Türchen 8 des Blindnerd-Adventskalenders 2024, Festliche Farben des Kosmos


Die Weihnachtszeit ist voller Farben, die uns in eine festliche Stimmung versetzen – Rot für Wärme, Grün für Hoffnung und Gold für Glanz. Aber was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass diese Farben nicht nur unsere Erde schmücken, sondern auch hoch oben am Himmel in den Tiefen des Kosmos zu finden sind? Lassen Sie uns in die faszinierende Welt der „kosmischen Feiertagsfarben“ eintauchen und einige der spektakulärsten Nebel betrachten, die in Rot, Grün und Gold leuchten.

Rot – Die Farbe des Lebens und der Wärme

In der Astronomie ist Rot oft ein Zeichen für Wasserstoff, das häufigste Element im Universum. Wasserstoffnebel, sogenannte H-II-Regionen, sind Orte, an denen neue Sterne geboren werden. Ein beeindruckendes Beispiel ist der Orionnebel (M42). Seine leuchtenden roten Töne entstehen, wenn energiereiche Strahlung junger Sterne den Wasserstoff zum Glühen bringt. In einer klaren Nacht können wir dieses kosmische Juwel sogar mit einem Fernglas entdecken, ein leuchtendes Geschenk aus den Tiefen des Alls.

Grün – Die Farbe der Hoffnung und des Wachstums

Grün ist im Kosmos seltener, aber nicht weniger beeindruckend. Eine der bekanntesten Erscheinungen in Grün ist die Farbe von Sauerstoffatomen, die in bestimmten Nebeln vorkommen. Der Katzenaugennebel (NGC 6543), ein planetarischer Nebel, zeigt diesen smaragdgrünen Glanz. Diese Nebel entstehen, wenn sterbende Sterne ihre äußeren Schichten abstoßen und dabei ein beeindruckendes Leuchten in Grün hinterlassen. Es ist fast so, als ob der Kosmos uns ein Symbol für Erneuerung und Wachstum schenkt.

Gold – Der Glanz der Sterne

Goldene Farben am Himmel erinnern uns an die Wärme von Kerzenlicht und die Glut des Feuers. Ein besonders beeindruckender Vertreter ist der Lagunen-Nebel (M8), dessen Zentrum von gelben und goldenen Tönen dominiert wird. Diese Farben stammen von Staub- und Gaswolken, die von heißen Sternen zum Leuchten angeregt werden. Gold ist im Universum auch ein Symbol für die Schätze, die bei der Explosion von Supernovae entstehen. Die Sterne selbst produzieren Elemente wie Gold und verteilen sie durch den Kosmos – ein Geschenk, das buchstäblich kosmisch ist.

Ein himmlisches Farbenspiel zu Weihnachten

Wenn wir in einer klaren Nacht in den Sternenhimmel blicken, verbinden sich diese Farben zu einem unvergesslichen Schauspiel. Die kosmischen Feiertagsfarben erinnern uns daran, dass die Wunder des Universums immer präsent sind, unabhängig von der Jahreszeit.

Vielleicht ist dies der perfekte Moment, innezuhalten, den Blick nach oben zu richten und über die unendliche Schönheit des Kosmos zu staunen. Wer weiß, vielleicht schmückt der Himmel selbst in dieser Weihnachtszeit für uns ein kleines Stück seiner Ewigkeit in Rot, Grün und Gold – ein himmlisches Geschenk für alle, die bereit sind, es zu sehen.

Passend zu Licht und Farben ist auch unsere heutige literarische Geschichte.
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Türchen 7 des Blindnerd-Adventskalenders 2024 – Wieso die Sterne funkeln

Warum funkeln die Sterne?

In der stillen, klaren Winternacht, wenn der frostige Atem des Dezembers die Welt in ein glitzerndes Gewand hüllt, schauen wir oft staunend zum Himmel. Dort oben funkeln die Sterne wie winzige, lebendige Lichter in einer endlosen Dunkelheit. Doch warum funkeln sie eigentlich? Die Antwort auf diese Frage ist nicht nur ein Fenster zur Wissenschaft, sondern auch eine Einladung, sich von der Magie der Weihnacht verzaubern zu lassen.

Die Wissenschaft hinter dem Funkeln

Das Funkeln der Sterne, in der Fachsprache als Szintillation bezeichnet, entsteht durch die Erdatmosphäre. Während das Licht der Sterne durch die verschiedenen Schichten der Atmosphäre auf die Erde reist, wird es ständig abgelenkt. Die Luft ist nicht gleichmäßig – sie besteht aus bewegenden Luftströmungen und Schichten mit unterschiedlichen Temperaturen und Dichten. Diese Bewegung sorgt dafür, dass das Licht der Sterne leicht hin- und hergeworfen wird. Für unsere Augen sieht es dann so aus, als ob der Stern flackert und tanzt.

Besonders intensiv erscheint dieses Funkeln an kalten Winterabenden, wenn die Luft oft klar und ruhig ist. Gleichzeitig kann die Bewegung der Luftströme in großer Höhe für stärkere Lichtabweichungen sorgen, was das Funkeln verstärkt. Es ist, als ob die Sterne mit uns feiern, ihre himmlischen Lichter aufblitzen lassen und uns an das Wunder des Universums erinnern.

Widrigkeiten beim Sternegucken

Dass unsere Lufthülle nicht ganz durchsichtig ist, ist vor allem dann einleuchtend, wenn Wolken uns den Sonnenschein verwehren und vorenthalten.
Aber auch ohne Wolken, die aus Wasserdampf bestehen,  ist die Lufthülle nicht ganz durchsichtig. Sichtbar wird dies am Phänomen des Morgen- und Abendrotes und des Himmelblaus.
Abends und Morgens steht die Sonne sehr tief. Somit müssen ihre Strahlen wegen des durch den steilen Winkel längeren Weges durch
dickere Luftschichten zu uns gelangen.
Das Sonnenlicht besteht nahezu aus weißem Licht, das alle Farben des Spektrums enthält. Schöne bunte Regenbögen geben Zeugnis davon.
Muss das Licht durch dickere Luftschichten, bis es zu uns gelangt, werden Lichtwellen verschiedener Wellenlängen unterschiedlich stark gebeugt und gefiltert. Deshalb sieht man Abends und Morgens mehr rotes Licht, Morgenrot.
Insgesamt ist das alles viel komplizierter.
Die nicht ganz transparente Luft macht den Astronomen viel Ärger. Der Volksmund singt von funkelnden lustig flackernden Sternen.
Lustig ist das für Astronomen durchaus nicht. Durch die Bewegungen der Luft, z. B. Wind, Wetter, Wärme verändert sich stets oft mehrfach in jeder Sekunde Dicke und Dichte der Luftschicht, durch welche das Licht des beobachteten Objektes muss.
Somit verändert sich das Licht stets in Farbe und helligkeit und richtung.
Sterne flackern, tanzen und sind nicht klar zu erkennen. Es geht zu, wie in einem Topf kochenden Wassers.
Dem hilft man ab, indem man Teleskope auf sehr hohe Berge, z. B. in Chile baut, wo derlei Turbolenzen nicht vorherrschen, weil die Luft sehr trocken und es sehr kalt ist. Noch besser, man setzt die Teleskope gleich ins Weltall. Dann hat man diese Probleme nicht. Würden Astronomen nicht ohne Sauerstoff ersticken, verzichteten sie gerne auf das frische Lüftchen.

Funkeln als Symbol der Weihnacht

Das Funkeln der Sterne hat nicht nur eine wissenschaftliche Erklärung, sondern auch eine tiefere, symbolische Bedeutung – besonders zur Weihnachtszeit. Der Stern von Bethlehem, der in der Weihnachtsgeschichte den Weg zur Krippe zeigte, wird oft als hell leuchtend und funkelnd beschrieben. Er symbolisiert Hoffnung, Führung und das Licht, das selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens den Weg weist.

