Bitte nicht wundern
Meine lieben,
Wundert euch nicht, dass dieses Türchen schon am 23.12. erscheint. Ich bin mir aber nicht sicher, wie das Interne dort funktioniert, wo ich Weihnachten verbringen werde. Sicher ist sicher.
Es ist so weit
wir haben nun den Höhepunkt unseres Lichterfestes erreicht.
Da ist es gar nicht leicht, noch ein Wunder hinzuzufügen, obgleich es derer noch viele gäbe. Versuchen wir also diesen weihnachtlichen Kreis etwas allgemeiner abzuschließen.
Weihnachtskosmos
Am Heiligabend können wir innehalten und den Blick auf die Sterne richten, die wie leuchtende Botschafter des Universums am Himmel stehen. Jeder Stern ist eine ferne Sonne, deren Licht uns nicht nur von unglaublichen Entfernungen erreicht, sondern auch aus tiefster Vergangenheit. Das Licht, das wir sehen, könnte Millionen oder gar Milliarden Jahre alt sein und erzählt uns von der Geschichte des Kosmos.
Doch nicht nur das Licht der Sterne ist ein Geschenk. Wir selbst tragen das Vermächtnis der Sterne in uns. Die Elemente, aus denen unsere Erde, unser Mond und sogar unser Körper bestehen, wurden einst in den Herzen massiver Sterne geschmiedet und durch gewaltige Supernova-Explosionen ins All geschleudert. Wir sind, wie der Astronom Carl Sagan es ausdrückte, „Sternenstaub“ – ein direktes Produkt der kosmischen Schöpfung.
Hinter vielen Türchen dieses Kalenders lernten wir, über das Leben zu staunen. Darüber, wie viele Dinge einfach passen müssen, damit Leben entsteht. Wenn es auch wahrscheinlich ist, dass es noch woanders im Universum Leben gibt, so wird das aber ob seiner Komplexität insgesamt gesehen selten. Da bin ich mir sicher.
Weihnachtsgedanken
Weihnachten, das Fest des Lichts, erinnert uns an die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Der Stern von Bethlehem, der der Legende nach den Weg wies, ist ein Symbol dieser Verbindung. Er verkörpert Hoffnung, Orientierung und die Magie des Unbekannten – Eigenschaften, die auch die Erforschung des Kosmos antreiben. Der Nachthimmel ist damit nicht nur ein Ort des Staunens, sondern auch eine Quelle der Besinnung, die uns daran erinnert, wie eng wir mit dem Universum verbunden sind.
Ein kosmischer Weihnachtstrost
Die Entstehung des Mondes, die wir gestern behandelten,
zeigt uns, dass große Veränderungen oft aus gewaltigen Umbrüchen hervorgehen. Was einst wie eine Katastrophe erschien, wurde zur Grundlage für das Leben, wie wir es kennen. Und die Sterne lehren uns, dass Licht selbst die tiefste Dunkelheit durchdringen kann.
und so sind wir an Heilig Abend dazu eingeladen, das Licht des Kosmos zu feiern und uns daran zu erinnern, dass wir Teil eines großen und wunderbaren Universums sind – ein Universum, das uns die Hoffnung schenkt, dass in jedem Chaos ein Neuanfang schlummert.
Mein Geschenk
Meine lieben, im Grunde ist dieser Adventskalender mein spezielles Geschenk an all jene, die es öffnen und lesen.
Gerade in diesem Jahr, ging es vielleicht außergewöhnlich visuell zu für einen Adventskalender eines Menschen mit Blindheit. Ich hoffe natürlich, dass ich keine blinden Menschen damit „draußen vor der Tür“ gelassen habe. Mir hat der Kalender zwar einige hundert Stunden Arbeit bereitet, aber ich kommte jetzt schon durch diverse Rückmeldungen erfahren, dass er bei einigen von euch sehr gut angekommen ist. Das freut mich natürlich sehr. Wer jetzt, wo das letzte Türchen offen steht sich dazu berufen fühlt, einen Kommentar im Rückblick abzusetzen, darf das sehr gerne tun. Ich lese alle. Euer Feedback macht mir mut und gibt mir neue Kraft und Antrieb, damit weiter zu machen.
Lasst mich nun den Kalender mit etwas musikalischem abrunden, einem ganz besonderen Chor.
