Warum funkeln die Sterne?
In der stillen, klaren Winternacht, wenn der frostige Atem des Dezembers die Welt in ein glitzerndes Gewand hüllt, schauen wir oft staunend zum Himmel. Dort oben funkeln die Sterne wie winzige, lebendige Lichter in einer endlosen Dunkelheit. Doch warum funkeln sie eigentlich? Die Antwort auf diese Frage ist nicht nur ein Fenster zur Wissenschaft, sondern auch eine Einladung, sich von der Magie der Weihnacht verzaubern zu lassen.
Die Wissenschaft hinter dem Funkeln
Das Funkeln der Sterne, in der Fachsprache als Szintillation bezeichnet, entsteht durch die Erdatmosphäre. Während das Licht der Sterne durch die verschiedenen Schichten der Atmosphäre auf die Erde reist, wird es ständig abgelenkt. Die Luft ist nicht gleichmäßig – sie besteht aus bewegenden Luftströmungen und Schichten mit unterschiedlichen Temperaturen und Dichten. Diese Bewegung sorgt dafür, dass das Licht der Sterne leicht hin- und hergeworfen wird. Für unsere Augen sieht es dann so aus, als ob der Stern flackert und tanzt.
Besonders intensiv erscheint dieses Funkeln an kalten Winterabenden, wenn die Luft oft klar und ruhig ist. Gleichzeitig kann die Bewegung der Luftströme in großer Höhe für stärkere Lichtabweichungen sorgen, was das Funkeln verstärkt. Es ist, als ob die Sterne mit uns feiern, ihre himmlischen Lichter aufblitzen lassen und uns an das Wunder des Universums erinnern.
Widrigkeiten beim Sternegucken
Dass unsere Lufthülle nicht ganz durchsichtig ist, ist vor allem dann einleuchtend, wenn Wolken uns den Sonnenschein verwehren und vorenthalten.
Aber auch ohne Wolken, die aus Wasserdampf bestehen, ist die Lufthülle nicht ganz durchsichtig. Sichtbar wird dies am Phänomen des Morgen- und Abendrotes und des Himmelblaus.
Abends und Morgens steht die Sonne sehr tief. Somit müssen ihre Strahlen wegen des durch den steilen Winkel längeren Weges durch
dickere Luftschichten zu uns gelangen.
Das Sonnenlicht besteht nahezu aus weißem Licht, das alle Farben des Spektrums enthält. Schöne bunte Regenbögen geben Zeugnis davon.
Muss das Licht durch dickere Luftschichten, bis es zu uns gelangt, werden Lichtwellen verschiedener Wellenlängen unterschiedlich stark gebeugt und gefiltert. Deshalb sieht man Abends und Morgens mehr rotes Licht, Morgenrot.
Insgesamt ist das alles viel komplizierter.
Die nicht ganz transparente Luft macht den Astronomen viel Ärger. Der Volksmund singt von funkelnden lustig flackernden Sternen.
Lustig ist das für Astronomen durchaus nicht. Durch die Bewegungen der Luft, z. B. Wind, Wetter, Wärme verändert sich stets oft mehrfach in jeder Sekunde Dicke und Dichte der Luftschicht, durch welche das Licht des beobachteten Objektes muss.
Somit verändert sich das Licht stets in Farbe und helligkeit und richtung.
Sterne flackern, tanzen und sind nicht klar zu erkennen. Es geht zu, wie in einem Topf kochenden Wassers.
Dem hilft man ab, indem man Teleskope auf sehr hohe Berge, z. B. in Chile baut, wo derlei Turbolenzen nicht vorherrschen, weil die Luft sehr trocken und es sehr kalt ist. Noch besser, man setzt die Teleskope gleich ins Weltall. Dann hat man diese Probleme nicht. Würden Astronomen nicht ohne Sauerstoff ersticken, verzichteten sie gerne auf das frische Lüftchen.
Funkeln als Symbol der Weihnacht
Das Funkeln der Sterne hat nicht nur eine wissenschaftliche Erklärung, sondern auch eine tiefere, symbolische Bedeutung – besonders zur Weihnachtszeit. Der Stern von Bethlehem, der in der Weihnachtsgeschichte den Weg zur Krippe zeigte, wird oft als hell leuchtend und funkelnd beschrieben. Er symbolisiert Hoffnung, Führung und das Licht, das selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens den Weg weist.
Wenn wir in einer kalten Winternacht in den Himmel blicken, können wir uns an diese Symbolik erinnern. Jedes flimmernde Sternenlicht erzählt eine Geschichte von Unendlichkeit, von der Verbindung zwischen Himmel und Erde und von der kleinen, leuchtenden Hoffnung, die in jedem von uns wohnt.
Was wir in all dieser Schönheit auch bedenken sollten ist, wie viel unnötiges Licht wir so in den Nächten Produzieren. Gerade zur Weihnachtszeit, dem Fest des Lichtes, sollten wir darüber nachdenken, wie wir uns diesen schönen Anblick des Himmels mit seinen funkelnden Sternen, der Milchstraße, unseren Planeten mit ihren Monden, bewahren können.
Es wird Zeit, dass wir anerkennen, dass ein dunkler Himmel nicht nur von den Astronomen als Spielwiese gebraucht wird. Dunkle Nächte sollten ein Grundrecht für alle Lebewesen werden.
Ein himmlisches Weihnachtsritual
Vielleicht nehmen wir uns in dieser Weihnachtszeit einen Moment, um die Sterne zu betrachten. Legt euch auf eine Decke in den Schnee oder schaut durch ein Fenster hinaus in die frostige Nacht. Lasst das Funkeln der Sterne nicht nur eine Erinnerung an die Schönheit der Natur sein, sondern auch eine Einladung, innezuhalten und über das Wunder des Lebens nachzudenken.
Das Funkeln der Sterne ist ein himmlisches Geschenk, das uns daran erinnert, wie groß das Universum ist und wie klein, aber bedeutungsvoll unser Platz darin sein kann – besonders in der besonderen Zeit der Weihnacht.
Und damit die Sterne auch noch funkelnder werden, hier ein stückchen Weihnachts-Literatur von
https://www.blautor.de/der-blautor-adventskalender/