Bladventskalender22, 22.12. Eine Sternensage

Meine lieben,

heute gibt es mal eine zeitgenössische Sternensage für euch. Sagen sind Geschichten, die einen wahren Kern haben. Oft handelt es sich bei diesen Hintergründen um tatsächlich existierende Ortschaften, Berge, Burgen oder sonstige Sehenswürdigkeiten. Selbstverständlich bietet auch der Himmel mit seinen Sternen, Kometen und Planeten reichlich Platz für Geschichten und Sagen. Das kann man ja schon an den Namen unserer Planeten, deren Monden und Sternbildern erkennen.
So haben wir bereits im letzten und auch in diesem Bladventskalender einige Theorien kennengelernt, was der Stern von Betlehem gewesen sein könnte. Und derer gibt es noch mehr, die ich mir allerdings für einen anderen Bladventskalender aufheben werde.

Heute gibt es, wie gesagt, eine Geschichte, eine moderne Sage darüber, wie es zu dem Stern gekommen sein soll.
Die Quelle dieses Textes ist eine öffentliche Internetseite, die vor allem für blinde Menschen recht unübersichtlich und überladen ist. Die mute ich euch nicht zu.
Aus diesem Grunde erlaube ich es mir, den Text direkt hier in das Türchen zu kopieren. Wenn der Zugang zu schönen Dingen uns durch nicht barrierefreie Seiten verwehrt bleibt, muss man manchmal etwas anarchistisch werden…

Wem das Lesen zu mühsam ist, findet unter dem Titel den Knopf für die Vorlesefunktion, die aber leider nicht mit allen Browsern funktioniert.
Und hier noch eine Worterklärung, damit ich nicht in den Originaltext rein schreiben muss:

Ein Refraktor, von welchem die Rede sein wird, ist ein Teleskop, das auf Linsen-Technologie, wie Ferngläser, basiert.

Lehnt euch nun zurück und lauscht oder lest.

Eine wundersame Weihnachtsgeschichte oder was die Plejaden mit dem Stern von Bethlehem zu tun haben

Als ich vor einigen Tagen bei klirrender Kälte mit meinem kleinen Refraktor Vincent den Sternenhimmel besuchte, erzählte er mir eine gar wundersame Weihnachtsgeschichte der Plejaden.

Dazu muss ich jedoch erst noch ein bisschen ausholen:

Viele Sagen ranken sich um das wunderschöne Siebengestirn, die Plejaden: Die Hindus sahen in ihm eine Flamme, die dem Feuergott Agni geweiht war, eine andere Sage sah sie als Weinrebe im Verbindung mit dem Stier als Baccus, dem Gott des Weines und der Feste, während im Mittelalter sie „Hennen und Hühner“ genannt wurden. Die wohl bekannteste Legende kommt aus dem Griechischen, bedeutet ja der Name „Plejaden“ auf griechisch „Tauben“:
Vor vielen vielen Jahren verliebte sich der große Jäger Orion in die sieben Töchter des Titanen Atlas und seiner Frau Pleione und versuchte, sie zu entführen. Die Götter aber erbarmten sich der Hilferufe der sieben Jungfrauen und verwandelten sie in Tauben, die gen Himmel flogen, wo sie nun Seite an Seite mit ihren Eltern Jahr für Jahr am Himmel ihre Bahnen ziehen…

Betrachten wir mit bloßen Auge unter normalen Himmelsbedingungen die Plejaden, so sehen wir keine sieben, sondern nur sechs Sterne glitzern, und dennoch reden viele Völker von sieben Sternen: Siebengestirn, sieben Schwestern (Nordeuropa), sieben Brüder (Neuseeland), sieben Zicklein (Spanien). Nur unter Gebirgshimmelbedingungen können wir neun Sterne ausmachen, nämlich den Vater Atlas, seine Frau Pleione und die Töchter Alcoyne, Asterope, Electra, Maia, Merope,Taygeta und Celaeno. Der visuell schwächste Stern der sieben Plejadenschwestern mit 5,8 mag lautet nach den Sternenatlanten Asterope, aber haben wir uns schon einmal darüber Gedanken gemacht, dass dieser Stern ein Doppelstern ist und daher kaum einer der sieben Schwestern sein kann? Vielleicht wird dieser Doppelstern nur Asterope genannt, weil man sich das Verschwinden des siebten Geschwistersterns einfach nicht erklären kann? Die Mythologie ist auch hier um eine Antwort nicht verlegen: In Griechenland wurde erzählt, dass das Licht der siebten Schwester weniger hell leuchte und damit mit dem Auge nicht gesehen werden könne, weil sie einen „Sterblichen“ geheiratet habe. Bei den Indianern wurde an den Lagerfeuern erzählt, dass die jüngste Schwester nicht mehr unter den Plejaden zu finden sei, da sie den jüngsten der sieben Brüder des grossen Bären geheiratet habe und nun als Alcor mit ihrem Ehemann Mizar im grossen Wagen zu sehen sei.

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Vincent, mein kleiner Refraktor, der wie alle Teleskope eine besonders innige Verbindung zum Sternengewölbe hat, erzählte mir nun da draussen unter sternenklarem Himmel seine Geschichte über das Verschwinden der jüngsten Tochter von Atlas und Pleione. Und da er diese Geschichte von den Plejaden selber erzählt bekam, muss sie doch wohl wahr sein, oder? Auch war nicht zu übersehen, dass die Plejaden verdächtig stark flackerten, als ich diese wunderschöne Geschichte mir anhörte, als wollten sie mir eifrig sagen: ja, so ist es gewesen ??
Aber lasst uns nun hören. Ihr selbst müsst dabei in Eurem Innern entscheiden, ob Ihr dieser Geschichte Glauben schenken möchtet oder nicht:

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Es war um die Zeit vor Christ Geburt, da standen die sieben schönen Schwestern der Plejaden schon viele hundert Jahre am Himmel: dort, wohin Zeus sie damals geschickt hatte, um sie vor dem verliebten Orion zu retten, der sie gar zu sehr bedrängte.
Ein herrliches Leben führten dort oben die Schwestern, waren sie doch in ihrer Jugend mit ihrem strahlend glitzernden Sternenkleid gar wunderbar anzusehen! Ein Singen und Kichern und Lachen war unablässig zu hören – herrliche Feste mit Tanz und himmlischer Musik, wo jede Schwester heller und schöner als die andere strahlen wollte, gaben sich die Hand. Und an Verehrern mangelte es ihnen nie….
Nur die jüngste der sieben Schwestern, Asterope, freute sich zwar immer von Herzen an der Musik und der Fröhlichkeit, aber sie nahm nur selten an den Festen teil. Ihr Kleid leuchtete auch nicht so hell und strahlend wie das ihrer Schwestern, aber dies bedeutete ihr nichts, saß sie doch viel lieber an einem einsamen Platz, schaute in die unendliche Weite des Universums und horchte auf den Klang der Stille – ach, welcher Frieden durchströmte sie, wenn sie das Funkeln der Milliarden Sterne betrachtete!
Verständnislos schüttelten ihre Schwester ihre hübschen Köpfe, konnten sie doch gar nicht verstehen, daß die Musik der Stille so sehr bezaubern kann…