Wenn wir in einer kalten Winternacht in den Himmel blicken, können wir uns an diese Symbolik erinnern. Jedes flimmernde Sternenlicht erzählt eine Geschichte von Unendlichkeit, von der Verbindung zwischen Himmel und Erde und von der kleinen, leuchtenden Hoffnung, die in jedem von uns wohnt.

Was wir in all dieser Schönheit auch bedenken sollten ist, wie viel unnötiges Licht wir so in den Nächten Produzieren. Gerade zur Weihnachtszeit, dem Fest des Lichtes, sollten wir darüber nachdenken, wie wir uns diesen schönen Anblick des Himmels mit seinen funkelnden Sternen, der Milchstraße, unseren Planeten mit ihren Monden, bewahren können.
Es wird Zeit, dass wir anerkennen, dass ein dunkler Himmel nicht nur von den Astronomen als Spielwiese gebraucht wird. Dunkle Nächte sollten ein Grundrecht für alle Lebewesen werden.

Ein himmlisches Weihnachtsritual

Vielleicht nehmen wir uns in dieser Weihnachtszeit einen Moment, um die Sterne zu betrachten. Legt euch auf eine Decke in den Schnee oder schaut durch ein Fenster hinaus in die frostige Nacht. Lasst das Funkeln der Sterne nicht nur eine Erinnerung an die Schönheit der Natur sein, sondern auch eine Einladung, innezuhalten und über das Wunder des Lebens nachzudenken.

Das Funkeln der Sterne ist ein himmlisches Geschenk, das uns daran erinnert, wie groß das Universum ist und wie klein, aber bedeutungsvoll unser Platz darin sein kann – besonders in der besonderen Zeit der Weihnacht.

Und damit die Sterne auch noch funkelnder werden, hier ein stückchen Weihnachts-Literatur von
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Türchen 6 des Blindnerd-Adventskalenders – Nikolaus und Probleme der Seefahrt


Der heilige Nikolaus, bekannt als Patron der Seeleute, spielt eine faszinierende Rolle in der Geschichte der Seefahrt, die eng mit den Herausforderungen und Gefahren auf hoher See verknüpft ist. Seine Schutzfunktion für Seeleute geht auf Legenden und Geschichten zurück, die ihn als helfenden und rettenden Heiligen darstellen.
ein Sinnbild für Hoffnung und Zuversicht in einer Zeit, in der die Navigation auf hoher See noch extrem schwierig war. Nicht selten verfuhr man sich oder schiffe gingen sogar für immer verloren.

Die Herausforderungen der Navigation

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit, als die Legenden über Nikolaus weit verbreitet waren, war die Navigation auf den Ozeanen extrem schwierig. Seeleute waren auf wenige, oft unzuverlässige Hilfsmittel angewiesen:

  • Astrolabium und Quadrant: Diese Instrumente ermöglichten es, anhand der Position von Sonne oder Sternen die geografische Breite zu bestimmen. Doch bei bewölktem Himmel waren sie nutzlos.
  • Logbuch und Sanduhr: Um die Geschwindigkeit zu schätzen, wurden einfache Methoden wie das „Logwerfen“ genutzt, bei dem ein Stück Holz ins Wasser geworfen wurde, dessen Geschwindigkeit man über eine Sanduhr maß. Eine präzise Orientierung war aber kaum möglich.
  • Kompass: Der magnetische Kompass erleichterte zwar die Bestimmung der Himmelsrichtungen, doch auch er war anfällig für Abweichungen und Interpretationsfehler.
    Er zeigt ja nur Norden an, mehr aber auch nicht.
  • Seekarten: Frühzeitige Karten waren oft ungenau und unvollständig, was zu gefährlichen Fehlentscheidungen führte.

Die größte Herausforderung jedoch war die Bestimmung der geografischen Länge, die bis ins 18. Jahrhundert ungelöst blieb. Ohne sie konnte man auf offener See nicht genau feststellen, wie weit östlich oder westlich man sich befand. Das machte lange Reisen zu einem Glücksspiel, bei dem Stürme, Strömungen und unentdeckte Riffe häufig zu Schiffbrüchen führten.

Wie man es dennoch versuchte

Wie wir alle wissen, wurde die See trotz dieser Probleme mehr oder weniger Erfolgreich befahren. Selbst Kolumbus verfuhr sich, wie man weiß. und ein mal rettete ihm vermutlich eine richtig vorhergesagte Mondfinsternis das leben.
Hier kurz die Ansätze, wie man es dennoch versuchte.

  1. Zeitvergleich mit Häfen oder Referenzpunkten
    Ohne präzise Uhren war es schwierig, die lokale Zeit eines Hafens mit der Zeit an Bord zu vergleichen. Dennoch versuchten Seefahrer oft, die Zeitverschiebung zwischen bekannten Orten (z. B. einem Heimathafen) und ihrer aktuellen Position zu schätzen. Oft wurden zur Mittagszeit Kanonen abgeschossen, die 12 Uhr Mittags anzeigten, bzw. es gab auch visuelle Systeme dafür.
  2. Mondentfernungsmethode (Lunar Distances)
    Diese Methode beruhte auf der Beobachtung der Winkelentfernung zwischen dem Mond und bestimmten Fixsternen. Da sich der Mond relativ zur Erde bewegt, variiert seine Position am Himmel ständig. Astronomen hatten Tabellen (Almanache) erstellt, die die Mondposition zu einer bestimmten Zeit für einen Referenzmeridian (z. B. Greenwich) angaben.
    Und so funktionierts:
    * Der Navigator misst mit einem Sextanten den Winkelabstand zwischen dem Mond und einem Stern.
    * Mithilfe der Tabellen kann die Zeit auf dem Referenzmeridian berechnet werden.
    * Durch Vergleich mit der lokalen Sonnenzeit (z. B. durch Beobachtung des Sonnenhöchststands) wird der Längengrad bestimmt.

    Diese Methode war äußerst komplex und erforderte präzise Instrumente sowie umfangreiche Tabellen. Außerdem waren genaue Messungen oft durch Wetterbedingungen, Wellenbewegungen und ungenügende Sicht erschwert.

  3. Beobachtung der Jupitermonde
    Der italienische Astronom Galileo Galilei schlug vor, die Bewegungen der Jupitermonde als „himmlische Uhr“ zu nutzen. Die exakten Zeitpunkte, zu denen die Monde in den Schatten des Planeten eintreten oder ihn wieder verlassen, waren vorherberechnet und in Tabellen festgehalten. Mit solchen Tabellen wurde auch entdeckt, dass die Lichtgeschwindigkeit endlich sein muss.
    Diese Methode war auf einem schwankenden Schiff nahezu unmöglich, da ein Teleskop für eine präzise Beobachtung notwendig war. Sie war daher nur an Land praktikabel.
  4. Schätzung durch „Dead Reckoning“:
    „Dead Reckoning“ (Koppelnavigation) war keine direkte Methode zur Bestimmung des Längengrades, wurde aber oft verwendet, um die Position zu schätzen.
    Basierend auf dem bekannten Ausgangspunkt und der zurückgelegten Strecke (geschätzt anhand der Geschwindigkeit des Schiffs und der Zeit) sowie der Richtung (Kompass), berechnete man die Position.
    Strömungen, Winde und Ungenauigkeiten führten oft zu erheblichen Abweichungen. Über längere Strecken summierten sich die Fehler.
  5. Magnetische Deklination
    Manche Seefahrer versuchten, die Abweichung des magnetischen Nordens vom geografischen Norden (Deklination) zu nutzen, um ihre Position zu bestimmen. Da die magnetische Deklination regional unterschiedlich ist und in Karten verzeichnet war, konnte sie als Anhaltspunkt dienen.
    Diese Methode war ebenfalls sehr ungenau, da die Deklination nicht konstant war und Karten oft veraltete Werte enthielten.