Es gibt ihn als Singkreis seit Mitte der 80er und ungefähr so lange bin ich auch schon Mitglied und singe dort Bass, spiele Gitarre und begleite mit meiner Querflöte.
Er besteht vorwiegend aus ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Nikolauspflege Stuttgart, einer berufliche Bildungseinrichtung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung. Entstanden ist der „Etwas Andere Singkreis“, wie unser Chor sich nennt, als unser Chorleiter vor mehr als zwei Jahrzehnten in den Ruhestand ging und den Singkreis der Nikolauspflege in den „etwas anderen Singkreis“ überführte.
Somit wurde dieser Chor nicht wirklich gegründet, sondern ist sozusagen geworden. Er hat auch keinen Heimathafen, denn unsere Mitglieder kommen von ganz Deutschland her. Zwei mal jährlich treffen wir uns zu Chorfreizeiten, wo kräftig geprobt wird und meistens auch ein Auftritt stattfindet. Somit hat dieser Chor in 65 Chorfreizeiten an über 150 Orten in den letzten vierzig Jahren Gemeindenachmittage, Gottesdienste, Weihnachtsfeiern und vieles mehr mit gestaltet.
Viele unserer Mitglieder wohnen in Wohnheimen und arbeiten in geschützten Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Für sie ist dieser Chor in ihrem Alltag etwas ganz besonders wichtiges.
Bevor ich euch aber nun drei unserer schönsten Weihnachtslieder vorstelle, muss noch gesagt werden, wie der Chor zu diesem seltsamen Namen kam.
Ein Herbergsvater sagte einmal zu uns:
Die unterschiedlichsten Gruppen kommen in unsere Jugendherberge – aus Sport-, Wander- und Musikvereinen, aus Kirchen oder Schulen. Ihr Singkreis strahlt dabei die größte Heiterkeit und Fröhlichkeit aus, die uns bisher begegnet ist. Er ist etwas Besonderes, etwas ganz anderes.
Und so war der Name des etwas anderen Singkreises geboren.
Nun aber zu den Kostproben:
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Als erstes hören wir ein österreichisches Weihnachtslied,
Neamd hot gwacht (Text und Weise: H. Baumann; Satz: Georg Götsch; 2:03)
Hier anhören!!! -
Das zweite ist ein wunderschöner Chorsatz, den viele von euch kennen dürften, Maria durch ein Dornwald ging.
Hier anhören!!! -
Als drittes präsentiere ich euch vom „Etwas Anderen Singkreis“ gesungen den Satz, Ich steh‘ an Deiner Krippe hier von Johann Sebastian Bach.
Und damit wünscht euch der Sternenonkel eine frohe Weihnacht. Möge das neue Jahr für uns alle das bringen, was jeder am dringendsten benötigt.
Mögen viele schreckliche Dinge, um die wir uns momentan sorgen müssen, um des Himmels Willen nicht eintreffen und wahr werden.
In diesem Sinne verabschiedet sich der Sternenonkel mit dem letzten Lied und natürlich auch mit der letzten weihnachtlichen Geschichte aus dem BLAutor-Land.
Hier nun noch Türchen 24 des BLautor-Adventskalenders.
https://www.blautor.de/der-blautor-adventskalender/
Lieber Blindnerd,
danke für die Anregungen. Ich habe nicht jedes Türchen geöffnet, aber einige, und was ich dahinter entdeckt habe, hat mir sehr gut gefallen. Ich möchte heute oder morgen einen Blogbeitrag über die Rauhnächte veröffentlichen und darin deinen Adventskalender verlinken.
Ich wünsche dir schöne Weihnachten, LG
eva
Guten Morgen lieber Gerhard,
recht frohe Weihnachten für dich und deine Lieben – vor mir hat eine Eva was über Rauhnächte kommentiert – ein Freund von mir feiert die auch immer. Vielleicht lässt sich da ein Kontakt vermitteln? Würde mich interessieren.
Hab dank für deinen wunderbaren, spannenden, faszinierenden Kalender. Für die viele Zeit die du in dieses astronomische Geschenk zum Stunen gesteckt hast! Du hast mir dieses Jahr damit sehr viel Freude bereitet. Ebenfalls der Blautor Kalender der sehr abwechslungsreich zu lesen war!
Liebe Grüße, Eva