anderen Objekt darstellen.
Für diese Theorie sprechen die Entdeckungen der beiden kleinen Asteroiden 1999 YC und 2005 UD, welche sich auf ähnlichen Bahnen wie Phaeton bewegen und scheinbar ähnlich zusammengesetzt sind.
Nach Beobachtungen mit Raumsonden ist Phaeton ein “Steinkomet”. Da der Asteroid im Perihel (sonnennächster Punkt) dicht an die Sonne heran kommt, könnten durch die Aufheizung Risse im Fels entstehen, wodurch dann Staub und Steinbrocken freigesetzt werden. Tatsächlich wurde bei zwei Perihelpassagen des Asteroiden in 2009 und 2012 eine schweifartige Struktur beobachtet. Es handelt sich hier dann nicht um den vom Sonnenwind verwehten und stets von ihr weg zeigenden Gas-Schweif, sondern um einen aus Staub und Trümmern.

Wie auch immer. Ich wünsche euch viele Sternschnuppen. Wünsche dafür haben wir gerade in diesen Zeiten alle reichlich.

Bladventskalender21, 11.12., Und so klingt ein Komet

Heute geht es nochmal um meine Begeisterung für Kometen, die ja durchaus als Weihnachtsstern gehandelt werden
Ganz am Schluss meiner heutigen Geschichte werden wir sogar einen Kometen hören, natürlich nicht wirklich, denn im Vakuum des Alls kann man nichts hören, Nun aber erst meine Geschichte:
Die Nacht vom 13. auf den 14. März 1986

Glücklicherweise war am nächsten Tag schulfrei, sonst hätte ich im Fernsehen nicht erleben dürfen, wie die Raumsonde Giotto durch den Kometenschweif des Halleyschen Kometen flog. Hier waren sogar die auftreffenden Partikel zu hören, denn die Sonde hatte einen Sensor dafür hinter ihrem Schutzschild. Bedauerlicherweise erblindete die Kamera leider recht früh, weil ein Partikel den Schutzschild durchschlug. Nichtsdestotrotz gibt es Bilder des Kometenkerns, der Koma und seines Schweifes. Diese Mission war eine Glanzleistung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Hätte sie nicht funktioniert, böte sich erst wieder das Jahr 2061 an, da der Komet nur alle 76 Jahre erscheint. Sein Auftauchen war durchaus nicht immer willkommen. Im Jahre 1910 fand man mittels Spektralanalyse des Schweifes Blausäure darin. Panikmacher dachten, jetzt würden alle eines Todes durch Blausäure sterben, wenn die Erde durch den Schweif fliegt.
Ein Englischer König wurde gekrönt, als der Komet gut sichtbar am Himmel stand. Es war kein gutes Omen für ihn, denn er verstarb noch im selben Jahr.
Der Fernsehsprecher erklärte sehr ausführlich, wie ein Komet aussieht, in welche Richtung sein Schweif zeigt und dass der Sonnenwind den Kometenschweif stets von der Sonne weg wehen lässt. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass es einen Sonnenwind aus geladenen Teilchen gibt. Dieses Wissen hat mich damals sehr bereichert: der Schweif, der einer Fahne gleich im Sonnenwind weht.
Es ist ein schönes Gefühl, an den Sonnenwind zu denken. Die Vorstellung passt gut zur Wärme, die wir von ihr empfangen.