Eines Tages, als Asterope wieder still und staunend das samtene Blau mit den diamanten- glitzernden Himmelskörpern schaute, schlich sich eine ihr unbekannte Traurigkeit in ihr Herz. Gleichzeitig spürte sie ein tiefes Sehnen, das sie hinwegzog von ihrer Heimat, aber wohin nur?
Tag um Tag verging. Als ihre innere Traurigkeit immer stärker wurde, suchte Asterope Rat bei ihrer ältesten und strahlendsten Schwester Alcoye. Sie erzählte ihr von dem Ruf des Universums, sie sprach über die ihr so unerklärliche Traurigkeit und die immer grösser werdende Sehnsucht, fortzuziehen. Liebevoll umarmte Alcoye ihre kleine Schwester und riet ihr, sich doch mehr an dem fröhlichen Treiben zu beteiligen, statt so oft die Einsamkeit zu suchen. Nun mischte sich Asterope Tag um Tag unter die fröhliche Sternenschar. Gar liebreizend war sie in ihrem schlichten Sternenkleid anzusehen, Alt und Jung, Sternenburschen wie Sternenmädchen suchten unablässig ihre Nähe, strahlte sie doch eine innere Schönheit aus, der sich niemand entziehen konnte. Aber Asterope konnte sich an all dem nicht erfreuen, ihre Traurigkeit machte sie immer schwermütiger, und die Sehnsucht, hinaus ins unendliche Weltall zu fliegen, nahm überhand.

Eines Tages saß sie wieder an ihrem geliebten einsamen Platz, blickte hinaus in das geheimnisvolle Dunkel, in das Milliarden leuchtender Sterne, Nebel und Galaxien eingebettet waren und lauschte der Stille. Ein schier unerträglicher Schmerz breitete sich in ihr aus, denn es wurde ihr nun überdeutlich klar, das nichts ihre Traurigkeit hinwegnehmen konnte, es sei denn, sie folgte ihrer übergrossen Sehnsucht, die sie hinausrief ins Universum. Und dies bedeutete, alles hinter sich zu lassen, loszulassen und aufzugeben, was ihr lieb und teuer war:
So nahm sie Abschied von ihren Schwestern und von ihrer geliebten Heimat. den Plejaden. Ein letztes Mal suchte sie ihren stillen einsamen Platz auf, nahm die vertrauten Sternenbilder, die sie dort sah, tief in ihr Herz auf, umarmte liebevoll jede ihrer Schwestern und flog davon- hinaus in die Weite des Himmels…
Bittere Tränen weinten ihre Schwestern, ahnten sie doch , dass dies ein Abschied für immer war…
Asterope flog und flog. Stunde um Stunde lösten sich mehr und mehr in ihr Traurigkeit und Schmerz und machten einer unbeschreiblichen Freude Platz. Heller und heller erstrahlte sie, genährt von einem loderenden Feuer in ihrem Innern…
Sie flog vorbei an den Hyaden, die ihre Halbschwestern waren, schwebte durch Nebel, Sternenstaub und Galaxien und wurde immer mehr angezogen von dem Ziel, das ihr bestimmt war. Tage und Wochen vergingen. Ihr ehemals so schwach schimmernder Sternenkörper wurde grösser und grösser, er wurde immer mehr erleuchtet in einer geheimnsivollen Transparenz, tiefer Frieden breitete sich in ihr und um sie aus und als sie sich dem Sternzeichen Israels – dem Sternbild der Fische – näherte, hätte man meinen können, dass Millionen von ihr ausgehende glühende Funken ins Weltall zischten..

Mehrere hundert Lichtjahre entfernt – es war um die Zeit, als Asterope, von der Sehnsucht geführt, ihre Heimat der Plejaden verliess – standen im Lande Ägyptens auf dem Turm eines Palastes des Pharaos königliche Astronomen und beobachteten etwas gelangweilt den Sternenhimmel. Plötzlich stieß einer der Astronomen einen Ruf des Erstaunens aus: in den Plejaden war ein Stern verschwunden! Vergebens versuchten sie, den siebten Stern auszumachen, aber es blieb bei sechs Plejadensternen. So sehr sie auch in ihren Schriften forschten, sie konnten keine Erklärung dafür finden. In der darauffolgenden Nacht, als sie nochmals sorgfältig den Himmel absuchten, schien es ihnen bei genauem Hinsehen,dass in der Nähe von Aldebaran ein neuer, etwa so hell leuchtender Stern wie der verschwundene Plejadenstern zu sehen war. Aber konnte das wahr sein ? Vielleicht war den Astronomen all die Jahre dieser doch sehr schwach leuchtende Stern entgangen?
Wochen vergingen und der rätselhafte Stern nahm immer mehr an Leuchtkraft zu. Dem Pharao träumte, dass der Stern ihn rief, aber sein Herz war verhärtet und er spürte das feine Klopfen und Werben der Friedensbotschaft nicht….Wütend, dass er dieses Zeichen nicht deuten konnte, versammelte der Pharao die besten Astronomen des Reiches, um dem Sternengeheimnis auf die Spur zu kommen, doch vergebens…

Auch in anderen Orten der Erde war der rätselhafte Stern gesichtet worden:
Im fernen Arabien, Indien und Persien sahen ihn drei Sternendeuter und versuchten ebenso eine Erklärung für den Stern zu finden, aber es wollte ihnen nicht gelingen.
Eines Nachts träumten alle drei den gleichen Traum: Der wundersame Stern strahlte warm und schön am Firmament und winkte ihnen funkelnd zu .Dabei entfachte er in ihren Herzen eine tiefe Sehnsucht, ihm zu folgen….Tief berührt von diesem Traum, machten sich Kaspar aus Arabien, Melch-`ljor aus Indien und Baal-Thassar aus Persien noch in der folgenden Nacht auf zu einer Reise ins Ungewisse. Furcht spürten sie keine, sondern sie waren voller Vertrauen zu diesem Stern…