Fazit
Vor der Einführung schiffstauglicher Uhren im 18. Jahrhundert (wie denen von John Harrison) war die Längengradbestimmung ein hochkomplexes und unsicheres Unterfangen. Obwohl die Mondentfernungsmethode ein theoretischer Durchbruch war, blieb sie in der Praxis fehleranfällig. Erst mit der Entwicklung präziser Uhren, die die Zeit eines Referenzmeridians unabhängig von den Bedingungen an Bord bewahren konnten, wurde die Navigation erheblich sicherer. Die Einführung dieser Chronometer revolutionierte die Seefahrt und machte das Reisen über lange Distanzen präziser und weniger gefährlich.
Und heute, in Zeiten von GPS, ist die Navigation auf hoher See quasi bei jedem Wetter ein „Kinderspiel“.

Nikolaus als Schutzheiliger

In dieser gefährlichen Welt wurde der heilige Nikolaus zu einem Symbol des Schutzes. Einer Legende zufolge rettete Nikolaus in einem Sturm ein Schiff und dessen Besatzung, indem er durch Gebete das Meer beruhigte. Diese Erzählung spiegelte die Sehnsucht der Seeleute nach göttlichem Beistand wider, da ihr Leben oft von unberechenbaren Naturgewalten abhängt.

In Häfen und auf Schiffen wurden ihm Altäre und Bilder gewidmet. Seeleute trugen häufig Amulette oder riefen ihn in Gebeten an, bevor sie in See stachen. Seine Fürsprache galt nicht nur dem Schutz vor Stürmen, sondern auch der sicheren Heimkehr zu ihren Familien.

Auch heute noch wird Nikolaus als Patron der Seeleute verehrt. Viele Kirchen und Kapellen in Küstennähe sind ihm geweiht, und sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird in vielen Hafenstädten feierlich begangen. Er erinnert an eine Zeit, in der Navigation auf hoher See eine waghalsige Unternehmung war und der Glaube an den Schutz durch den Heiligen Nikolaus den Menschen Trost und Hoffnung schenkte.

Und nach diesen vielleicht etwas verwirrenden Fakten, rund um Navigation auf hoher See, gibt es nun die literarische Entspannung für euch.
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Türchen 5 des Blindnerd-Adventskalenders – Schwächste Kraft und heimliche Herrscherin

Gravitation – schwächste Kraft und heimliche Herrscherin

In der stillen, zauberhaften Zeit des Jahres, wenn die Welt im Lichterglanz der Weihnachtszeit erstrahlt, lohnt es sich, einen Blick auf das zu richten, was uns alle im wahrsten Sinne des Wortes zusammenhält: die Gravitation. Sie ist die schwächste der vier fundamentalen Kräfte, doch zugleich eine heimliche Herrscherin, die das Universum formt und ordnet. Mit einem Hauch von Staunen und einem weihnachtlichen Augenzwinkern nehmen wir sie genauer unter die Lupe.

Sanfte Kraft mit mächtiger Wirkung

Im Alltag spüren wir die Gravitation vor allem als die Kraft, die uns auf der Erde hält, die Äpfel vom Baum fallen lässt und den Schnee leise zur Erde schweben lässt. Sie ist so vertraut, dass wir sie oft gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Und doch ist sie das unsichtbare Band, das Sterne, Planeten und Galaxien formt. Ohne Gravitation gäbe es keine Sterne, keine Erde – und auch keinen Weihnachtsbaum, unter dem Geschenke liegen könnten!
Wie schwach die Schwerkraftanziehung zum Beispiel gegenüber der elektromagnetischen Kraft ist, wird klar, wenn man bedenkt, dass ein gewöhnlicher kleiner Küchenmagnet an der Kühlschranktür sich quasi gegen die Gravitation des ganzen Planeten, Erde, behaupten kann, und nicht herunter fällt.
Die Faszination von Magnetspielen ist, dass Magnete über geringe Distanzen feromagnetische Dinge zu sich hin ziehen und dass Magnete sich auch gegenseitig abstoßen können. Niemand erlebt vergleichbares im Alltag mit der Schwerkraft, z. B., dass sich zwei Massen über ihre Gravitationskraft zu sich her anziehen können.
Eine Wirkung übt die Schwerkraft zwischen ihnen freilich aus, aber sie ist zu schwach, um im Alltag bemerkt zu werden. Bewiesen ist sie längst. Aus Experimenten mit Referenzmassen und Referenzabständen konnte diese Kraft nachgewiesen und die Gravitationskonstante G bestimmt werden.
Als schwächste Kraft, spielt sie sich dennoch als heimliche Herrscherin über Raum und Zeit auf, indem sie den Raum krümmt und den Zeitverlauf beeinflusst.
Durch ihre schiere Anwesenheit legt sie fest,
• was sich wie und wohin zu bewegen hat,
• welchen Weg es von A nach B zu nehmen hat (Der Kürzeste weg ist keine direkte Gerade mehr, sondern eine gekrümmte Geodäte.)
• In Gewisser Weise beeinflusst sie durch die relative Zeit sogar Kairos und Chronos.

Dieser Effekt ist aber glücklicherweise so gering, dass er sich sogar bei den Astronauten, die mehrere Jahre auf Raumstationen lebten, höchstens in wenigen Mikrosekunden Zeitunterschied bemerkbar macht. Groß genug ist der Effekt jedoch wiederum, um bei der GPS-Navigation, wo Uhren aufeinander abgestimmt laufen müssen, eine Rolle zu spielen.

Was die Begriffe Gerade und Krumm bedeuten, legt sie durch die Raumkrümmung fest.
Leise und heimlich hat sie es, als die schwächste der vier geschafft, Grundfesten zu erschüttern und kann sogar ganz triviale Dinge, wie z. B. die Tatsache, dass die Winkelsumme eines Dreiecks stets 180 Grad beträgt, ohne mit der Wimper zu zucken, über den Haufen werfen.

Es gibt kein Gegenteil von ihr, wie z. B. positive und negative Ladung bei Proton und Elektron.
Selbst Antimaterie die sich gegenteilig zur Materie verhält, übt Gravitation und nicht Antigravitation aus.

In gewisser Weise ist sie sogar Lebensspenderin. Myonen, kleine subatomare Teilchen aus dem Weltall, zerfallen nach sehr kurzer Zeit zu anderen Teilchen. Ihre Lebenszeit ist so kurz bemessen, dass sie es zeitlich nicht durch unsere Atmosphäre bis auf den Erdboden und in dort stehende Messgeräte, schaffen würden, wäre da nicht Einsteins Relative Raumzeit. Da sie sich quasi mit Lichtgeschwindigkeit vorwärts bewegen, vergeht ihre Lebenszeit für sie so langsam, dass sie die Strecke bis zu uns überleben können.

Gespenstisch schlüpft die Gravitation den Physikern durch die Finger, wenn ihre Stärke gegen unendlich geht,

Seit einigen Jahren ist sogar bewiesen, dass sie Wellen erzeugt, wenn große Massen beschleunigt werden. Sie lässt dann die Raumzeit erzittern.

Bleibt wirklich die Frage:
Ist sie, obgleich die „schwächste“ die heimliche Herrscherin über Raum und Zeit?
Eine Majestät ist sie unbestritten.
Im Wort Gravitation steckt Gravitas, die Würde.

Gravitation und die Weihnachtszeit

Zur Weihnachtszeit entfaltet die Gravitation ihre Magie auf ganz besondere Weise: Die Erde, die uns alle trägt, schwebt durch das Weltall in einem Tanz mit der Sonne. Es ist dieser Tanz, der uns die Jahreszeiten bringt – und damit auch den Winter und Weihnachten. Während wir uns mit Freunden und Familie unter dem Sternenhimmel versammeln, können wir uns bewusst machen, dass dieselbe Gravitation, die die Kugeln am Baum hält, auch die Sterne über uns ordnet.