Spannend war für mich natürlich auch, dass bis heute Kometen nicht nur als Unheilsbringer dienen, sondern eventuell Kandidaten dafür sind, wie das Wasser auf die Erde gekommen sein könnte. Es wäre sogar möglich, dass sie die chemischen Formeln auf die Erde brachten, welche letztlich Leben ermöglichten.
Zu dieser Weltraum-Chemie hat Tim Pritlove eine Raumzeit-Folge veröffentlicht, die ich wärmstens empfehle.
In Folge 79 interviewte Tim eine Professorin, die maßgeblich an den Missionen Giotto und der Nachfolgemission Rosetta beteiligt war und viel zum Thema Kosmische Chemie erzählt. Im gleichen Podcast werden in Folge 20 die beiden Missionen Giotto und Rosetta genauer behandelt. Der DLF brachte eine wunderbare Folge in Wissenschaft im Brennpunkt zu Rosetta heraus, die ich aber leider wegen Urheberrechten nicht hier teilen darf.
die @Riffreporter haben in ihren @Astrogeo-Podcast vor einigen Jahren auch maleine Folge mit der Dame aufgenommen. Zu dieser sehr hörenswerten Folge geht es hier lang.

Als nun Rosetta den Kometen 67P erreichte, beobachtete die Sonde mit ihren Messinstrumenten, dass der Komet im Vorgang des Auftauens in Sonnennähe zu schwingen begann. Das kann man sich so vorstellen. Wenn man einen Eiswürfel in ein Getränk wirft, um es zu kühlen, dann knistert der Eiswürfel, weil sich in ihm eingeschlossene Luftbläschen durch die Wärme des Getränks ausdehnen und den Eiswürfel aufreißen. Gerät ein Komet in die Nähe der Sonne, so geschieht mit ihm dasselbe. Er platzt auf, Gas und Teilchen entweichen und bilden die Schweife, und das alles bringt den Kometen dann eben zum Schwingen.
Wie das im Zeitraffer klingt, hört ihr jetzt am Schluss des Artikels.
Singender Komet 67P

Bladventskalender21, 10.12, War der Weihnachtsstern vielleicht ein Komet

Kometen waren stets Bringer, meist von Unheil im weitesten Sinne. Sie erschienen unangekündigt und verschwanden wieder. Man wusste nicht, was sie waren und auf welchen Bahnen sie sich bewegten. Darüber schrieb ich in Kometengeschichten 4.
So begann die christliche Theologie, stark vom Hellenismus und griechischer Metaphysik geprägt, nach dem Stern von Betlehem zu fanden. Origenes, Theologe aus der hellenistischen Schule von Alexandria vertrat dokumentiert als einer der ersten die Meinung, der Stern von Betlehem sei ein Komet gewesen, weil sich große Veränderungen und Ereignisse in der Welt häufig durch Kometen ankündigten.

Seit Beginn des 14. Jahrhunderts stellen Künstler den Stern von Betlehem als Kometen dar: so als einer der ersten Giotto di Bondone aus Florenz, nachdem er 1301 den Halleyschen Kometen beobachtet hatte, von dem schon antike Quellen recht oft berichten. Beeindruckt davon malte er zwei Jahre später diesen auf dem Fresko Anbetung der Könige „in der Scrovegni-Kapelle in Padua als Stern von Betlehem.

Es gibt chinesische und koreanische Hinweise über eine derartige Himmelserscheinung des Jahres vier oder fünf n. Chr.
Heute geht man davon aus, dass der chinesische Bericht einen Datierungsfehler enthalten könnte. Man schreibt deren Ereignis aufgrund anderer Hinweise heute eher einer Nova zu.
Gegen die Kometen-Theorie spricht:

  • Der Halleysche Komet war zwischen Oktober 12 v. Chr. und Februar 11 v. Chr. sichtbar, der Erde am nächsten war er am 29. Dezember 12 v. Chr. nach dem gregorianischen Kalender.[5] Die Geburt Jesu wird dagegen zwischen 7 und 4 v. Chr. (Tod des Herodes) angesetzt.
  • Kometen sind irregulär auftauchende Himmelskörper, die nach dem Volksglauben um Christi Geburt meist mit Unheil, nicht mit Heil, verbunden wurden.
  • Die Weisen aus dem Osten hätten nicht wissen können, dass gerade dieser Komet mit der Geburt eines bestimmten Königs in Israel oder Juda zusammenhängt.
  • Die Erscheinung eines Kometen wäre nicht nur den Weisen, sondern auch vielen anderen aufgefallen. Uns sind aber keine außerbiblischen Überlieferungen bekannt.
  • Ein Komet hätte keinen exakten Ort markiert und wäre nicht an einer bestimmten Stelle stehengeblieben.