Wieder waren viele Wochen ins Land gezogen. Arme Hirten lagerten frierend auf dem Felde vor Bethlehem und wachten bei ihrer Herde. Das Lagerfeuer beleuchtete ihre verhärmten Gesichter. Bitter sprachen sie über ihr Los, das ihnen ein Leben in Armut und Elend bescherte, während die Herrscher des Landes in Saus und Braus lebten. Die Steuer – und Abgabenlasten wurden immer drückender. Es blieb nur noch das Wenige zum Überleben, gerade so viel, um nicht sterben zu müssen. Sie dachten an ihre weinenden Kinder daheim, die vor Hunger nicht schlafen konnten.
Ganz plötzlich, das Feuer war gerade am Erlöschen und die Hirten begannen, sich in ihre Decken einzuhüllen, erstrahlte der Himmel über ihnen: ein Stern, heller als der hellste Stern, den sie je gesehen hatten, leuchtete auf und warf sein Licht auf einen alten, fast verfallenen Stall in ihrer Nähe. Ihre Herzen begannen vor Freude zu beben, sie wussten selber nicht, wie, sie sprangen auf und liefen auf den Stall zu. Dort fanden sie ein Kind in der Futterkrippe, in ärmliche Lappen gewickelt, daneben seine Mutter und seinen Vater in einfachen Gewändern. Das Kind lächelte sie an. Da fiel alle Sorge und alle innere Not von ihnen ab – sie fielen nieder auf die Knie, denn sie spürten, dass etwas Großes, Wunderbares geschehen war und ihre Herzen brannten voller Hoffnung und Frieden …

Indessen hatte der Stern die drei weisen Sterndeuter aus dem Morgenlande zusammengeführt und gemeinsam folgten sie Nacht für Nacht dem Stern.
Wenn sie ruhten, sprachen sie oft von dem Stern und wer sie wohl gerufen hatte, ihm zu folgen. Sie suchten nach Antworten in den Schriften ihrer so verschiedenen Religionen, aber alles Nachdenken brachte sie nicht weiter. Sie gerieten sogar in Streit, was denn nun die Wahrheit sei…Aber Nacht um Nacht, wenn sie so dahinzogen und es gar nicht möglich war, zu diskutieren, schauten sie einfach nur auf zu dem Stern. Anfangs war es ihnen unbewusst, dann, je mehr Nächte sie den Stern schauten, spürten sie seine wohltuende Stille und Gelassenheit, die sich in ihnen allen ausbreitete, und sie lasen tagsüber ihre Schriften mit anderen Sinnen und Herzen. Sie entdeckten plötzlich Gemeinsamkeiten in ihren Schriften und wagten es noch nicht auszusprechen, aber sie spürten es überdeutlich, dass sie alle vom Gleichen angerührt worden waren, und sie zogen weiter und weiter immer dem Stern nach.

Eines Nachts, sie waren schon müde geworden von der langen Reise, denn bis Judäa hatte ihr Weg sie bereits geführt, da – schien der Stern plötzlich zu explodieren, der ganze nächtliche Himmel wurde wie taghell und eine unbeschreibliche Freude erfasste sie.
Sie trieben ihre Tiere an, schneller zu laufen, sie stürmten vorwärts… und hielten abrupt an, als sie den Stern einen alten Stall erleuchten sahen, wo sie ärmliche Hirten vor einem im Lumpen gehüllten Kind, das in einer Futterkrippe lag, knien sahen…
Die Luft war erfüllt von einer grossen Kraft, es war bitterkalt, und dennoch schien alles in Wärme gehüllt zu sein. …
Sie waren sich ihrer kostbaren Kleider nicht bewusst, als sie im Schmutz des Stalls ihre Knie beugten und ihre Gaben Weihrauch, Myrrhe und Gold vor das Kind legten. Sie sahen nur noch den Stern, das Kind und daneben die Hirten. Alle Herkunft, alle Unterschiede waren im Angesicht dieser Kraft völlig unbedeutend geworden. Es gab keine Widersprüche mehr, keine Fragen, keine Sorgen, so tief spürten diese so verschiedenen Menschen das Geheimnis, das sich dort vollzog…
Lange und schweigend verweilten sie gemeinsam im Stall, das Licht des Sterns war milder und sanfter geworden, die Nacht breitete sich wieder aus, und mehr und mehr traten Millionen funkelnder Sterne am Himmelsfirmament hervor, ja, sie übergossen gleichsam mit unzählbaren Lichtern den nächtlichen Himmel…
Als die Hirten und die Weisen nach vielen Stunden wieder in die Nacht hinaustraten, konnten sie sich nicht sattsehen an dem Schauspiel des Himmels, so sehr wurden sie angerührt von der Weite und Schönheit des Firmaments.

So kehrten sie heim, die Hirten in ihre Hütten, beschenkt mit den kostbaren Gewändern der Weisen und die drei Sterndeuter, angetan mit den Lumpen der Hirten, jeder in sein fernes Land.
Als Verheissung des Ewigen und Beständigen nahmen sie all das, was sie hatten sehen und erfahren dürfen, in ihren Herzen mit.Und jedesmal, wenn sie in einer sternenklaren Nacht nun zum Himmel schauten, wurden sie von Neuem von der Botschaft des Himmels erfüllt….

Wen wundert es da, wenn heute wie damals die Menschen jedesmal ein Stück innerlich reicher, wärmer und friedvoller vom Sternenbeobachten nach Hause zurückkommen ?….

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Hätte sich dies alles in einer späteren Zeit abgespielt, hätten die Astronomen das genaue Datum der Explosion der Supernova festgehalten und es gäbe keine Diskussionen mehr über den Stern von Bethlehem. Auch müssten sie sich nicht über den wunderbar leuchtenden Sternenstaubnebel wundern, in den die Plejaden mit all ihren Kindern eingebettet sind: Ist er doch ein Gruß der Sternenstaubhülle der Supernova an ihre Schwestern, dieses Sterns der bei der Geburt Christi die Herzen der Menschen mit veränderte…

Vincent verstummte. Auch ich schwieg still und sann über diese wundersame Geschichte nach. Mein Blick ging zu den Plejaden hinauf und – bildete ich es mir nur ein, oder war es tatsächlich so – erstrahlten sie nicht in einem viel wärmeren Licht ??


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Bitte beachten: Seit dem 01.01.2022 trägt das Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS) einen neuen Namen.

Gerhard Jaworek
ACCESS@KIT.EDU
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Karlsruher Institut für Technologie (KIT, Mitglied der Helmholz-Gemeinschaft
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Mitglied der Deutschen Astronomischen Gesellschaft
Mein Blog: https://blindnerd.de
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Bladventskalender22, 21.12. Ein Türchen für Respekt, Achtung und gegenseitiger Toleranz

Meine lieben,

Zu Ostern 21 verfasste ich einen Artikel zu diesem Thema. Dort sprach ich darüber, wie verschiedene Glaubensgemeinschaften ihr Osterfest, bzw. ihre Fastenzeiten berechnen. Heute greife ich das Thema der Überschrift am Beispiel des Weihnachtsfestes nochmals auf.

Im Sinne der anderen Glaubensgemeinschaften soll dieser Artikel ein Beitrag zum gegenseitigen Respekt, Verständnis und einem guten Miteinander werden.