Die Kunst des Staunens

Was die Gravitation besonders macht, ist ihre Unaufdringlichkeit. Sie ist überall, doch sie drängt sich nie auf. Sie wirkt über unvorstellbare Distanzen, verbindet alles im Universum miteinander und bleibt doch eine sanfte Kraft. Ist das nicht ein schöner Anlass, in der Weihnachtszeit innezuhalten und zu staunen?

So wie das Weihnachtsfest uns an die Liebe und Verbindung zwischen den Menschen erinnert, so ist die Gravitation ein Symbol für die Verbundenheit im großen kosmischen Gefüge. Sie zeigt uns, dass auch das Schwächste eine mächtige Wirkung entfalten kann – eine Botschaft, die zur besinnlichen Weihnachtszeit wunderbar passt.

Vielleicht werfen wir in diesem Jahr einmal einen Blick in den Nachthimmel und lassen uns von den Wundern der Gravitation verzaubern. Denn die schwächste Kraft ist zugleich die größte Herrscherin – eine stille, mächtige Kraft, die unser aller Leben trägt.

Und mit dieser Erkenntnis schicke ich euch auch heute wieder auf unseren literarischen Adventskalender.
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Türchen 4 des Blindnerd-Adventskalenders 2024 – Die Ältesten


Weihnachten ist die Zeit des Staunens, der Besinnung und der Wunder. Es ist auch eine Zeit, in der wir den Blick nach oben richten, sei es zu einem strahlenden Weihnachtsstern oder zum funkelnden Nachthimmel, der uns seit Jahrtausenden begleitet. Doch jenseits dieser festlichen Symbolik wartet eine tiefere Geschichte darauf, erzählt zu werden: die der ältesten Sterne des Universums – Zeugnisse einer kosmischen Geburt, die uns Demut lehrt.

Die ersten Sterne – Licht im Dunkel

Die ältesten Sterne, auch „Population-III-Sterne“ genannt, entstanden nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall, vor etwa 13,5 Milliarden Jahren.
Die Bezeichnung „Population-III-Sterne“ ist schon merkwürdig, weil sie doch die ersten waren.
Aber so ist sie halt, die Astronomie. Sie hat viele merkwürdige Maßeinheiten. Wir haben das z. B. bei der Messung der Helligkeit (Magnitude) kennen gelernt.
Hier ein ganz kurzer Exkurs über diese Stern-Populationen:

Wer ist wer

Die Bezeichnung Population-III-Sterne stammt aus einem historischen Klassifikationssystem, das von dem Astronomen Walter Baade in den 1940er Jahren eingeführt wurde. Ursprünglich wurden Sterne zunächst in zwei Gruppen eingeteilt, bevor dann die P-III-Gruppe noch ergänzt wurde.

  1. Population-I-Sterne
    Junge, metallreiche Sterne wie die Sonne, die vor allem in den Spiralarmen von Galaxien vorkommen. Sie enthalten schwerere Elemente (Metalle), die durch frühere Sternengenerationen entstanden sind. Astronomen machen es sich auch hier wieder einfach. Sie bezeichnen alles, was schwerer als Wasserstoff und Helium ist, als Metalle.
  2. Population-II-Sterne
    Das sind ältere, metallarme Sterne, die in den Halos und Bulgen von Galaxien gefunden werden. Sie enthalten weniger schwere Elemente, da sie aus einer noch kaum angereicherten Gaswolke entstanden.
  3. Population-III-Sterne
    Später, als man begann, über die ersten Sterne im Universum nachzudenken, wurde klar, dass noch eine Sorte nicht berücksichtigt war.
    Diese Art Sterne sollten ausschließlich Wasserstoff und Helium, den einzigen Elementen, die unmittelbar nach dem Urknall entstanden waren, bestehen. Da dieses Konzept erst nach der Einführung der Populationen I und II entwickelt wurde, hat man sie *Population III* genannt, obwohl sie zeitlich gesehen die allerersten Sterne waren.

Nachdem das nun geklärt ist, kommen wir zurück zum weihnachtlichen Staunen.

Leben aus Sternenfeuer

Diese P-III-Sterne bestanden also aus den leichtesten Elementen, Wasserstoff und Helium und waren enorm massereich. In ihrem Inneren entstanden zunächst die ersten schwereren Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Eisen.
Diese Sterne leuchteten hell und kurz, bevor sie in gewaltigen Supernovae explodierten. Dabei wurde derart viel Energie frei, um noch schwerere Elemente als Eisen zu erzeugen.
Aber auch das reichte noch nicht aus, um unser ganzes Periodensystem aufzufüllen. Am Beispiel der „Herkunft des Goldes“ (Bladventskalender 07.12.21) beschrieb ich die Weihnachtsbäckerei, die den Rest erzeugt, indem zwei Neutronensterne miteinander verschmelzen.

Direkt beobachten können wir diese P-III-Sterne wohl nicht mehr, weil sie längst vergangen sind, aber ihr Licht vagabundiert in einer Form durchaus noch durch das All und fällt vielleicht irgendwann z. B. in das James-Webb-Space-Teleskop oder ein anderes Instrument.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieses alte Licht durch die Ausdehnung des Weltalls mittlerweile derart in die Länge gezogen ist, dass es gar nicht mehr im sichtbaren Bereich leuchtet.
Deshalb beobachtet das James-Webb-Space-Teleskop ja infrarotes, meist altes in die Länge gezogenes Licht…

Wie auch immer.
Auch das ist eine verblüffende Tatsache. Es ist nicht gesagt, dass ein Stern, dessen licht wir momentan sehen, noch existiert, weil je nach Entfernung das Licht viele Milliarden Jahre zu uns unterwegs war, und in so langer Zeit kann viel passieren.

Ein kosmischer Weihnachtsgedanke

Nun war also der kosmische Tisch zur Entstehung von allem, vor allem von Leben gedeckt.
Die Geschichte dieser Sterne erinnert an die Weihnachtsbotschaft: Licht, das aus der Dunkelheit hervorbricht und Leben schafft. Die ältesten Sterne des Universums könnten als „Urahnen des Lichts“ betrachtet werden, die uns den Weg zum Staunen über die Unermesslichkeit und Schönheit des Kosmos weisen.
Vielleicht inspiriert uns dieser Gedanke in der Weihnachtszeit: Wir sind aus Sternenstaub gemacht, geformt durch Prozesse, die vor Milliarden Jahren begannen. In der Dunkelheit des Winters erstrahlen die Sterne als Erinnerung daran, dass selbst aus den einfachsten Anfängen etwas Großes und Wundervolles entstehen kann.

Und nun kommt, wie immer, die literarische Zugabe.
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Türchen 3 des Blindnerd-Adventskalenders – Eine Straße aus Licht

Das Wunder Milchstraße

In der stillen, festlichen Zeit des Jahres, wenn die Nächte am längsten und die Sterne am klarsten leuchten, richtet sich unser Blick oft nach oben – zum funkelnden Himmelszelt. Dort, wie ein silbernes Band aus Licht, zieht sich unsere Milchstraße über das Firmament. Sie wirkt wie ein kosmisches Wunder, ein Geschenk der Natur, das uns in Ehrfurcht und Staunen versetzt.

Ein Band aus Licht

Die Milchstraße, unsere galaktische Heimat, besteht aus Milliarden von Sternen, Planeten, Gaswolken und Dunkler Materie. Was wir am Nachthimmel sehen, ist nur ein kleiner Ausschnitt: das Band ihrer Scheibe, das sich über unsere Köpfe spannt. In dunklen, klaren Nächten wirkt sie wie ein verschneiter Pfad, ein Anblick, der perfekt zur Weihnachtszeit passt.