Der Stern bleibt also ein Mysterium, ein Weihnachtswunder, an welchem wir uns stets neu erfreuen und darüber staunen dürfen.

Grund zum Feiern – der einhundertundfünfzigste Artikel auf Blindnerd


Seid herzlich gegrüßt,

Prolog

heute feiern wir den 150sten, in Worten, den einhundertfünfzigsten Artikel auf Blindnerd. Den hundertsten Artikel feierten wir letztes Jahr im Lockdown1.
Was soll man da für ein Thema nehmen, dass etwas festlich ist und der Sache irgendwie gerecht wird.
Zum einhundertsten Artikel beschrieb ich euch, wie ich in die Schreibsucht geraten bin und bot euch einige Artikel aus allen Kategorien des Blogs zur Abstimmung an. Leider hat das offenbar obwohl ein Preis hätte winken sollen, nicht bei euch eingeschlagen. Wen wundert es. Wir hatten alle mit dem Lockdown zu kämpfen und damit andere Dinge im Kopf. Ich für meinen Teil kann sagen, dass die Astronomie und dieser Blog oft das einzige waren, was mich durch die Einsamkeit der Lockdowns trug. Keinem hat diese Zeit so gut getan, wie meinem Blog. 56 Artikel sind seit dem Ausbruch der Pandemie entstanden.
Nun aber genug der düsteren Zeiten. Wir wollen doch feiern…

Lasst uns einen Rückblick wagen auf das, was seit dem hundertsten Artikel hier auf Blindnerd.de so los war.