Jeder kennt das, wenn man zu Weihnachten am Familientisch zusammen sitzt. Da fallen oft mal Sätze wie

  • Die feiern Weihnachten anders.
  • Die feiern Ostern und Weihnachten an einem anderen Tag.
  • Die fasten zu anderen Zeiten.
  • Bei „denen“ werden ganz andere Lieder gesungen.

Jeder kennt jemanden, der derlei in seiner Glaubens- oder Religionsgemeinschaft anders und zu anderen Zeiten praktiziert als wir.
“Die” klingt immer so fremd und exotisch. “Die” scheinen irgendwie anders zu sein und an etwas ganz anderes zu glauben, an etwas seltsames mystisches oder sonst wie fremdes.
Dem ist aber nicht so. “Die” leben unter uns. Viele von “Denen” fühlen sich dem christlichen Glauben verpflichtet.
Ich habe eine Arbeitskollegin, die Rumänin ist, und den ortodoxen Glauben praktiziert. Da sie uns leider zum Jahresende verlassen wird, nutze ich dieses Türchen auch dazu, Ihr für unsere wirklich gute Zusammenarbeit zu danken. Wir hatten großartige Projekte und immer eine gute Zeit miteinander.
Was liegt da näher, als das heutige Thema mal den rumänischen Weihnachtsbräuchen zu widmen. Vieles wird dort ähnlich gefeiert, aber manches auch anders. Und vor allem wird im Gegensatz zu uns, 40 Tage vor Heilig Abend zumindest auf Fleisch, Fisch, Eier und vielleicht auch auf Alkohol verzichtet.
Ich lade euch mit folgenden Links ein, mal in die Bräuche des rumänischen Weihnachtsfestes einzutauchen.
Der erste Link führt euch zu einem Artikel, der sehr schön das rumänische Weihnachtsfest beschreibt. Außerdem erfahren wir, wie verschiedene weihnachtliche Begriffe auf Rumänisch heißen.
Zum Artikel, bitte hier lang.
Der zweite Link beschreibt alles etwas nüchterner, ist aber auch sehr lesenswert.
Darf ich bitten?

Meine Kollegin machte mich noch darauf aufmerksam, dass im Grunde genommen das Fasten erst am 25.12. nach der heiligen Messe endet. In den Artikeln wird aber teilweise der 24. erwähnt. Möglicherweise finden hier teilweise Angleichungen statt, je nach dem, wie streng ortodox gefeiert werden soll.

Und jetzt gibt es zum Schluss noch zwei wunderschöne rumänische Weihnachtslieder.
Das eine klingt fast etwas russisch, wie es von einem Männerchor in F-Moll gesungen wird.
Aber hört selbst.
Das zweite klingt in G-Dur sehr hell und klar, wie es von einem gemischten Chor gesungen wird.
Hier anhören.
Dank auch hier an meine Kollegin für diese beiden sehr schönen Weihnachtslieder.
Und somit ist das Fazit dieses Türchens:
Wenn wir wissen, wie unsere Mitmenschen anders feiern, trägt das zum Thema der Überschrift dieses Türchens bei.

Bladventskalender22, 20.12. Ein Astro-Rätsel

Meine lieben,

nun ist also schon der zwanzigste. Das bedeutet, dass wir heute das fünftletzte Türchen öffnen dürfen. Hinter diesem verbirgt sich mal wieder etwas zum Knobeln, ein Rätsel, das ich besonders gerne von Kindern lösen lasse.
Besonders vor der Pandemie hatte ich immer wieder die Gelegenheit, an Schulen zu gehen, und Astro-Workshops für Kinder anzubieten. Große Teile dieses Netzwerkes sind leider durch die ganzen Lockdowns zerbrochen. Ich wünsche mir, ja, vielleicht auch jetzt zu Weihnacht, dass ich das wieder aufbauen kann. Gerade bei Kindern zeigt sich ganz deutlich, wie inklusiv die Astronomie ist. Soziale Benachteiligung, Migrationshintergründe, Verhaltensauffälligkeiten und sonstige Einschränkungen haben in so einem Workshop einfach mal Pause.
Ich bin immer wieder verblüfft darüber, wie viel Weltraumwissen Kinder aus den Medien aufschnappen und in ihre Kinderwelt einbauen. In diesen quirligen Workshops werden Fragen geschrien, Antworten auf meine Rätsel und Fragen rein gerufen, und, und, und. Solche Kinder-Workshops sind einfach immer eine wahre Freude.

So, und nun wollen wir doch mal sehen, ob ihr auch so gut Rätsel lösen könnt, wie meistens die Kinder in meinen Workshops.
Das folgende Rätsel ist von keinem geringeren als Friedrich Schiller. Viele von uns mussten in der Schule seine Glocke entweder in Teilen oder ganz auswendig lernen. Der Zauberleerling der Taucher oder auch Wilhelm Tell, dürften noch vielen von uns geläufig sein.
Hier also nun das Rätsel.
Viel Freude beim Knobeln. Ihr werdet es herausfinden.

Auf einer großen Weide gehen
Viel tausend Schafe silberweiß:
Wie wir sie heute wandeln sehen,
Sah sie der allerälteste Greis.
Sie altern nie und trinken Leben
Aus einem unerschöpften Born,
Ein Hirt ist ihnen zugegeben
Mit schön gebognem Silberhorn.
Er treibt sie aus zu goldnen Toren,
Er überzählt sie jede Nacht,
Und hat der Lämmer keins verloren,
So oft er auch den Weg vollbracht.
Ein treuer Hund hilft sie ihm leiten.
Ein muntrer Widder geht voran.
Die Herde kannst du sie mir deuten?
Und auch den Hirten zeig mir an.

Bladventskalender22, 19.12. Ein Uhrenerlebnis

Meine lieben,
zu Weihnachten werden gerne auch mal Armband- oder andere Uhren verschenkt. Wieso auch nicht. Ich bekam meine ehrste Armbanduhr von meinen Großeltern als ich zehn Jahre alt war. Es war eine mit Klappdeckel, so dass ich die Uhrzeit ertasten konnte. Sie war über viele Jahre mein ständiger Begleiter und mein ganzer Stolz.

Die Uhr scheint stille zu stehen, bis endlich die Tür zum Wohnzimmer, dem geschmückten Baum, den Tellern mit den Leckereien und den Geschenken sich öffnet. Das war zumindest schon in meiner Kindheit so.

Und wenn dann endlich die Glocken erklingen, so werden diese heutzutage auf jeden Fall von einer Uhr elektrisch gesteuert und nur noch selten von Menschen mit Seilen in den Händen angetrieben.
Ein Grund, euch heute mal ein Uhrenerlebnis zu schildern, das ich in diesem Herbst hatte.
Und etwas inklusiv war es außerdem.

