Türchen 14 des Blindnerd-Adventskalenders 2024 – Eine Leuchte in der Dunkelheit

Die kalte Winternacht liegt still und klar über uns, der Atem gefriert in der Luft, und der Himmel scheint wie ein glitzernder Teppich aus tausenden funkelnden Diamanten. Inmitten dieses Sternenmeeres gibt es einen, der besonders heraussticht: der Nordstern, auch Polaris genannt. Zur Weihnachtszeit, wenn die Nächte länger und die Herzen voller Besinnlichkeit sind, hat dieser Stern etwas Magisches an sich – als ob er uns an das Licht erinnert, das uns in dunklen Zeiten den Weg weist.

Ein Fixpunkt im Universum

Der Nordstern hat seit Jahrhunderten die Menschen fasziniert und inspiriert. Als fixer Punkt am Himmelszelt zeigt er stets die Richtung nach Norden und hat Generationen von Reisenden, Seefahrern und Abenteurern geholfen, ihren Weg zu finden. Doch wie kommt es, dass ausgerechnet dieser Stern so besonders ist?

Der Nordstern befindet sich in der Nähe des Himmelsnordpols – jener imaginären Achse, um die sich die Erde dreht. Dadurch scheint Polaris nahezu unverändert an derselben Stelle am Himmel zu stehen, während alle anderen Sterne im Laufe der Nacht ihre Bahnen ziehen. Er gehört zum Sternbild Kleiner Bär (Ursa Minor) und markiert das Ende der Kette, die wir als „Kleinen Wagen“ kennen.

Das Licht der Hoffnung

Gerade zu Weihnachten bekommt der Nordstern eine besondere symbolische Bedeutung. In vielen Geschichten wird er als ein Stern der Hoffnung dargestellt, der den Weg weist – sei es für die Weisen aus dem Morgenland, die dem Weihnachtsstern folgten, oder für all jene, die auf der Suche nach Orientierung und Licht in ihrem Leben sind.

Auch wenn der Stern von Bethlehem, von dem die Bibel berichtet, mit Polaris astronomisch nichts zu tun hat, verbindet uns diese Vorstellung: Ein heller Stern, der in dunkler Nacht leuchtet und Hoffnung bringt. Zu wissen, dass es da oben einen Fixpunkt gibt, der uns Halt gibt, fühlt sich in der oft hektischen Weihnachtszeit wie ein kleiner Trost an.

Polaris und die Astronomie

Aus astronomischer Sicht ist Polaris selbst ebenfalls bemerkenswert. Er ist kein einzelner Stern, sondern ein Dreifachsternsystem. Der Hauptstern, Polaris A, ist ein Überriesenstern, etwa 2.500 Mal heller als unsere Sonne. Seine Begleiter, Polaris B und Polaris Ab, sind kleinere Sterne, die ihn umkreisen.

Spannend ist, dass Polaris in der Vergangenheit nicht immer unser Nordstern war. Wegen der langsamen Taumelbewegung der Erdachse – der sogenannten Präzession – wandert der Himmelsnordpol im Laufe von etwa 26.000 Jahren durch den Himmel. Vor etwa 4.000 Jahren war beispielsweise Thuban im Sternbild Drache unser Nordstern, und in etwa 12.000 Jahren wird es Wega im Sternbild Leier sein. Aber für uns bleibt Polaris in dieser Epoche der Leuchtfeuerpunkt des Nordens.

Ein Stern für die Seele

Zur Weihnachtszeit, wenn die Nächte am längsten sind und die Welt oft hektisch erscheint, lädt der Nordstern uns ein, innezuhalten. Egal, wo auf der Nordhalbkugel wir uns befinden, er ist da, zuverlässig und strahlend. Vielleicht können wir uns einen Moment nehmen, den Blick gen Himmel zu richten und über die Beständigkeit und Schönheit des Kosmos nachzudenken.

Inmitten von Geschenketrubel und Weihnachtsstress erinnert uns Polaris daran, dass es auch einfache Dinge gibt, die uns glücklich machen: ein stiller Moment, ein Blick auf den Sternenhimmel, das Gefühl, mit etwas Größerem verbunden zu sein.

Also, wenn Du in einer klaren Winternacht nach draußen gehst, suche den Nordstern. Lass Dich von seinem Licht leiten – sei es für Deine Gedanken, Deine Träume oder einfach für einen Moment der Ruhe. Vielleicht flüstert er Dir zu, was Weihnachten wirklich bedeutet: Hoffnung, Orientierung und das Licht, das auch in der tiefsten Dunkelheit leuchtet.
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Der BLAutor-Adventskalender

Ein Gedanke zu „Türchen 14 des Blindnerd-Adventskalenders 2024 – Eine Leuchte in der Dunkelheit“

  1. Staunen ist eine Kunst -sagte Theodor Fontane. Diesem Zitat ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ich staune immer wieder über die schönen Geschichten von dir.

    Liebe Grüße, Eva – P.S. heute (15.12.) ist Vollmond und gestern soll der Höhepunkt des Dezember Sternschnuppenregens (Geminiden) gewesen sein. Da wars aber zu bewölkt, ich versuche nachher mein Glück damit.
    Liebe Grüße, Eva

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