Liebe Leserinnen und Leser,
Und hiermit melde ich mich astronomisch bei euch zurück, denn der Januar hält schon etwas Astronomie bereit.
Ich hoffe, ihr hattet einen guten Start, und wünsche euch, dass das neue Jahr all das für euch bereit hält, was ihr am nötigsten braucht. Hoffentlich wird 2018 ein besseres Jahr, was die Krisen dieser Welt betrifft.
Viel Freude beim Lesen wünscht euch
Euer Gerhard.
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Normalerweise gibt es exakt einen Vollmond pro Monat, aber manchmal sind es auch zwei.
Das ist im Januar 2018 mal wieder der Fall.
Wie kann das sein?
Ja, es kommt sogar noch besser. Da der Vollmond, der ja im Grunde genommen nur einen Augenblick dauert, zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Längengraden, Orten der Erde, eintritt, kommt für gewisse Regionen es vor, dass es in so einem Monat sogar scheinbar vier Vollmondnächte geben kann.
Das war in Deutschland z. B. im Juli 2015 der Fall.
Der Mond nimmt in einem festen Zyklus zu und ab. Alle 29,5 Tage ist er voll. Da die meisten Monate 30 oder 31 Tage haben, kommt es etwa alle zweieinhalb Jahre auch mal zu zwei Vollmonden – einmal zu Beginn und einmal zum Ende des Monats. Scheint ein Vollmond in einem Monat zweimal, spricht man beim zweiten, dieser Vollmonde, vom sog. „Blue Moon“, auch „Blauen Mond“. Von Vollmond ist die Rede, wenn der Mond aus unserer Sicht genau gegenüber der Sonne liegt und dadurch voll angestrahlt wird. Es ist also astronomisch korrekt nur ein Moment seines Umlaufes um die Erde. Dieser Zeitpunkt ist nicht immer nachts. Am 2. Juli 2015, etwa wurde er beispielsweise erst um 4.20 Uhr morgens voll angestrahlt. Und darin liegt die Erklärung des Rätsels, der scheinbaren vier Vollmondnächte:
Als der Mond am Vorabend dieses Tages aufging, war er bereits zu 99,8 Prozent ausgeleuchtet. Für einen Betrachter also voll und komplett.
Am Abend, besagten Juli-Tages, erstrahlten immer noch 99,2 Prozent der Scheibe. Uns erschien er damit zweimal als Vollmond. Dasselbe Spiel wiederholte sich am 31. Juli, 2015.Es war um 12:37 Uhr Vollmond. Am Abend vorher und am Abend des Vollmonds erschien er uns dann
erneut zweimal in Folge als kreisrunde Scheibe am Nachthimmel.
Somit gab es im Juli 2015 bei uns gefühlte und gesehene vier Vollmonde. Ein hartes Geschäft für Werwölfe.
Dieses Spiel wird sich irgendwo auf der Welt in ähnlicher Weise mit ähnlichen Prozent- und Zeitangaben, wie in unserem Juli-Beispiel, in diesem Januar abspielen. Alle anderen haben leider nur zwei Vollmonde, einer war am 02.01. und der andere wird am 31.01. sein.
Und der Vollmond vom 31.01. wird eine totale Mondfinsternis sein. Leider sehen wir nichts davon, weil sie gegen Mittag stattfindet.
Diese mofi wird im pazifik-raum zu sehen sein. Den letzten blue moon mit mofi hatten wir am 31.12.2009
Und zu meinem Leidwesen wird es durch diesen zweiten Vollmond, der eine Mofi ist, im Januar, leider keinen Vollmond im Februar, dem Monat meines Geburtstages, geben, weil dieses Jahr kein Schaltjahr ist, und der Februar nur 28 Tage haben wird.
Ach, und noch was. Der erste Vollmond befand sich fast in seinem nächsten Punkt zur Erde, fast also ein sog. Supermond.
Über diesen Unsinn des Supermondes ließ ich mich schon zu anderer Gelegenheit aus, Dass der Mond beim Supermond um etwa 13 % größer erscheint, ist mit dem Auge niemals wahrnehmbar und ob Ebbe und Flut ob seiner Nähe zur Erde dann stärker ausfallen, weiß ich nicht, ob man das messen kann. Ich denke nicht.