Ein Highlight war in diesem Jahr ein Ausflug nach Straßburg, den ich mit dem Evang. Blinden- und Sehbehindertendienst Baden machen und auch etwas mit gestalten durfte,
Neben einer Bootsfahrt auf der Ill und einem phantastischen französischen Essen, besuchten wir das Straßburger Münster und die astronomische Uhr.
Leider durften wir sie nicht anfassen, aber wir konnten die Mittagsglocke hören und wie der Hahn drei Mal krähte. Das klang sehr lustig, weil es halt ein mechanischer Hahn war. Und weil die Uhr deutlich mehr ist als eine Uhr, die nur die Zeit anzeigt, lohnt es sich, hier mal in Erinnerung an den Ausflug kurz darüber zu schreiben.
Außerdem spielen Uhren gerade zur Weihnachtszeit eine ganz besondere Rolle.
Im Werbetext für diese Sehenswürdigkeit heißt es:

Die Astronomische Uhr, ein Meisterwerk aus der Renaissance, ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Mathematikern und Technikern. Uhrmacher aus der Schweiz, Bildhauer, Maler und Automatenhersteller arbeiteten hier Hand in Hand. Das heutige Uhrwerk stammt aus dem Jahr 1842. Die Hauptattraktion der Uhr ist ihr Figurenspiel, dessen Figurenautomaten sich täglich um 12.30 Uhr gesammelt in Bewegung setzen. Zu dieser Stunde sieht man dann die verschiedenen Lebensstufen, die – personifiziert als Kind, junger Mensch, als Erwachsener und als Greis – vor dem Tod vorbeidefilieren. Weiter oben sieht man die Apostel, die vor Christus vorbeiziehen. Ihr Umlauf wird begleitet vom Flügelschlagen und Krähen eines großen Hahns. Vor der Uhr erhebt sich der herrliche Engelspfeiler, der auf ganz eigene Weise das Jüngste Gericht versinnbildlicht.“

In Prag steht eine ähnliche Uhr. Was derartige Uhren zu astronomischen Uhren werden lässt, ist nicht, dass einige Püppchen tanzen. Das gibt es auch bei guten Schwarzwalduhren. Es ist, was sie über die Zeit hinaus noch anzeigen können. Leider ging der Führer im Münster nicht darauf ein, was die Uhr alles Astronomisches zu bieten hat.
Ich war vorbereitet, und durfte, besser gesagt tat es einfach, einen Kurzvortrag vor der Uhr halten, um das zu ergänzen, was unausgesprochen blieb. Das zog auch einige andere Besucher:innen an, die mir lauschten.

Grundsätzlich waren die Kirchen wegen ihrer Kalender und Feiertage, die immer wieder neu berechnet werden mussten, stets an der Messung der Zeit, des Jahreslaufes und ä. interessiert. Bei all dem spielte der nächtliche Blick in den Himmel, der Sonnenverlauf und die Mondphasen entscheidende Rollen. Ein Beispiel dafür ist die komplexe Vorausberechnung des Osterfestes. Die muss zuverlässig sein, weil daran Fastenzeiten, Pfingsten, Fronleichnam und mehr hängt. Über die Berechnung des Osterfestes schrieb ich ausführlich auf meinem Blog in Wieso ist Ostern manchmal so früh und manchmal so spät.
Fpür unser Weihnachtsfest ist das kein so großes Problem, weil es an einem festen Datum hängt.
Auch der Islam war zu Anfang ein großer Förderer der Wissenschaft und der Astronomie, weil die Berechnung des Ramadans ebenfalls vom Mond abhängt und sehr komplex ist. Darüber schrieb ich in meiner
Ostergeschichte für Respekt und Toleranz.
Was aber, wenn Wolken den Blick auf Sonne, Mond und die ganze Sternenpracht verwehren? Dann blieb früher nur der Blick in alte Aufzeichnungen, Mond- und andere astronomische Tabellen, Kalender und Sternenkataloge. Das ist mühsam und birgt Fehler und konnte schlimme Konsequenzen nach sich ziehen. In alter Zeit wurden die beiden chinesischen Hofastronomen, Hi und Ho, geköpft, weil sie vergaßen, eine Sonnenfinsternis vorauszusagen. Somit konnten die Menschen nicht rechtzeitig mit Trommeln und Geschrei den Himmelsdrachen vertreiben, der von Zeit zu Zeit die Sonne zu verschlucken, bzw. sie mit seinem Schwanz einzufangen versuchte.
Dass die Sonne wenige Minuten später wieder voll am Himmel stand, half den beiden leider auch nicht mehr.
Aber zurück zur Uhr. Wie schön und praktisch wäre es doch, wenn man Uhren hätte, die einem die Himmelsmechanik im Modell anzeigen können.
Und genau so ein Meisterwerk ist die Straßburger Uhr. Sie zeigt neben der Zeit und ihrem Puppenspiel folgendes an:

  • Das Datum: Hier ist mechanisch zu bedenken, dass man durchaus nicht einfach einen Tag weiter schalten kann, wenn der große Minutenzeiger 24-mal herum ist. Nicht alle Monate haben gleich viele Tage, und noch schlimmer. Es gibt Schaltjahre. Wer sich noch an die alten mechanischen Armbanduhren mit dem kleinen Datums-Fenster erinnert. Das war eine Scheibe mit den Zahlen 1 – 30 am Rand. Das war ein Kompromiss. Also musste man diesen Kalender in jedem Monat anpassen, indem man die Uhr vor oder zurück dreht. Unser französisches Ührchen kann das besser. Ihre Mechanik bildet sogar die Jahrhundert-Schaltregeln des gregorianischen Kalenders ab.
  • Ostern:
    Sie zeigt auch wunderbar die Positionen von Sonne, Erde, Mond und der damals bekannten Planeten an. Bei den Planeten kann sich das Uhrwerk einige Ungenauigkeit leisten. Nicht aber bei Sonne, Erde, den Jahreszeiten und den Mondphasen. Das alles brauchen wir für unser Osterfest. Zu bedenken ist hier, dass von Neumond zu Neumond 29,53 Tage im Mittel vergehen. Das muss dann wieder auf unsere Monate passen etc. Das ist gar nicht trivial, dieses auf Zahnrädchen, Federn und Antriebsriemen abzubilden.
  • Astrologisches:
    Die Uhr zeigt auch an, in welchem astrologischen Sternzeichen wir uns aktuell befinden.
  • Finsternisse:
    Sonnen- und Mondfinsternisse kann sie zwar darstellen, aber nicht vorausberechnen. Das können diese Uhren und anderen Modelle des Himmelsschauspiel nicht, weil Finsternisse von Abständen, Bahnebenen und vielem mehr abhängen. Das ist mechanisch kaum abbildbar.