Die letzten Fünfzig

An den letzten Artikel, die Einhundertneunundvierzig, erinnern sich bestimmt noch viele. Wir begaben uns auf Entdeckungsreise zu den Monden des Uranus und wie die Protagonisten aus Williams Shakespeares Stücken als Namensgeber der sehr zahlreichen Saturnmonde her halten mussten. Also ich fand die Geschichte sehr spannend und aufregend.
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Davor hielt mich fast ein halbes Jahr ein Projekt in Atem. Ihr wisst schon. Die Reise zu den schwarzen Löchern. Hier wurde aus einem etwa dreistündigen Vortrag eine elfteilige Serie. Von Archimedes über Johannes Kepler, Isaac Newton, Cavendish und anderen bis hin zu Albert Einstein durchliefen wir alle Stationen, wie die Gravitation entdeckt, Masse und Volumina zusammen hängen, mit welcher Kraft die Erde alles anzieht, wir wogen den Mond, die Erde und andere Himmelskörper. Nach und nach lernten wir über Einstein, Eigenschaften des Lichtes und des Vakuums dann die heimliche Herrscherin über Raum und Zeit kennen, die Gravitation, die schwächste der vier Grundkräfte des momentan gültigen Standardmodells der Physik. Am Ende mussten wir uns mit sterbenden Sternen beschäftigen, wie sie zu weißen Zwergen, zu Neutronensternen oder gar als schwarze Löcher enden können. Diese untersuchten wir genauer, denn sie waren das Ziel dieser Reise. Nie hätte ich erwartet, dass diese Serie so umfangreich würde, so dass ich eventuell in Betracht ziehe, daraus ein Büchlein zu schreiben. Der Anfang hierzu ist gemacht. Wir werden sehen, wie das sich entwickelt und anläuft. Euch danke ich, dass ihr beim Lesen dieser Serie mehr oder weniger durchgehalten habt, denn an manchen Stellen ging es leider nicht ohne Mathematik und sprengte auch sonst das ein oder andere mal die Vorstellungskraft unserer Spezies.
Ich habe für diese Serie extra eine weitere Kategorie auf dem Blog eingeführt, so dass die betreffenden Artikel besser gefiltert werden können, wenn man nach ihnen sucht.
Sie heißt Den Schwarzen Löchern entgegen.
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Unterbrochen wurde die Serie lediglich durch ein astronomisches Ereignis, welches ich nicht unerwähnt gelassen haben wollte. Es ging um die ringförmige Sonnenfinsternis vom 10.06.2020.
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Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Astronomie ist die Navigation auf hoher See. Den Breitengrad konnte man anhand der Sonne, des Horizonts und des Mondes einigermaßen mit Sextanten als Instrument bestimmen. Für den Längengrad brauchte man genaue Uhren. Wir beschäftigten uns also mit der berühmteste Schiffsuhr, deren Erfinders und dessen tragischen Lebens.
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Vor allem von blinden Menschen wurde und werde ich immer mal wieder darüber befragt, wie es sich denn genau mit Tag und Nacht verhält, ab wann die Sterne zu sehen sind und wie sie wieder verschwinden. Somit griff ich die Frage einer guten Freundin auf und wir taten die Reise durch den
Verlauf von Tag und Nacht.
