Weihnachtlicher Kerzenschein im All


Meine lieben Leserinnen und Leser,

 

Weihnachten wird in unterschiedlichen Kulturen verschieden gefeiert. Das wissen wir längst.
Dass die „Heilige Familie“ wohl eher einen Flüchtlingsstatus, denn eine beschauliche Familie mit trautem Heim darstellt, sollten wir in dem, was wir sagen, was wir wählen, wess Lied wir singen, gerade zur Weihnachtszeit gründlich überdenken.
Das weltumspannende Weihnachtslied „Stille Nacht“ ist allen hinlänglich geläufig und jeder verbindet unterschiedliche Erfahrungen damit.
Wie sieht es aber zu Weihnachten für unsere Astronauten auf der Raumstation aus? Den Sternen etwas näher, von Hirten und Königen unerreichbar, ohne Schwerkraft, müssen sie irgendwie ihr Weihnachtsfest verbringen. Davon, und welche wichtige Rolle Kerzenschein im Weltraum spielt, handelt mein neuer Blogeintrag. Ich würde mich freuen, wenn ihn jemand liest.

 

Einen Weihnachtsvollmond gibt es dieses Jahr leider nicht, und den Weihnachtsstern hebe ich mir für Später auf. Deshalb heute mal einige ganz andere Überlegungen zu diesem Lichtfest.

Kein Weihnachten wäre ohne Kerzen denkbar. Sie spenden Licht, schaffen eine warme gemütliche Umgebung und duften auch noch wunderbar. Gemeint sind hier natürlich die Wachskerzen und nicht die Elektrischen. Wenn die mal riechen, dann stimmt etwas nicht und man sollte sich Gedanken machen…
Wie betrüblich ist es doch, dass unsere Astronauten Weihnachten nicht im Kreise ihrer lieben mit Baum, Weihnachtsgans etc. verbringen können.
Sie müssen leider auch Auf Wachskerzen-Schein und Feuerchen im Kamin auf der ISS verzichten.

Eine Flamme in Schwerelosigkeit degeneriert zu einem kleinen lächerlichen Feuerbällchen. Grund dafür ist, dass die Schwerkraft dafür sorgt, dass wärmere Gase nach oben steigen und von unten her kältere Luft mit Sauerstoff nachströmen kann.
Ohne Schwerkraft keine Konvektionsströmung, die auch für den Wärmetransport unbedingt erforderlich ist.
Das soll aber nicht heißen, dass Feuer in einem Raumschiff deshalb ungefährlich seien.
Auf der Mir brach eines am 25.02. 1997 aus, als der Deutsche Astronaut Ulf Merbold an Bort war.
Das Feuer entstand im Zusammenhang mit einer Sauerstoffpatrone. So lange die nachliefert, fackelt es auch in einer Raumstation ganz schön.

Ein geldverschlingender Unsinn, der mit Feuer im Weltraum zu tun hatte war, dass zwei
Russische Kosmonauten die Olympia-Fackel ins All getragen haben.
Das war ein Großer PR-Auftritt vor den Winterspielen 2014 in Sotschi;
Zum Auftakt eines „Fackellaufs der Superlative“.
Einziger Makel: die fehlende Flamme.
Ganz davon abgesehen, dass niemand erlaubt hätte, ein Feuerchen in die ISS zu tragen.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass man sie außerhalb der ISS ohne Sauerstoff nicht hätte entzünden können. Somit war diese Aktion völlig unnötig und ein großer Quatsch.

Man hätte schon in der ISS eventuell eine längliche Flamme hin bekommen
können. Man müsste die Fackel hierfür dann einfach in einem Luftstrom
entzünden. Dann wird der Abtransport der Wärme und die Zufuhr mit
frischem Sauerstoff halt durch die Strömung, und nicht durch die
Schwerkraft erzeugt.

 

OK, Wachskerze auf der ISS is nich. Mit elektrischen Kerzen gehts ja auch. Die werden sie dort dann schon haben. Gemütliches Feuer am Kamin gibt es höchstens auf einem Screen als Animation.
Einen Weihnachtsbaum wird man wohl auch nicht hin fliegen. Wäre sicher unangenehm, wenn mit der Zeit die Nadeln durch die ganze Station schwebten.

Zum Glück gibt es künstliche nicht nadelnde Weihnachtsbäume und elektrische Kerzen. Man muss halt beim Schmücken aufpassen, dass einem die Sachen beim Aufhängen nicht durch die Gegend fliegen.
So, oder so ähnlich sind die weihnachtlichen Randbedingungen für Astronauten, die das Fest 400 km über unseren Köpfen feiern müssen.

Ich hoffe, es hat etwas Freude bereitet.

Bis zum nächstem Mal grüßt euch

euer Gerhard.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert