Türchen 13 des Blindnerd-Adventskalenders 2024 – Supernovae

Sterne, die „bald“ explodieren – Die Supernova-Kandidaten

Meine lieben, ich hoffe ja noch immer, dass wir bald das wunderbare Lichtspiel in der nördlichen Krone zu sehen bekommen. Das wäre wirklich ein schöner Weihnachtsstern. Aber der Reihe nach.

Stell dir vor, irgendwo am Himmel schlummert ein Stern, der jeden Moment – oder vielleicht auch erst in tausenden Jahren – mit einem grandiosen Lichtspiel endet. Ein finales Aufbäumen, das den Kosmos erleuchtet: eine Supernova! Doch welche Sterne kommen dafür in Frage? Und was bedeutet „bald“ in kosmischen Maßstäben?

Wenn Sterne sterben – Das Leben eines Giganten

Nicht jeder Stern hat das Zeug dazu, in einer Supernova zu enden. Nur massereiche Sterne – mindestens achtmal so schwer wie unsere Sonne – gelangen am Ende ihres Lebens an einen Punkt, an dem ihre Existenz spektakulär endet. Doch bevor das passiert, gehen sie durch eine turbulente Entwicklung, brennen ihren Treibstoff bis zum Letzten und kollabieren schließlich unter ihrem eigenen Gewicht.

Die Top-Kandidaten am Himmel

Es gibt einige prominente Sterne, die Astronomen als mögliche „Bald-Knaller“ beobachten:

Betelgeuse: Der rote Überriese im Sternbild Orion hat in den letzten Jahren durch ungewöhnliches Verhalten für Aufsehen gesorgt. 2019 verdunkelte er sich stark, was Spekulationen über eine bevorstehende Supernova befeuerte. Doch Betelgeuse hat uns wieder einmal gezeigt, dass „bald“ in der Astronomie sehr relativ ist – sein Ende könnte morgen oder erst in 100.000 Jahren kommen.

Eta Carinae: Ein wahres Monster von Stern im Sternbild Carina, etwa 7.500 Lichtjahre entfernt. Eta Carinae hat eine bewegte Vergangenheit, mit einer gewaltigen Eruption im 19. Jahrhundert. Er gilt als einer der heißesten Anwärter für eine Supernova in „naher Zukunft“.

VY Canis Majoris: Ein weiterer roter Überriese und einer der größten Sterne, die wir kennen. Mit seinem instabilen Verhalten und seiner Masse steht auch er auf der Liste der Supernova-Kandidaten.

T Coronae Borealis: Auch bekannt als die „Wundersame Sternexplosion in der nördlichen Krone“, ist dieser Doppelstern einer der faszinierendsten Kandidaten am Himmel. Es handelt sich um ein kataklysmisches System, bestehend aus einem roten Riesen und einem Weißen Zwerg. Die beiden Sterne umkreisen sich in einem engen Tanz, und der Weiße Zwerg „saugt“ kontinuierlich Materie vom roten Riesen ab. Wenn genug Material angesammelt ist, könnte es zu einer thermonuklearen Explosion kommen – einer sogenannten Nova. Astronomen vermuten, dass es jederzeit wieder passieren könnte, wie es bereits in den Jahren 1866 und 1946 geschah.

Wie würde eine Supernova aussehen?

Wenn einer dieser Sterne explodiert, wäre das ein Ereignis von unvorstellbarer Pracht. Für einige Wochen oder Monate würde der Stern so hell strahlen, dass er mit bloßem Auge sichtbar wäre – selbst am Tag! Die letzte gut dokumentierte Supernova war SN 1987A in der Großen Magellanschen Wolke. Sie war mit bloßem Auge sichtbar, obwohl sie über 160.000 Lichtjahre entfernt war. Stell dir vor, wie hell eine Supernova in unserer eigenen Milchstraße erscheinen würde!

Warum Supernovae (und Novae) wichtig sind

Supernovae und Novae sind nicht nur spektakulär anzusehen, sondern auch essenziell für das Leben im Universum. Supernovae schleudern schwere Elemente wie Eisen und Sauerstoff ins All – die Bausteine von Planeten und Leben selbst. Und Novae, wie T Coronae Borealis, helfen uns, die Prozesse in Doppelsternsystemen besser zu verstehen. Ohne diese explosiven Ereignisse gäbe es uns nicht!

Geduld ist gefragt

Leider – oder glücklicherweise – sind Supernovae und Novae schwer vorherzusagen. Astronomen beobachten Kandidaten wie Betelgeuse und T Coronae Borealis mit Spannung, doch die genaue „Zündung“ bleibt ein kosmisches Geheimnis. Vielleicht erleben wir in unserer Lebenszeit eine, vielleicht aber auch nicht.

Bis dahin bleibt uns nur, zu den Sternen zu blicken und zu staunen, wie der Kosmos immer wieder seinen Tanz der Schöpfung und Zerstörung aufführt.

Und damit kommen wir zur literarischen Geschichte.

Der BLAutor-Adventskalender

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