Zum Schluss noch kurz etwas Geschichte.
Schon um 200 vor Christus soll Archimedes mit Hilfe seiner „sphera“ die Bahnen von Erde und Mond beschrieben haben. Leider ist von dieser sphera außer einer vagen Beschreibung Ciceros nichts überliefert geblieben. Ganz im Gegensatz zum 2000 Jahre alten Antikythera Mechanismus, dessen Überreste Fischer vor der griechischen Küste entdeckt haben. Das bemerkenswert komplexe Räderwerk gilt vielen als ein antikes Himmelsmodell. Ich glaube jedoch eher, dass es eine Art Kalender war. Die den mechanischen Himmelsmodellen verwandten astronomischen Uhren waren bereits im 15. und 16. Jahrhundert hoch entwickelt, wie unser Beispiel in Straßburg zeigt. Älter ist auch das Jovilabium des Dänen Ole Rømers von 1677, ein Mechanismus, der seine Bahnbeobachtungen der wichtigsten Jupitermonde veranschaulichen sollte. Wer mehr über das Himmelsschauspiel wissen möchte, darf ich meinen Artikel Das Schauspiel des Himmels im Modell wärmstens empfehlen.
Vielen Dank an alle Mitwirkenden, die diesen schönen Ausflug möglich gemacht haben.
Es war mir eine große Ehre, einige astronomische Worte zur Uhr an euch vor der Uhr halten zu dürfen.
Und ja, schenkt euch ruhig Uhren zu Weihnachten. Am besten solche, die man noch hören kann. Mich faszinieren Uhren, aber nicht die digitalen. Die langweilen zu sehr, wenn man sie auseinander baut.

Bladventskalender22, 18.12. Musik zum vierten Advent

Meine lieben,
das ist also nun das Türchen zum vierten Advent. Wir nähern uns in großen Schritten dem heiligen Fest. Und weil dem so ist, muss es heute nochmal was richtig starkes auf die Ohren geben. Etwas, das euch hoffentlich in Weihnachtsstimmung bringt.
Es geht um eines der sicher weihnachtlichsten Werke, die jemals geschrieben wurden; um das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach.

Wikipedia sagt zu diesem fulminanten Werk:

Das Weihnachtsoratorium BWV 248 ist ein sechsteiliges Oratorium für Soli (SATB), gemischten Chor und Orchester von Johann Sebastian Bach. Die einzelnen Teile wurden erstmals vom Thomanerchor in Leipzig in den sechs Gottesdiensten zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag 1734 und dem Epiphaniasfest 1735 in der Nikolaikirche und der Thomaskirche aufgeführt. Feierliche Eröffnungs- und Schlusschöre, die Vertonung der neutestamentlichen Weihnachtsgeschichte in den Rezitativen, eingestreute Weihnachtschoräle und Arien der Gesangssolisten prägen das Oratorium. Die sechs Teile werden durch die Freude über die Geburt Christi verbunden. Von der musikalischen Gattung steht das Weihnachts-Oratorium Bachs oratorischen Passionen nahe. Es ist das populärste aller geistlichen Vokalwerke Bachs und zählt zu seinen berühmtesten geistlichen Kompositionen. Das Oratorium wird heute häufig in der Advents- und Weihnachtszeit ganz oder in Teilen aufgeführt. Die Gesamtspieldauer beträgt circa 2½ Stunden.

Zur Orientierung in dem Werk hier noch einige Hinweise:
Es gliedert sich in folgende Teile:

  1. Teil I: „Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage“
  2. Teil II: „Und es waren Hirten in derselben Gegend“
  3. Teil III: „Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen“
  4. Teil IV: „Fallt mit Danken, fallt mit Loben“
  5. Teil V: „Ehre sei dir, Gott, gesungen“
  6. Teil VI: „Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben“

Vielleicht ist dieser Link ein guter Einstig oder eine Ergänzung für euch.
Es lohnt sich wirklich, sich dieses Werk mal anzuhören. Bei mir ist Weihnachts- und Adventszeit ohne dieses Werk seit Jahrzehnten nicht vorstellbar.
Ich werde jetzt an dieser Stelle keine Werbung für eine besondere Aufführung machen, weil es mir fern liegt, diese zu beurteilen. Die beste Inszinierung kann nicht gesucht, sondern muss von jedem für sich gefunden werden.

Ihr werdet es sicher bei einem Musikanbieter eurer Wahl finden.
Oder vielleicht verstaubt es ja auch gerade in so manchen CD- oder Plattenregalen?

Wenn ihr mögt, dürft ihr euren Fund gerne in den Kommentaren mit uns teilen. Das gilt übrigens für alle Türchen. Alles darf gerne kommentiert und ergänzt werden, wovon manche schon reichlich Gebrauch machen. Dank euch an dieser Stelle für eure wertvollen Kommentare, die mich entweder hier, öffentlich für alle, oder auch über andere Kanäle erreichen. Ich lese alles gerne, nehme vieles auf, und arbeite es dann bei Gelegenheit irgendwo auf dem Blog ein.
Jetzt wünsche ich euch einen wunderbaren vierten Advent mit dieser Musik.

Bladventskalender22, 17.12. Frauen im Weltall

Meine lieben,
Ihr wisst ja, dass es mir sehr am Herzen liegt, dass Frauen in Naturwissenschaften stets noch mehr repräsentiert und vertreten werden. Mit dieser Männerdomäne in Naturwissenschaften und Technik muss endlich Schluss sein.
Schon einige starke Frauen, die genau so einem MINT-Weg nahmen, habe ich auf diesem Blog vorgestellt. Es sollten mehr sein. Daran arbeite ich noch. Und wenn sich jetzt jemand fragen sollte, was das folgende Thema mit Weihnacht zu tun hat, dem- oder derjenigen rufe ich freudig zu, dass Maria eine Frau war, und was für eine…
Nun zum freudigen Frauenthema von heute:

Es tut sich was

Vor wenigen Tagen stellte die ESA ihr neues Astronaut:innen-Chor vor. Aus über 22000 Bewerber:innen wurden fünf Berufs- und fünf Reserve-Astronaut:innen ganz Europas ausgewählt. Was mich sehr daran freut ist, dass fast die Hälfte der neuen Astronaut:innen nun endlich Frauen sind. Und ja, es ist sogar einer mit körperlicher Einschränkung dabei.

Im Gegensatz

Bei der letzten Auswahl vor 13 Jahren war lediglich eine einzige Frau dabei, nämlich
Samantha Cristoforetti aus Mailand, Italien.
Im Podcast @Raumzeit von Tim Pritlove berichtet sie in Folge 11 über ihre Ausbildung zur Astronautin. In Folge 64 erzählt sie über ihren Aufenthalt auf der ISS.
Da hat bei der aktuellen Auswahl doch ein Umdenkprozess bei der ESA stattgefunden.

Etwas Historie

Hier ein kurzer Abriss zu Frauen im Weltall.
Die erste Frau im All war keine „weiße“ Amerikanerin, sondern Frau Walentina Tereschkowa, die 1962 im Rahmen des soviettischen Weltraumprogramms in eine Umlaufbahn um die Erde geschickt wurde. Bis heute ist sie übrigens die einzige Frau, die ohne männliche Begleitung flog.