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Wer länger schon hier mitliest weiß, dass ich in meinen Artikeln auch immer wieder den Jahreslauf mit seinen astronomischen Ereignissen und natürlich seinen Feiertagen aufgreife. „Querbeet durch das Jahr“ meinte einmal mein alter Freund und Chorleiter zu mir, wäre ein schönes Motto und ein schöner Inhalt für ein weiteres Buch. Vielleicht wird da mal etwas daraus. Wer weiß. Auf jeden Fall tastete ich mich diesmal ganz anders an Ostern heran, denn den Frühlingsanfang und wie sich daraus Ostern ableitet, hatte ich schon früher ausführlich beschrieben. Diesmal ging es im Zeichen von „Respekt und Toleranz um andere Religionsgemeinschaften, insbesondere um deren Fastenzeiten und was die Astronomie damit zu tun hat. In Zeiten von Querdenkern und Polarisierung sind solche Zeichen wichtig.
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Wie Sonnwend abläuft hatte ich auch längst schon abgearbeitet, aber nicht, wie der Sonnenlauf als ganzes funktioniert und welche Figur die Sonne im Laufe eines Jahres an den Himmel zeichnet. All das schilderte ich zur
Der Jahreslauf unserer Sonne.
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Was ich mir auch in jedem Jahr nicht nehmen lasse ist, den Weltfrauentag am 08.03. zu würdigen. Noch immer sind Frauen in vielen Belangen und ganz besonders in naturwissenschaftlichen Fächern unterrepräsentiert und benachteiligt. Deshalb widmeten wir uns 2021 der im Schatten ihres berühmten Astronomen Tycho Brahe stehenden Schwester, die unerkannt eine große Himmelskundlerin war.
Zu diesem Artikel geht es bitte hier lang.
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Bis dato wusste ich überhaupt nicht, dass es am 10.02. eines jeden Jahres den „Women Science Day“ gibt. Da ich für mehr Frauen in der Wissenschaft brenne, würdigte ich an diesem Tag die ersten Astronautinnen im All.
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Und nun stand Weihnachten 2020 vor der Tür. Zu dieser Gelegenheit erhielt ich von meinem geliebten Freund, Chorleiter und Mentor ein unglaublich schönes und astronomisches Weihnachtsgeschenk, eine taktile Sternenkarte.
Sie war in der tat mein schönstes Weihnachtsgeschenk 2020.
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Selbstverständlich durfte mein obligatorischer Jahresrückblick 2020 zu meinen Veranstaltungen zum Jahreswechsel ebenfalls nicht fehlen.
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Immer und immer wieder stellt sich die Frage zur Weihnachtszeit, was denn der Stern von Bethlehem genau gewesen sein könnte. Mitte Dezember 2020 trat ein recht seltenes Astronomisches Ereignis auf, das ein guter Kandidat für diesen Stern abgeben könnte.
Diesen Kandidaten könnt ihr hier kennenlernen.
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Die Vorweihnachtszeit hat sehr viel mit Lichtern und auch mit Sternen zu tun. Außerdem empfängt man, zwar nicht in 2020, Gäste und wird auch selbst eingeladen. Auch am Himmelszelt erscheinen dann und wann Sterne, also Himmelsgäste, wo eigentlich keine hin gehören.
Einige dieser Himmelsgäste könnt ihr hier antreffen.
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Der letzte Sonntag des Kirchenjahres vor dem ersten Advent ist der Totensonntag. Leider hatte ich in dieser Zeit tatsächlich einen Wegbegleiter, ein Vorbild, einen großartigen Autoren und einen wunderbaren Professor verloren. Rudolf Kippenhahn und seine Bücher waren mir stets ein Wegbereiter und begleiten mich bis heute über dreieinhalb Jahrzehnte hindurch.
Würdigen wir ihn erneut in diesem, meinem Nachruf.
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Nun verlassen wir die Chronologie der Artikel etwas, weil ich eine Serie, auf die ich später noch zu sprechen komme, dafür unterbrechen musste.