Die Milchstraße erinnert uns daran, wie winzig wir im Vergleich zu den Weiten des Universums sind und gleichzeitig, wie wertvoll unser Platz in diesem Kosmos ist. Besonders zu Weihnachten, wenn die Geschichten von Frieden, Hoffnung und Wundern lebendig werden, lädt sie uns ein, über die Größe des Universums und die Verbundenheit aller Dinge nachzudenken.

Ja, die Milchstraße ist von zahlreichen Mythen und Geschichten umwoben, die perfekt zur Weihnachtszeit und ihrer Stimmung von Wundern und Lichtern passen. Hier ist eine besonders schöne:

Sternenstraße der Seelen

Die Milchstraße entstand, so heißt es, als die Göttin Hera den kleinen Herakles, das Kind ihres Mannes Zeus mit einer Sterblichen, unwissentlich stillte. Herakles trank so kräftig, dass Hera ihn von ihrer Brust wegstieß und dabei ein Tropfen ihrer Milch in den Nachthimmel spritzte. Aus diesem göttlichen Tropfen wurde die Milchstraße – ein ewiges Band aus Licht, das Götter und Menschen verbindet.

Aber es gibt auch eine andere, universellere Interpretation: Die Milchstraße ist der Weg, auf dem die Seelen von der Erde in die Ewigkeit gelangen. In dieser Vorstellung trägt sie die Hoffnung und das Versprechen, dass das Leben auf der Erde nicht das Ende ist, sondern der Anfang einer kosmischen Reise.

Dieser Mythos fügt sich wunderbar in die Weihnachtszeit ein, die oft mit Licht und Hoffnung in der Dunkelheit assoziiert wird. Wie der Weihnachtsstern in der christlichen Tradition den Weg zu einer großen Veränderung zeigte, so leuchtet die Milchstraße als Sternenstraße der Seele – ein Zeichen dafür, dass wir in einem größeren, universellen Plan eingebettet sind.

Ein kosmisches Wunder feiern

Wenn wir zur Weihnachtszeit die Kerzen am Baum anzünden, können wir uns die Sterne der Milchstraße vorstellen – kleine Lichtpunkte, die zusammen eine größere Geschichte erzählen. Wie die Milchstraße uns als galaktische Gemeinschaft vereint, so erinnert uns Weihnachten daran, dass wir hier auf der Erde eine menschliche Gemeinschaft bilden.

Lasst uns in diesem Jahr das Wunder unserer galaktischen Heimat feiern – eine Einladung, das Leben zu schätzen und die Sterne immer wieder neu zu betrachten. Denn wie die Milchstraße, so ist auch die Weihnachtszeit ein Moment, um innezuhalten und das Licht zu feiern, das selbst die dunkelste Nacht erhellt.


Und nun, wie immer das literarische Türchen von BLAutor:
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Türchen 2 des Blindnerd-Adventskalenders 2024, das dunkle Wunder

Dunkle Materie: Das unsichtbare Weihnachtswunder des Universums

Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Wunder, des Staunens und der unergründlichen Geheimnisse. Während wir uns über den glitzernden Sternenhimmel und die schimmernden Lichter auf der Erde freuen, liegt über uns ein unsichtbares Wunder, das seit Jahrzehnten die Wissenschaftler in Staunen versetzt: die Dunkle Materie.

Ein unsichtbarer Schleier

Dunkle Materie macht etwa 27 % der gesamten Materie im Universum aus, doch wir können sie weder sehen noch direkt messen. Sie sendet kein Licht aus und reflektiert keines. Wie ein unsichtbarer Schleier durchdringt sie das Universum und hält Galaxien zusammen – ähnlich wie das Weihnachtsgeheimnis, das in der Luft liegt und uns alle auf magische Weise verbindet.
Wissenschaftler wissen, dass Dunkle Materie existiert, weil ihre Gravitationskräfte das Verhalten von Sternen und Galaxien beeinflussen. Ohne sie könnten Galaxien, wie wir sie kennen, nicht existieren, da die sichtbare Materie allein nicht genug Masse hätte, um sie zusammenzuhalten.
Im letzten Blindnerd-Adventskalender stellte ich Vera Rubin vor. Sie wirkte maßgeblich bei der indirekten Entdeckung der dunklen Materie mit.

Der unsichtbare Weihnachtsbaum

Dunkle Materie ist wie ein unsichtbarer Weihnachtsbaum.
Stellen wir uns vor, unser Universum sei ein wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum, der sich auf seinem Ständer auch noch dreht. Die Sterne, Planeten und Galaxien sind die leuchtenden Kugeln und Lichter. Doch was diesen Baum stabil hält, ist das unsichtbare Geäst – in unserem Fall die Dunkle Materie. Ohne sie würde der funkelnde Weihnachtsbaum, der funkelnde Kosmos durch die Fliehkräfte seiner sich drehenden Teile, auseinanderbrechen. Alles flöge in alle Richtungen davon.

Ein Wunder zum Staunen

Die Erforschung der Dunklen Materie erinnert uns daran, wie viel es noch zu entdecken gibt. Genau wie ein Kind an Weihnachten, das staunend vor dem Baum steht, blicken Wissenschaftler mit kindlicher Neugier in den Kosmos. Jeder neue Hinweis, jedes Experiment, das einen Schritt näher an die Lösung dieses Rätsels bringt, ist wie das Öffnen eines Türchens im Adventskalender, Ein kleiner Vorgeschmack auf das große Wunder.

Ein weihnachtlicher Gedanke

Vielleicht ist die Dunkle Materie auch eine Erinnerung daran, dass nicht alles, was wichtig ist, mit bloßem Auge zu sehen ist. Liebe, Freude und Hoffnung – all das sind unsichtbare Kräfte, die uns in der Weihnachtszeit bewegen und die Welt zusammenhalten. So wie die Dunkle Materie die Galaxien.

Lasst uns in dieser stillen, heiligen Nacht nicht nur die funkelnden Sterne betrachten, sondern auch an die unsichtbaren Wunder denken, die das Universum – und unser Leben – so außergewöhnlich machen.

Und jetzt gibt es natürlich auch heute das zweite türchen unseres literarischen Weihnachtskalenders von BLAutor gratis oben drauf.
https://www.blautor.de/der-blautor-adventskalender/

Türchen1 des Blindnerd-Adventskalenders – Das Wunder des Anfangs


Meine lieben,

es ist nun wieder so weit, und der BlAdventskalender öffnet wieder seine Türchen. In diesem Jahr stelle ich den Kalender ganz ins Zeichen des Staunen und Wunderns. Am Anfang steht immer das Staunen, und dann das Verstehen.

Auch in diesem Jahr administriere ich wieder den Weihnachtskalender des Arbeitskreises BLAutor. Somit bekommt ihr quasi zwei Türchen geboten. Ein Astronomisches und ein Literarisches. Öffnen wir also nun Türchen I des kosmischen Weihnachtskalenders des Staunen und Wunderns.

Der Anfang:

Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Geschichten, des Lichts und der Hoffnung – ein Fest, das uns innehalten lässt, um über den Ursprung von allem nachzudenken. In dieser besinnlichen Atmosphäre lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten und die Verbindung zwischen der Geburt des Universums, der Schöpfungsgeschichte und der Geburt Christi zu betrachten.

Der Urknall: Der Beginn von allem

Vor etwa 13,8 Milliarden Jahren begann alles mit dem Urknall – einer Explosion unfassbarer Energie und Materie. Aus diesem winzigen, unglaublich dichten und heißen Punkt entstand das Universum. In den ersten Sekunden wurden die Bausteine des Lebens geschmiedet: Wasserstoff, Helium und ein Hauch Lithium. Diese Elemente bildeten später Sterne, Galaxien und letztendlich uns selbst.
Die Wissenschaft beschreibt den Urknall als den Beginn von Zeit und Raum, als die Geburt eines kosmischen Wunders, das sich seitdem ausdehnt und entfaltet. Doch für viele Menschen bleibt die Frage: Was war vor dem Urknall? War es Gott, der in einem kreativen Akt den Funken des Lebens entzündete?