Die zweite Frau im All war ebenfalls eine Kosmonautin, Swetlana Sawizkaja.

1983 startete die erste Amerikanerin ins all.
Sally Ride war die erste US-Amerikanerin im Weltraum und nach den Kosmonautinnen Walentina Tereschkowa und Swetlana Sawizkaja die dritte Frau, die einen Raumflug absolvierte.

Bei der letzten Auswahl von Astronaut*innen der NASA 2017 wurden immerhin schon fünf Frauen von zwölf Bewerber*innen ausgewählt. Das waren:

  1. Zena Cardman, U.S. Marine Corps Maj
  2. Jasmin Moghbeli, U.S. Navy Lt
  3. Kayla Barron
  4. Loral O’Hara
  5. Jessica Watkins

Hoffnung

Wie gut Frauen in den anderen Weltraum-Nationen im All repräsentiert sind, weiß ich nicht, aber man kann schon sehen, dass es ein langer Prozess war, bis erkannt wurde, dass das All nicht nur uns Männern gehört.
Und nun ist hier Europa auch angekommen.
Vieles hat die Raumfahrt voran getrieben. Und wenn sie sich nun auch an Gleichberechtigung und Inklusion beteiligt, kann das durchaus ein Umdenken in der Welt unterstützen, was diese Missstände betrifft.
Zu einem schönen Artikel, der die neuen Astronaut:innen vorstellt, geht es hier lang.

Bladventskalender22, 16.12. Weihnachtliche Mundart

meine lieben,
im Bladventskalender21 stellte ich euch vor eine sprachliche Herausforderung, indem ich euch ein alemannisches Krippenspiel hinter ein Türchen packte. Mit der alemannischen Sprache bin ich aufgewachsen. Leider habe ich mittlerweile fast keine Gelegenheit mehr, mit jemandem richtig schönes Alemannisch zu sprechen. Die alten, die es gut konnten, sind inzwischen von uns gegangen, und viele jüngere sprechen eher Hochdeutsch. Um dem Verfall dieses wunderbaren Dialektes zumindest in unserer Familie entgegenzuwirken, veranstalteten wir immer an einem Weihnachtsfeiertag, wenn wir uns alle besuchten, einen kleinen Lesewettbewerb auf Alemannisch. Meine Großmutter entschied dann stets, wer gewonnen hatte, weil sie diesen Dialekt noch komplett beherrschte. Für mich war dieser Wettbewerb nie ein Problem, aber für meine Nichten und Neffen war er durchaus nicht ganz leicht, weil sie durch all die hochdeutschen Medien keinen so großen Bezug zum Dialekt hatten, als wir früher.
Schade, dass es dieses Weihnachtsereignis nicht mehr gibt, weil meine Großeltern inzwischen gestorben sind, und wir uns auch nicht mehr in dieser großen Runde treffen können.
Weil ich gerne an dieses zurück denke, und weil ich meine Muttersprache liebe, gibt es heute die Weihnachtsgeschichte auf Alemannisch. Wer sich noch an das Hörspiel von letztem Jahr erinnert wird merken, dass dieses Alemannisch etwas anders klingt, als hier in der Weihnachtsgeschichte. Das liegt daran, dass der Sprecher vermutlich aus der Gegend von Lahr stammte. Dort klingt der Dialekt etwas weicher. Es fehlen vor allem das schweizerisch klingende kehlige CH, und es ist eher elsässisch gefärbt.
Lasst euch jetzt auf diese schöne Weihnachtsgeschichte ein. Ihr werdet sie verstehen, denn die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium kennen wir alle.

Bladventskalender22, 15.12. der Glockenstern

Meine lieben,
heute geht es darum, dass unsere Sonne durchaus auch mit einer Glocke verglichen werden kann. Und ohne Glocken, keine Weihnacht.
Viele von uns haben es noch in der Schule gelernt:

Die Sonne tönt nach alter Weise,
in Bruder Sphären Wettgesang.
Und ihre vorgeschrieb’ne Reise,
vollendet sie mit Donnergang

Aus Goethes Prolog im Himmel Faust I.

Ist klar. niemand kann die Sonne hören. Schon alleine deshalb nicht, weil 149 Mio Kilometer Vakuum zwischen ihr und uns liegen.
Trotzdem wird an dieser Stelle die Sache etwas absurd. Wir beobachten, dass die Sonne brodelt. Wir sehen, dass die Sonne schwingt. Wir hören leider nicht, wie sie klingt, obwohl der Schall im Stern enorm sein muss und neben der Konvektion für das Wallen, Brodeln, pulsieren und Schwingen des Sterns verantwortlich ist.
Die Sonne ist ein einziger riesiger Resonator.
Die Schwingungsmuster an ihrer Oberfläche verraten den Sonnenforschern viel über das Innere der Sonne, z. B. was sich in ihren Schichten tut, wie innere Schichten rotieren, man kann überprüfen, ob die Modelle des inneren der Sonne, z. B. zur Temperatur etc. ungefähr passen, und vieles mehr.

Da die Ränder der blasen, auch Granulen genannt, kühler sind, leuchtet die Sonne dort stets etwas dunkler. Durch den Dopplereffekt kann man sehen, wenn sich eine Granule auf uns zu bewegt. Dann ist das Licht etwas ins blaue hinein gestaucht. Ins rote, wenn sich eine von uns entfernt, z. B. auflöst.
Die Frage ist nun, ob dieses Geblubber analog zum Sturm im Wasserglas auch den ganzen Stern zum Schwingen bringt.
Ein Kochtopf wird ja auch vom kochenden Wasser in Schwingung versetzt und mit ihm meist auch der ganze Herd samt Arbeitsplatte.
Manche Wasserkocher beginnen regelrecht Melodien zu singen, wenn das Wasser langsam zu kochen beginnt.

Der Schall pflanzt sich in unterschiedlichen Materialien und unterschiedlichen Aggregatzuständen (gasförmig, flüssig, fest) unterschiedlich schnell fort. Das machen Seismologen sich zu Nutze, um das innere der Erde zu erforschen. Plattentektonik, Vulkane erzeugen Schall. Das kann für Frühwarnsysteme unverzichtbar sein. Manchmal erzeugt man auch künstlich Schall, um ihn an anderer Stelle zu empfangen, um Rückschlüsse darüber zu erlangen, ob er beispielsweise durch eine Gasblase oder eine Flüssigkeit gegangen ist.

Das geht so natürlich bei der Vermessung unserer Sonne nicht. Dennoch lohnt es sich, das ganze Geblubbere und Gewabere auf ihrer Oberfläche zu beobachten. Genau das tut die Astroseismologie. So fand man beispielsweise eine Schwingung des ganzen Sterns, die sich alle fünf Minuten wiederholt. Das bedeutet, dass die Sonne sich alle fünf Minuten mal etwas aufbläht, um anschließend wieder zu schrumpfen. Man hat auch noch andere Schwingungsmuster gefunden.

