Bladventskalender22, 16.12. Weihnachtliche Mundart

meine lieben,
im Bladventskalender21 stellte ich euch vor eine sprachliche Herausforderung, indem ich euch ein alemannisches Krippenspiel hinter ein Türchen packte. Mit der alemannischen Sprache bin ich aufgewachsen. Leider habe ich mittlerweile fast keine Gelegenheit mehr, mit jemandem richtig schönes Alemannisch zu sprechen. Die alten, die es gut konnten, sind inzwischen von uns gegangen, und viele jüngere sprechen eher Hochdeutsch. Um dem Verfall dieses wunderbaren Dialektes zumindest in unserer Familie entgegenzuwirken, veranstalteten wir immer an einem Weihnachtsfeiertag, wenn wir uns alle besuchten, einen kleinen Lesewettbewerb auf Alemannisch. Meine Großmutter entschied dann stets, wer gewonnen hatte, weil sie diesen Dialekt noch komplett beherrschte. Für mich war dieser Wettbewerb nie ein Problem, aber für meine Nichten und Neffen war er durchaus nicht ganz leicht, weil sie durch all die hochdeutschen Medien keinen so großen Bezug zum Dialekt hatten, als wir früher.
Schade, dass es dieses Weihnachtsereignis nicht mehr gibt, weil meine Großeltern inzwischen gestorben sind, und wir uns auch nicht mehr in dieser großen Runde treffen können.
Weil ich gerne an dieses zurück denke, und weil ich meine Muttersprache liebe, gibt es heute die Weihnachtsgeschichte auf Alemannisch. Wer sich noch an das Hörspiel von letztem Jahr erinnert wird merken, dass dieses Alemannisch etwas anders klingt, als hier in der Weihnachtsgeschichte. Das liegt daran, dass der Sprecher vermutlich aus der Gegend von Lahr stammte. Dort klingt der Dialekt etwas weicher. Es fehlen vor allem das schweizerisch klingende kehlige CH, und es ist eher elsässisch gefärbt.
Lasst euch jetzt auf diese schöne Weihnachtsgeschichte ein. Ihr werdet sie verstehen, denn die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium kennen wir alle.

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