Die Schöpfungsgeschichte: Glaube und Ursprung

Die biblische Schöpfungsgeschichte erzählt von einem Schöpfer, der in sechs Tagen die Welt formte: Licht und Dunkelheit, Himmel und Erde, Pflanzen und Tiere, und schließlich den Menschen. Während diese Geschichte oft als Gegensatz zur wissenschaftlichen Sicht verstanden wird, sehen manche in ihr eine tiefere Wahrheit. Sie könnte die Frage beantworten, warum es das Universum gibt, während die Wissenschaft erklärt, wie es entstand.
Weihnachten: Eine neue Geburt des Lichts
Weihnachten erinnert uns an die Geburt Christi – ein Ereignis, das symbolisch für einen Neubeginn und Hoffnung steht. Es fällt nicht zufällig in die dunkelste Zeit des Jahres, denn inmitten dieser Dunkelheit leuchtet das Licht am hellsten. So wie der Urknall das Licht in die Dunkelheit des Nichts brachte, erinnert Weihnachten daran, dass aus Dunkelheit neues Leben und Hoffnung entspringen können.

Wissenschaft und Glaube: Ein harmonischer Tanz?

Interessanterweise beginnt das Evangelium nach Johannes mit den Worten: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Diese Formulierung erinnert an den Anfang des Universums – den Moment, in dem Energie, Information und Ordnung aus dem Chaos entstanden. Könnte der Urknall das „Wort“ Gottes gewesen sein?

Der moderne Kosmologe sieht in der Wissenschaft keine Konkurrenz zum Glauben, sondern eine Möglichkeit, das „Wie“ und „Warum“ gemeinsam zu erkunden. Für manche Astrophysiker wie George Lemaître, den Vater der Urknalltheorie und zugleich Priester, sind die kosmischen Gesetzmäßigkeiten ein Beweis für die Handschrift eines Schöpfers.

Ein kosmisches Weihnachtswunder

In einer sternenklaren Nacht zur Weihnachtszeit spüren wir die Verbindung zum Kosmos besonders intensiv. Jeder Stern, den wir sehen, ist ein Zeugnis des Urknalls, ein Licht, das uns über Millionen Jahre hinweg erreicht. Gleichzeitig erinnern uns die Krippe und das Jesuskind daran, dass jedes Leben einzigartig und wertvoll ist – ein kleines Wunder im großen Universum.

Vielleicht ist es genau diese Dualität – das Unermessliche des Kosmos und die Intimität einer Geburt –, die Weihnachten so besonders macht. Es vereint die großen Fragen des Seins mit der persönlichen Erfahrung von Liebe, Licht und Hoffnung.

Fazit

Ob Du den Stern von Bethlehem als ein kosmisches Phänomen betrachtest, als Symbol für Hoffnung oder als eine Botschaft Gottes – die Weihnachtszeit lädt uns ein, den Blick gen Himmel zu richten und über unseren Platz im Universum nachzudenken. Der Urknall und die Schöpfungsgeschichte mögen auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen, doch beide erzählen von einem Wunder: dem Wunder des Seins.

Macht in diesem Advent einen Moment Pause, blickt in die Sterne, und lasst euch von der Größe des Universums und der Bedeutung jedes einzelnen Lebens inspirieren.

Literarische Zugabe

So, und nun gibt es wieder die Verlinkung zu unserem literarischen Türchen von BLAutor.
Zum BLautor-Adventskalender

Ankündigungen

Meine lieben,
rein Rechnerisch ist das nun die Nummer 301. Aber die zählt nicht. Wir beginnen am ersten Advent mit dem Start mit der 301.
Nichts desto Trotz ist das ein wichtiger Artikel für euch. Er enthält spannende Ankündigungen zur ‚Weihnachtszeit und darüber hinaus. Außerdem gibt es noch spannende Geschenktipps für euch.
Wundert euch nicht über die Sprache, aber ich durfte diese Ankündigungen in einem großen Astro-Newsletter veröffentlichen, was man eben sprachlich merkt.
Also los:

1. Sendungen

Ja, das muss man schon zugeben. Was seit der Pandemie online so möglich ist, vereinfacht die Durchführung von Veranstaltungen doch enorm.
Natürlich trete ich lieber auf Bühnen mit richtigem Publikum auf, um dort dann die Rampensau zu sein. Aber es ist eben auch gerade für mich mit meiner Sehbeeinträchtigung nicht immer einfach, zu verschiedenen Orten zu reisen.
Oft braucht man dafür eine Begleitperson, die man erst mal finden und eventuell sogar bezahlen muss, oder man muss sogar noch irgendwo, wo man sich nicht auskennt, übernachten.
Selbiges gilt natürlich alles auch für Menschen, die mich zwar hören wollen, es aber aus oben genannten Gründen nicht schaffen, so eine Reise zur Veranstaltung auf sich zu nehmen.
Von da her ist online manchmal auch ein Segen. Im Dezember und Januar habe ich die Möglichkeit über unsere BLAutor-Lesebühne Sendungen auszustrahlen.
Diese können zum einen über ein Web-Radio und zum anderen über die A-Damen von Amazon angehört werden.
Ihr könnt den Sendungen auf zwei Möglichkeiten lauschen. Diese kopiere ich euch hier einmal hin, und nicht unter jede Sendung einzeln.

  1. Zuhören mit dem Web-Radio BLINDzeln eins:
    https://live.radio.blindzeln.org/1
  2. Zuhören mit Amazon Echo Assistent Alexa:
    Befehl: „Alexa, starte BLINDzeln eins!“

Die Sendungen sind:

Mo, 09.12., 20:00 Astropop

Die Raumfahrt, das Universum und Astronomie haben alle Bereiche von Kunst und Musik stets beflügelt. Lasst uns in dieser Sendung mal hinein hören, was es hier so an Beispielen gibt.
Wir hören gute Musik und erfahren einige Hintergründe über die vorgestellten Stücke.

23.12. Die Weihnachtsmondfahrt

Apollo8 und Jules Vernes
Manche von euch erinnern sich vielleicht noch daran, dass ich dazu vor einiger Zeit mal einen Artikel geschrieben habe. Genau diesen wärmte ich zu einer Radiosendung (Lesung) auf.
Viele große Erfindungen werden bevor sie ausgeführt werden, erst mal geträumt und gedacht. So ein Fall ist die Mondfahrt von Jules Vernes. Ihr erfahrt in dieser Sendung, welch unglaubliche Parallelen es zur Weihnachtsmondfahrt Apollo8 1968 gab.

Mo. 13.01.2025 20:00 Der Blindnerd in der Friedensbewegung

Der Ausbruch des Krieges in Europa vor zwei Jahren war mir ein Anlass, einen Artikel zu veröffentlichen, der meine Arbeit in der Friedensbewegung aufzeigt.
Er ist ein gutes Stück Biographie von mir und geht weit über die Friedensarbeit hinaus. Diesen Artikel durfte ich mit passenden Friedensliedern verschiedener Liedermacher anreichern,
so dass daraus eine Sendung entstanden ist. Dieses Friedenszeichen möchte ich gerne im Sinne eines geeinten, gesunden und friedlichen Europas mit euch teilen.          

27.01.2025 Kinderträume

Der Traum vom Fliegen, die Eroberung des Alls und viele Abenteuergeschichten haben mich schon als Kind beflügelt.
Diese Träumereien werde ich an diesem Abend mit euch teilen.
Diese Sendung verbindet Träume, Musik und Astronomie auf eine wunderbare Weise miteinander.