Und was gibt es sonst noch im Januar am Himmel?
Zu Jahresbeginn lag die Wintersonnenwende erst wenige Tage hinter uns. Die war um den 21.12.2017.
Somit hält sich momentan die Sonne noch tief am Horizont auf. Am Neujahrstag zeigte sich die Sonne bei klarem Wetter beispielsweise kaum acht Stunden lang am Himmel. Zum Monatsende bleibt es dann schon eine Stunde länger hell.
Wer mag, kann ja mal anhand eines Kalenders verfolgen, wie es sich so mit den Sonnenauf- und Untergängen verhält, denn der Tag nimmt nicht an beiden Enden gleichmäßig zu, oder ab. Es ist verblüffend und wird daher Gegenstand eines anderen Artikels werden.
Wer die Winterzeit nicht so schätzt und eher die warmen Sommertage liebt, kann sich damit trösten, dass der Winter die kürzeste der vier Jahreszeiten ist:
Er ist fünf Tage kürzer als der Sommer, die längste Jahreszeit des Jahreslaufes. Dies hat mit der elliptischen Umlaufbahn der Erde um die Sonne zu tun.
Johannes Kepler, der schon oft in meinen Artikeln erwähnt wurde, weil er der größte Astronom des letzten Jahrtausends war, hatte zu Beginn des 17. Jahrhunderts entdeckt, dass Planeten in den sonnennahen Teilen ihrer Ellipsenbahn schneller laufen als in den sonnenfernen (zweites Keplersches Gesetz). Daher besitzt die Erde im Winter eine etwas höhere Bahngeschwindigkeit als im Sommer und durchläuft das zum Winter gehörige Bahnstück in kürzerer Zeit als den Abschnitt des Sommers.
Dadurch schwankt die Entfernung unseres Planeten zur Sonne im Laufe eines Jahres etwas. Den geringsten Sonnenabstand hat die Erde jeweils um den 3. Januar, also am Erscheinungstag dieses Blogbeitrages, in ihrem sogenannten Perihel mit 149 Millionen Kilometern. Der größte Abstand, das Aphel, wird mit 152 Millionen Kilometern am 6. Juli erreicht.
Achtung: Oft wird angenommen, dass diese Schwankung des Erd-Sonnen-Abstandes dafür verantwortlich sei, dass es bei uns mal wärmer und mal kälter wird. Selbst mir wurde das in der Grundschule so erklärt. Das stimmt NICHT!!! Wäre dem so, dann hätten wir ja jetzt Sommer… Für die Jahreszeiten ist die Schieflage unserer Erdachse von ungefähr 23 Grad, verantwortlich. Diese wenigen „paar“ Mio Kilometer Schwankung bewirken keinen Einfluss auf die Wärmemenge, die uns von der Sonne erreicht, zumindest keinen, der für uns von Relevanz wäre.
Sternschnuppenfreunde können am Morgen des 4.01., also morgen, nach den Meteoren des Quadrantiden-Stromes Ausschau halten. Allerdings dürften die schwächeren Exemplare in diesem Jahr leider vom hellen Licht des noch fast vollen Mondes überstrahlt werden.
Es gäbe noch einiges zu Planetenkonstelationen und Sternbildern zu schreiben,
aber da viele meiner Leser sehbeeinträchtigt sind, erspare ich uns das jetzt mal. Wen der Sternenhimmel im Januar dennoch interessiert, dem darf ich wärmstens den Blog
empfehlen. Außerdem hat @aufdistanz eine Folge über den Winterhimmel mit dem Großen Wagen, dem Polarstern und dem Wintersechseck gemacht. Sehr hörenswert auch für uns Blinde.
und hier gibt es sehr schöne Himmelsbeschreibungen und geschichten dazu
Das ist mein Startbeitrag ins Jahr 2018. Ich hoffe, er bereitete etwas Vergnügen.
Es grüßt euch
Euer Gerhard, oder auch Astrogery, wie mich neulich jemand nannte.