Türchen eins, Blindnerd-Adventskalender 2023 zum Thema Frauen in Astronomie und Wissenschaft

Meine lieben,
es ist nun so weit. Das erste Türchen des Blindnerd-Adventskalender ist nun offen. In diesem Jahr möchte ich mal etwas besonderes ausprobieren. Wie ihr in der Überschrift schon sehen könnt, steht dieser Adventskalender unter dem Motto Frauen.
Und das hat seinen Grund.
Bis heute sind Frauen in naturwissenschaftlich-technischen Berufen leider noch immer unterrepräsentiert. Die Statistiken sprechen hier eine sehr deutliche Sprache. Trotz Frauenbewegung, Emanzipation, Erziehungsurlaub auch für Männer, gesetzliche Gleichberechtigung und dafür aufgeschlossene Männern, ist es noch nicht gelungen, diesen Missstand in den Griff zu bekommen.
Dennoch hat es immer wieder Frauen gegeben, die trotz Benachteiligung, Unterdrückung, Bildungsverbot und Leben in einer streng patriarchaisch dominierten Gesellschaft, großartiges in Wissenschaft, z. B. der Astronomie, geleistet haben. Sie setzten sich in einer harten Männerwelt durch und waren vielleicht sogar öfter, als man denkt, die schlaueren Köpfe.
Zumindest zeugen einige Dokumente davon, dass viele starke kluge Frauen die Fäden ihrer männlichen Professoren in Händen hielten…
Bis in biblische Zeiten hinein, kann man dieses Phänomen beobachten. Somit scheint der Satz

Der Mann kann noch so viele Dinge bauen – Es steht und fällt ein Volk mit seinen Frauen

mehr Wahrheitsgehalt zu haben, als manchen lieb ist.
Ich dachte mir, das ist doch mal ein Adventskalender wert, in welchem 24 dieser großartigen Frauen vorgestellt und gewürdigt werden. Lasst mich wissen, was ihr von dieser Art Adfentskalender haltet. Und damit das alles dann nach der trockenen Wissenschaft doch noch weihnachtlich wird, habe ich am Ende jedes Beitrages noch eine weihnachtliche Überraschung für euch.

Beginnen wir also heute mit

Marie Curie

Noch ein Jahrhundert nach ihrem Tod bleibt Marie Curie eine strahlende Ikone der Wissenschaft. Die polnisch-französische Physikerin und Chemikerin, geboren am 7. November 1867 in Warschau, hinterließ ein unvergängliches Erbe, das weit über ihre Zeit hinausreicht.

Frühes Leben und Bildung

Marie Curie, geborene Maria Skłodowska, wuchs in einer Zeit auf, in der Frauen in der Wissenschaft wenig beachtet wurden. Dennoch strebte sie nach Wissen und Bildung. Nach dem Abschluss ihres Studiums an der Universität von Paris im Jahr 1893 heiratete sie Pierre Curie, einen Kollegen und Physiker, der zu ihrem wichtigsten wissenschaftlichen Partner wurde.

Das Jahr 1898 markierte einen Meilenstein in Maries Karriere. Gemeinsam mit ihrem Mann entdeckte sie die Elemente Radium und Polonium, die den Grundstein für ihre bahnbrechenden Arbeiten im Bereich der Radioaktivität legen solten. Im Jahr 1903 erhielten die Curies gemeinsam den Nobelpreis für Physik, wobei Marie Curie die erste Frau war, die diesen prestigeträchtigen Preis gewann.
Marie Curie setzte ihre Forschung unablässig fort und erhielt 1911 einen weiteren Nobelpreis, diesmal in Chemie. Damit wurde sie zur einzigen Frau, die in zwei verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen Nobelpreise gewann.

Während des Ersten Weltkriegs leistete Marie Curie einen unschätzbaren Beitrag zur medizinischen Versorgung, indem sie mobile Röntgeneinheiten, sogenannte „Petits Curies“, für die Behandlung von verwundeten Soldaten einsetzte. Ihr selbstloser Einsatz für die Menschheit und ihre unerschütterliche Entschlossenheit machten sie zu einer nationalen Heldin.
Nach dem Krieg engagierte sie sich in der Internationalen Kommission für Geistige Zusammenarbeit des Völkerbundes für bessere Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlern. An dem von ihr geleiteten Pariser Radium-Institut setzte sie sich für die Förderung von weiblichen und ausländischen Studenten ein.

Nach dem Unfalltod Pierre Curies wurden ihr 1906 zunächst seine Lehrverpflichtungen übertragen. Zwei Jahre später wurde sie schließlich auf den für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Allgemeine Physik berufen. Sie war die erste Frau und die erste Professorin, die an der Sorbonne lehrte. Als sich Marie Curie 1911 um einen Sitz in der Académie des sciences bewarb und im selben Jahr ihr Verhältnis mit Paul Langevin bekannt wurde, erschienen in der Boulevardpresse Artikel, in denen sie persönlich angegriffen und als Fremde, Intellektuelle, Jüdin und sonderbare Frau bezeichnet wurde.
Marie Curie verstarb am 4. Juli 1934, doch ihr Erbe lebt weiter. Ihre wissenschaftlichen Entdeckungen und ihre Pionierarbeit in der Radioaktivität legten den Grundstein für spätere Entwicklungen in der Medizin und Technologie. Ihr Einfluss reicht über Generationen von Wissenschaftlern hinaus, und zahlreiche Forschungseinrichtungen und Preise tragen heute ihren Namen.

Leider kann der Inhalt dieses Türchens nur neugierig auf diese Frau machen, und diese aus Platz- und Zeitgründen nicht vertiefen.
Es gibt einen sehr guten Film über ihr leben, den ihr bei euren Anbietern finden könnt. Außerdem gibt es zahlreiche Bücher, auch als Hörbücher, mit denen man sich schon mal einen vorweihnachtlichen Tag mit Schmuddelwetter vertreiben kann.

Und nun kommt noch die angekündigte

weihnachtliche Überraschung.

Der Arbeitskreis der blinden und sehbehinderten Autor:innen über den ich im blog schon berichtete, gibt in diesem Jahr zum ersten mal einen literarischen Adventskalender heraus, den ich administriere.
Dieser Kalender ermöglicht es mir, Wissenschaft und Weihnacht miteinander zu verbinden.
Mit diesem Link gelangt ihr zur weihnachtlichen Geschichte des heutigen Tages des BLaAutor-Adventskalenders.

Ein Gedanke zu „Türchen eins, Blindnerd-Adventskalender 2023 zum Thema Frauen in Astronomie und Wissenschaft“

  1. Hallo Gerhard,

    ich finde, das ist eine originelle und schöne Idee. Und du hast dir da sehr viel Arbeit gemacht. Marie Curie wäre mir auch als Erstes eingefallen, aber sonst … Da bin ich gespannt, wie es morgen weitergeht.

    Es grüßt

    Daniela

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