Obwohl ich nicht wollte, ließ ich mich kurz vor Lockdown2 dazu breit schlagen, einen Corona-Report zu schreiben. Das tat ich dann, aber den lesen wir heute zur Feier des Tages besser nicht, aber er ist für die Historie wichtig.
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Lesenswerter für den Moment dürfte da mein Artikel zu Halloween sein. Immerhin hatten wir an Halloween 2020 sogar Vollmond, so dass alle Werwölfe pünktlich zum Gruselfest verwandelt waren und ihr Unwesen trieben.
Zum Gruselfest bitte hier lang.
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Jetzt wird es schwierig, die weitere Reihenfolge der Artikel einzuhalten, denn ich begann quasi zwei Serien parallel, von denen ich mal die eine, und mal die andere mit Artikeln bediente und noch bedienen werde, denn beide Serien verlangen noch nach weiteren Artikeln.

Mein verehrter Professor Rudolf Kippenhahn war ein großer Erforscher der Sonne. Somit war es gut und recht, eine Serie über die Sonne zu beginnen. Alle Sonnen-Artikel sind in der Kategorie Der Sonne entgegen zu finden.

Ein Schlüsselerlebnis wieso ich im Herzen Astronom wurde, waren Kometen. Wer mein Buch gelesen hat weiß, wie fasziniert ich 1986 am Fernseher verfolgte, als die Raumsonde Giotto durch den Schweif des Halleyschen Kometen flog. Die Nachfolgemission Rosetta ist ebenfalls so ein Meilenstein auf meinem Weg, der hier erwähnt werden muss. Ich schrieb über diese Mission an anderer Stelle.
Grund genug also eine Serie über Kometen zu beginnen. Sechs Kometengeschichten befinden sich bereits momentan in der Kategorie
Kometen.
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Nun befinden wir uns zeitlich Anfang Juli 2020. Ich meine, dass da die Frage durch Twitter zischte, wie viele Freitage der dreizehnte es eigentlich so gibt. Interessant dachte ich. Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber das brachte uns direkt über unseren Ggregorianischen Kalender mit der Astronomie in Verbindung. So griff ich das Thema auf, suchte etwas herum und verarbeitete das gefundene in meinen Gedanken zu Freitag, 13..
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Viele von uns haben sicher in diesen Zeiten mehr als vorher sich dann und wann mit Pizza ernährt. Pizza gibt es auch im Weltraum.
Schon seit dreißig Jahren fliegt die internationale Raumstation über unseren köpfen in 400 km Höhe hinweg. Das ist schon ein technisches Wunder, dass diese komplexe Maschine den Gefahren des Weltalls bisher immer trotzte. Die Hauptgefahr sind harte Teilchen, kleinste Asteroiden oder Weltraummüll. Um die Raumstation davor zu schützen, packt man sie in eine gedachte Pizzaschachtel. Nähert sich ein Teilchen dieser gedachten Box, dann wird die Raumstation angehoben, so dass das Teilchen an ihr vorbei fliegt.
Das Raumschiff in der Pizzaschachtel erzählt von der astronomischen Verbindung zu diesem wunderbaren Italienischen Essen.
Übrigens hat Italien das durchaus verdient, weil Italien eine großartige astonomische Tradition besitzt.
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Ich weiß jetzt nicht mehr genau wann, wie und wo.
Es gab wohl Mitte 2020 eine Sonnenfinsternis. Da ich Finsternisse schon beschrieb, näherte ich mich ihnen diesmal Literarisch. Kindererinnerungen werden wach, wenn man die Namen der Autoren liest, um welche es in Dieser Abhandlung geht.
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An dieser Stelle wurde es Zeit, eine weitere Serie oder Kategorie einzuführen. In „Dem Mond entgegen“ sammle ich alle Artikel, die zum Thema Mond und dessen Erforschung entstanden und noch entstehen werden. So meine Abhandlung zum Thema „Hat der Mond Einfluss auf uns Menschen“.
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Besonders von Kindern bekomme ich immer wieder ganz interessante und spannende Fragen gestellt. So schrieb ich nachdem ich von einem virtuellen Kindergeburtstag zurück kam, auf welchem ich als Gast vortragen durfte, einen Artikel über die wunderschöne Kinderfrage:
Wie sieht der Himmel woanders aus“.
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Passend zu dieser Himmelsfrage stellte ich ein romantisches Plätzchen in unserem Sonnensystem, genauer auf dem Merkur vor. Wäre es dort nicht so unvorstellbar heiß, dann wäre dieses Liebesnest vielleicht von Weltraumtouristen überlaufen. Wer diese Liebeslaube kennenlernen möchte, bitte hier lang.
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Apropos Weltraumtourismus und Liebeslaube. Wer so wo hin möchte, wird nicht zu Fuß unterwegs sein. Man braucht schon einen Parkplatz für sein Weltraum-Gefährt.
Parken im all sagt ihr ginge nicht? Dann lest mal hier, wie und wo man im All parken kann.
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Der Sonntag des Gesanges, Kantate, fiel bekanntlicher Weise im Jahre 2020 ganz besonders anders aus. Dem wollte ich mit meinen Sonnengesängen unbedingt etwas freudiges entgegen halten.
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Neben weiteren Sonnen-Artikeln erschien zum Tag der Arbeit, 01.05.2020 einer, der es tatsächlich fertig bringt, die Astronomie mit der Arbeiterbewegung zu verbinden.
Er heißt „ein Stern der Arbeiterbewegung“.

Epilog

und damit sind wir am Ende unserer kleinen Feier, die hoffentlich nicht als Bauchpinselei meinerseitz empfunden wurde. Was mir auf dieser Feier besonders gefallen hat. Man sieht wieder mal sehr genau, wie vielfältig die Astronomie ist. Es ist möglich, sich ihr auf so unterschiedliche Weisen zu nähern, dass ganz viele verschiedene Zugänge entstehen.
Nicht jeder Zugang ist für jeden Menschen geeignet, wie beispielsweise das Teleskop für mich nicht, aber es gibt einen Zugang für jeden Menschen. Das ist meine tiefste überzeugung. Diese wird stets durch weitere Artikel, Vorträge und alles, was ich so mache, rundum erneuert und bestärkt.
Der Himmel ist für alle da.

Nun hoffe ich, dass ihr mir für weitere fünfzig Artikel gewogen bleibt.

Gratulationen, Glückwünsche, oder, was ich natürlich nicht offe, eine Äußerung in die Richtung, dass ich endlich mal wieder mit diesem Astrokram aufhören sollte, sind in den Kommentaren gerne gesehen. Gerne dürft ihr natürlich auch in euren Kreisen Werbung für diesen Blog machen, wenn es dafür auch keine neue Waschmaschine geben wird…