Die Schallwellen in der Sonne verraten uns, wie unterschiedlich schnell sich einzelne Schichten bewegen. Erst tief in ihrem Innern dreht sie sich, wie ein starrer Körper, z. B. die Erde. Die anderen Schichten darüber laufen z. B. dieser Drehung voraus. Als Gasball kann die Sonne das so tun. Ganz erforscht und verstanden ist das aber alles bis heute noch nicht. Die neue Raumsonde, der Solar.Orbiter, wird uns hier sicherlich noch viel neue Erkenntnis bringen.

In diesem Sinne verhält sich unsere Sonne, als wäre sie eine Art Gong. Angeschlagen wird er von den sich stets verändernden Granulen, die wie Regen auf einem Blechdach den ganzen Stern quasi zum „klingen“ bringen.
Die Nasa hat das mal sonifiziert, wobei ich jetzt nicht weiß, ob sie den Fünf-Minuten-Rhythmus oder eine andere Eigenschwingung verwendet hat.
https://www.scinexx.de/news/kosmos/so-klingt-unsere-sonne/
Ganz besonders zu Weihnachten ist es doch wunderbar, dass man unsere Sonne und auch alle anderen Sterne als Glocken betrachten kann.
Welch schönes weihnachtliches Gebimmel.

Bladventskalender22, 14.12. Zum Stern von Betlehem

Meine lieben,
im letzten Jahr befassten wir uns mit der Frage, ob der Stern von Betlehem eventuell ein Komet war, weil er oft so gezeichnet wird.
Das ist aber durchaus nicht der einzige Vorschlag, was er gewesen sein könnte.
Hier eine weitere Idee und die Geschichte dazu:

Die Huldigung der Sterndeuter: Matthäus 2, 1–12

  1. Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem
  2. und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
  3. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem.
  4. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle.
  5. Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten:
  6. Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel.
    Micha 5, 1.3; 2. Samuel 5, 2
  7. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war.
  8. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige.
  9. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen.
  10. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.
  11. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
  12. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Idee Konjunktions-Theorien

Seit dem Sassanidenreich im 3. Jahrhundert sahen Astrologen in einer großen Konjunktion (Begegnung) der Planeten Jupiter und Saturn Vorzeichen wichtiger historischer Ereignisse, etwa eines neuen Zeitalters, einer neuen Dynastie, der Geburt eines Propheten oder eines gerechten Königs. Jüdische Gelehrte wie Māschā’allāh ibn Atharī, Abraham Ibn Esra und Levi ben Gershon folgten dieser Grundannahme. Manche ihrer Vorhersagen wurden im jüdischen Messianismus auf die Geburt des Messias bezogen.
Der Astronom und Astronomiehistoriker Konradin Ferrari d’Occhieppo wies seit 1964 in mehreren Publikationen auf die bereits von Kepler bemerkte und sehr seltene dreifache Jupiter-Saturn-Konjunktion im Zeichen der Fische hin. Diese schien gut in den ungefähren Zeitraum der Geburt Jesu zu passen. Laut d’Occhieppo musste ein babylonischer Astronom eine solche Konjunktion als Hinweis auf ein Ereignis in Israel (Judäa) verstehen, weil Jupiter der Stern des babylonischen Gottes Marduk gewesen sei, während Saturn als Planet des jüdischen Volkes gegolten habe. Der westliche Teil des Fischezeichens habe unter anderem für Palästina gestanden. Daraus hätten babylonische Astronomen folgern können: Königstern (Jupiter) + Israelschützer (Saturn) = „Im Westen (Sternbild der Fische) ist ein mächtiger König geboren worden.“
Als Einwände werden genannt:

  • Ein dreimaliges Zusammentreffen von Jupiter und Saturn komme selten vor und führe nie zur Verschmelzung beider Lichtpunkte, so dass es sich nicht zwingend auf den einen, in Mt genannten Stern beziehen lasse.
  • Matthäus gebrauche das griechische Wort für „Stern“ und nicht das für „Planet“ oder „Planetenkonstellation“. Man habe damals sehr wohl zwischen Fixsternen und Planeten unterscheiden können. Dieser Einwand setzt voraus, dass der Evangelienautor diese Unterscheidung kannte.
  • Zweifelhaft sei vor allem, ob Saturn für babylonische Astronomen der kosmische Repräsentant des Volkes Israel war. Saturn (akkadisch kewan) wurde nach babylonischer Deutung mit dem Land Syrien verbunden, nach griechischer Deutung mit dem Gott Kronos, der in manchen antiken Zauberbüchern mit dem jüdischen Gott JHWH gleichgesetzt wurde – möglicherweise wegen des jüdischen Sabbat, der mit dem „dies Saturni“ (Saturnstag, englisch Saturday) zusammenfiel. Eine Siebentagewoche mit Planetennamen als Tagesnamen war bei den Babyloniern gebräuchlich. Trotzdem erscheint die Übertragung vom Planeten Saturn auf das Judentum zweifelhaft, da dessen Verehrung im Tanach geradezu als ein Zeichen des Abfalls vom Judentum erscheint
  • Heute sind mindestens vier Keilschrifttafeln bekannt, auf denen die Babylonier die Ephemeriden (Umlaufbahnen) von Planeten wie Saturn und Jupiter im Jahr 7 v. Chr. vorausberechnet haben. Dort spielte deren große Konjunktion keinerlei Rolle. Ob die Babylonier ihr überhaupt Bedeutung beimaßen, ist daher ebenfalls zweifelhaft.

Bis heute hat die Konjunktions-Idee nichts an Faszination eingebüßt. Um die Weihnachtszeit bieten Planetarien immer wieder Reisen in die Vergangenheit zur Geburt Jesu an.
Es gibt noch weitere Konjunktions-Ideen, bei denen Mond und Venus noch eine Rolle spielen, aber die erspare ich uns an dieser Stelle.
Tja, leider sind wir auch mit dieser Idee etwas im unklaren. Macht nichts, denn das Weihnachtsfest bedeutet ja, dass wir dem Stern im Herzen folgen.

Bladventskalender22, 13.12. Weihnachtlich Hörenswertes

Hallo zusammen,

so, jetzt wird das Türchen 13 endlich nachgereicht.
Hier habe ich einige weihnachtliche Hörtipps für euch. Da gibt es die sehr schöne Sendung Radiowissen von Bayern 2, die man auch als Podcast abonnieren kann. Hier habe ich in letzter Zeit einige wunderbare Folgen nachgehört, die im Laufe des Dezembers erschienen sind.

Die Folgen dauern immer so um 20 Minuten.
Ich hoffe, dass ihr sie abspielen könnt. Ich habe mir Radiowissen als Podcast abonniert. Dann geht es einfacher, als in den Mediatheken zu stöbern.

Ich wünsche euch viel Weihnachtsstimmung mit all dem.