Hier nochmal die Zugänge:

  1. Zuhören mit dem Web-Radio BLINDzeln eins:
    https://live.radio.blindzeln.org/1
  2. Zuhören mit Amazon Echo Assistent Alexa:
    Befehl: „Alexa, starte BLINDzeln eins!“

Ein Adventskalender der besonderen Art

Schon seit drei Jahren veranstalte ich auf Blindnerd einen Adventskalender mit astronomischem Bezug.
Wer vom 01.12. – 24.12. bei mir vorbeischaut, wird jeden Tag ein neues Türchen mit einer spannenden Geschichte vorfinden. Im letzten Jahr hatte ich beispielsweise vierundzwanzig Frauen aus Wissenschaft und Technik zu Gast. Welches Motto ich in diesem Jahr wähle, verrate ich noch nicht.
Ach ja, eines noch. Genau genommen bekommt ihr an jedem Tag quasi eine Doppeltür, denn meinen Adventskalender überkreuze ich mit dem des Arbeitskreises BLAutor, den ich auch administriere. Somit gibt es Wissenschaft und Literatur und Weihnacht in einem…
Und wer jetzt neugierig darauf geworden ist, was der Blindnerd so in seinen älteren Weihnachtskalendern versteckt hatte, kann gerne meine Weihnachtspost besuchen.
https://blindnerd.de/category/weihnachtspost/
Kommt einfach jeden Tag bis zum 24. Dezember, und hoffentlich danach auch noch, hier vorbei, und öffnet die Türchen des Blindnerd-Adventskalenders 2024.
Wer den Blog abonniert hat, wird sowieso erinnert.

Geschenktipps

Der Arbeitskreis blinder Autoren (BLAutor) hat drei Anthologien herausgegeben, die auf ganz wunderbare Weise Einblick in die Welt und das Leben von blinden Menschen bieten.
Diese eignen sich ganz wunderbar auch als Weihnachtsgeschenke. Der Erlös aus diesen Büchern fließt ausschließlich unserer BLAutor-Kasse zu.
Dieses Geld ermöglicht es unserem Schreibzirkel, derartige Projekte durchzuführen, unsere Homepage zu finanzieren und Hörbuch-Aufsprachen zu ermöglichen.
Ja, und nicht zuletzt, so viel Werbung muss erlaubt sein. Auch ich durfte mich an allen drei Büchern beteiligen.
Die Bücher heißen:

  1. Blind Verliebt

    Klappentext
    Beinahe jeder mit Lebenserfahrung war schon einmal blind verliebt. Blind verliebt in dem Sinne, dass die neue Partnerin, der neue Partner in einem völlig falschen Licht gesehen wurde. Ihr attraktives Aussehen, sein anziehendes Charisma, ihre geheimnisvollen Augen, seine sonore Stimme, ihr Geschmack fürs Detail, seine beruhigende Gelassenheit waren letztendlich doch nur Fassade. Doch das Wort „blind“ darf auch wörtlich genommen werden. Diese Anthologie wurde von sehbehinderten und blinden AutorInnen mit lebendigen Geschichten gefüllt. Blinde Menschen verlieben sich selbstverständlich auch im doppelten Sinn hin und wieder blind. Die meisten Menschen träumen von der wahren Liebe und verschließen auch dann mal die Augen vor der Wirklichkeit. Können sich eigentlich auch Tiere blind verlieben? Lassen Sie sich überraschen!
    https://www.blautor.de/blind-verliebt/

  2. Abenteuerliche Anekdoten blind erlebt

    Jeder Mensch mit Lebenserfahrungen hütet einen Schatz voller Anekdoten, die knisternde Spannung hervorrufen oder aufgrund von Pleiten, Pech und Pannen zum Lachen einladen.
    Gerade bei Sehbehinderten und Blinden häufen sich solche Anekdoten anscheinend besonders.
    Liebe Sehende, begeben Sie sich mit dieser Anthologie auf verschiedene Abenteuerreisen der 20 sehbehinderten Autor*innen.
    Verirren Sie sich in einer Teufelsschlucht.
    Füttern und reiten Sie ohne zu sehen einen echten Elefanten.
    Versuchen Sie, ohne zu sehen mit einem Gehörlosen zu kommunizieren.
    Umarmen Sie blind liebevoll einen völlig fremden Menschen, weil Sie diesen mit Ihrem Partner verwechseln.
    Setzen Sie sich aus Neugier blind hinter das Lenkrad eines Autos, das dann plötzlich eine Bergstraße hinabrollt.  
    Lassen Sie sich überraschen. Jede Anekdote in diesem Buch wird Sie rühren oder amüsieren.
    https://www.blautor.de/abenteuerliche-anekdoten-blind-erlebt/
    Dieses Buch ist über die Hörbüchereien für blinde Menschen ausleihbar.

  3. „Farbenfrohe Dunkelheit“

    Von humorvollen Anekdoten, ergreifenden Biografien, niedlichen Tiergeschichten, knallharten Short-Krimis, anspruchsvoller Philosophie bis zu poetischen Versen
    streift jeder Leser in diesem Buch mit Gewissheit sein Lieblingsgenre. Die farbenfrohen, fantasiereichen und humorvollen Gedanken der BLAutorinnen und
    BLAutoren bewegen sich quer durch alle Gattungen. Das fesselt und verspricht Kurzweil.
    Seit 30 Jahren kreieren sehbehinderte und blinde Poeten und Schriftsteller in ihrem
    Arbeitskreis BLAutor literarische Texte. Manche von ihnen sind längst im Buchmarkt zuhause.
    https://www.blautor.de/farbenfrohe-dunkelheit-erste-anthologie-des-arbeitskreises-blautor/
    Auch dieses Buch ist bei den Hörbüchereien für blinde Menschen ausleihbar.


So, meine lieben, und jetzt hoffe ich, dass wir uns bei der ein oder anderen Gelegenheit hören. Ich werds ja dann eventuell an den Kommentaren sehen.
Habt eine gute und entspannte Vorweihnachtszeit.
Euer Sternenonke.

Ein Weihnachtlicher Newsletter


Meine lieben,
Ihr Abonnenten des Blogs, Bitte nicht wundern, dass die Benachrichtigung und der Link zu diesem Weihnachtsnewsletter vom letzten Jahr erst jetzt kommt. Vor den Adventskalendern und allem kam ich nicht dazu.
Jetzt habe ich ihn hier einfach noch so untergeschoben, als wäre er schon am 24.11.2024 veröffentlicht worden…
Also:
hier teile ich mit euch eine Folge eines Astro-Newsletters, die ich gestalten durfte. Es ist nun schon das zweite mal, dass mir auf diesem Newsletter diese Ehre zu Teil wird.
Dank an Eberhard, den Macher des Newsletters.
Also los:

Astro-Briefing und Jahreszeiten-Newsletter – gültig für die KW 48 vom 21. bis 27. Dezember 2024

4. Jahrgang;  Newsletter Nr. 208;  Abonnenten: 236
Eberhard sagt:

Liebe Freundinnen und Freunde des Astro-Newsletters,

schon vor einiger Zeit, als ich begann, mich mit Konzepten für „Astronomie für blinde und sehbehinderte Menschen“ zu befassen,
entdeckte ich im Internet zahlreiche Beiträge von Gerhard Jaworek, der als blinder Astronom seine Homepage „Blindnerd“ aufgebaut hat.
Wir haben Kontakt zueinander aufgenommen und wir arbeiten seitdem immer wieder zusammen. Auf diese Weise hat Gerhard schon vor einiger Zeit einen Beitrag für meinen Newsletter geschrieben.
Nun habe ich ihn gefragt, ob er mal eine Newsletterausgabe komplett übernehmen möchte und er hat dieser Idee sofort begeistert zugestimmt. Danke, lieber Gerhard!
Und los gehts – Bühne frei für Gerhard:

1) Zu meiner Person:

Hier nochmal eine kleine Vita für vor allem diejenigen, welche seit meines ersten Gastbeitrages Anfang 2023 noch nicht dabei waren.
Am 21. Februar 1969 wurde ich als fünftes von sechs Kindern in Schopfheim geboren. Da ich zwei Monate zu früh das Licht der Welt erblickte, musste ich zunächst in den Brutkasten.
Nicht selten, so auch bei mir, führte dies zu einer Augentrübung, die der Grund für meine Blindheit ist.
Aufgewachsen bin ich mit meinen zwei Brüdern und drei Schwestern in einer Arbeiterfamilie.
Somit führte vor allem mein Vater uns schon als Kinder an technische Dinge heran und lehrte uns den Umgang mit Werkzeug und Werkstoffen wie Holz.
Von meiner Mutter wurden wir schon als Kinder stets zur Arbeit und Mithilfe in Haus, Hof und Garten herangezogen. Jeder musste für alle etwas übernehmen und war dafür verantwortlich.
Dass ich in einer solchen Umgebung aufwachsen durfte, förderte natürlich mein Interesse an technischen Dingen, und führte mich letztlich zu meinem Lieblingshobby, der Astronomie.
Wie alle Kinder meines Alters wuchs auch ich ganz selbstverständlich im Schatten von Captain Kirk und seiner Enterprise auf.
Star Wars, Raumpatrouille und viele andere beeindruckten mich schon immer sehr. Stets mochte ich Handlungen mit viel technischem Bezug.
Außerdem faszinierten mich die futuristischen Geräusche darin sehr. Und so blieb ich dabei hängen.

Ich veranstalte mittlerweile Freizeiten, Vorträge und Sendungen darüber, wie man als blinder Mensch Astronomie treibt, habe das Buch
„Blind zu den Sternen – Mein Weg als Astronom“ geschrieben und führe den Blog „blindnerd.de“
Nicht zuletzt bin ich seit 2013 das erste und einzige blinde Mitglied der Deutschen Astronomischen Gesellschaft.
Und immer mehr Menschen nennen mich den Sternenonkel…
Mein Buch findet ihr unter

Zu meinem Buch


Auf meinen Blog kommt ihr mit
https://blindnerd.de

Portrait von Gerhard

Und hier die Beschreibung des Bildes mit Hilfe von ChatGPT:
Das Bild zeigt einen Mann mit grauem Haar und Bart, der lächelt und die Augen geschlossen hat. Er trägt einen grauen Kapuzenpullover mit der Aufschrift „SUPERIOR QUALITY DIVISION Crafted“.
In seinen Händen hält er ein Buch mit dem Titel „Blind zu den Sternen: Mein Weg als Astronom“ von Gerhard Jaworek. Im Hintergrund sind zwei Poster an der Wand.
Das linke Poster bewirbt eine Veranstaltung mit dem Titel „Blind zu den Sternen“ am 25.11.23 um 18:00 Uhr im Schulzentrum.
Das rechte Poster ist für einen „Literatursalon“ mit Gerhard Jaworek am 12. Februar 2015 um 19:00 Uhr in Hannover.
Frage an GPT: „Siehst Du noch mehr im Hintergrund?“
Im Hintergrund, auf dem linken Poster, sind mehrere kleine Bilder zu sehen, darunter eines mit einem Teleskop und ein weiteres mit einer Person, die durch ein Fernglas schaut. Auf dem rechten Poster ist ein Bild von einer Galaxie oder einem Nebel abgebildet. Beide Poster sind an einer weißen Wand befestigt. Darunter befindet sich ein weißes Regal, in dem einige Ordner oder Bücher stehen.

2) Blind und Astronomie? Wie soll das gehen

Außer unserer Sonne habe ich noch nie einen Stern am Himmel gesehen.
Aber den Mond durfte ich vor etwa dreißig Jahren einmal durch ein Teleskop sehen.  Hier ganz kurz die Geschichte dazu:
Ich hatte vor etwa 30 Jahren die Möglichkeit, eine Sternwarte zu besuchen, die auf dem Dach eines Gymnasiums installiert war. Schon aus purem Interesse nahm ich daran teil. Damals verfügte ich zwar noch über einen ganz kleinen Sehrest, konnte etwas hell und dunkel sehen, glaubte aber nicht im Traum daran, dass ich etwas im Teleskop sehen könnte.
Da bei dieser Führung in erster Linie Sehende und Menschen mit Restsehvermögen anwesend waren, öffnete der Astronom das Teleskop und richtete es zunächst auf den Vollmond aus.
Nur aus Neugier, wie es sich physisch anfühlt, durch ein Teleskop zu sehen, legte ich mein linkes Auge mit der Helldunkel-Fähigkeit an. Und da geschah es: Ganz schwach, aber sehr deutlich konnte ich die Scheibe des Mondes erkennen. Ein Aufschrei, ein Hüpfer. Dann verifizierten wir das Ganze. Der Astronom verstellte das Teleskop und ich konnte ihm jeweils sagen, wann der Mond zu sehen war und wann nicht. Einbildung war somit ausgeschlossen.
Nur dieses eine Mal gewährte mir mein Leben den Blick durch dieses Fenster. Diese Mondscheibe liegt noch immer wie ein leuchtender Schatz in meinem Herzen und wird mich das ganze Leben lang begleiten. 
Erinnerungen verwischen mit der Zeit. Diese ist aber bisher unverändert klar und deutlich präsent. Schon wenige Monate nach diesem Ereignis verschlechterte sich mein Sehvermögen derart, dass ich den Vollmond mit dem stärksten Teleskop der Welt nicht mehr hätte sehen können.
Und wer sich jetzt fragt, ob ich darüber traurig bin, dem rufe ich ein freudiges „nein“ zu.
Ich habe ihn ja gesehen. Einmal und nie wieder.

Mond hin oder her. Es bleiben genügend Gründe, sich auch als Mensch mit Blindheit mit der Astronomie zu beschäftigen.
Hier nur einige kurz angerissen, denn ausführlicher beschrieb ich diese in Nummer 109  dieses Newsletters, auf meinem Blog und natürlich in meinem Buch.

  • Zunächst ist die Astronomie etwas für Alle, weil sie sich mit Fragen beschäftigt, die uns alle umtreiben und angehen. Woher kommen wir, wohin gehen wir, war es ein Gott…
  • Nur etwa vier Prozent dessen, was sich im Universum befindet, ist visuell theoretisch sichtbar. Bei 96 % handelt es sich also um Dinge, die sich den Augen sowieso entziehen. Gleichberechtigung also.
  • Die meisten Dinge in der Astronomie spielen sich mittlerweile nicht mehr im visuellen Bereich ab.
    So müssen Infrarot-Aufnahmen auch für sehende Astronom:innen künstlich eingefärbt und aufbereitet werden.
    Das ist mit heutiger Technologie auch taktil möglich, so dass ich derlei ertasten kann. Die NASA stellt aufbereitete Fotos des Hubble-Teleskop für Prägedrucker zum Download bereit.
    Auf einer Jahrestagung der IAU in Wien durfte ich diese Modelle im ‚Rahmen eines Inklusions-Tages vorführen. Dort merkte ich, dass es weltweit ganz viele Menschen gibt, die Astronomisches taktil für blinde Menschen aufbereiten.
    Einen schönen Artikel und viele Bilder dazu findet ihr auf

    Inspiring Stars – Inklusionstag auf dem Kongress der Internationalen Astronomischen Union 2018 in Wien

  • 3D-Druck und dessen Verfügbarkeit hat die Astronomie für Menschen mit Blindheit deutlich zugänglicher gemacht. Ich habe Modelle von Planeten, Kometen, Raketen und mehr.
    Ein Beispiel, wie ich mich auf dem Mond orientieren kann, findet ihr unter

    Sich blind auf dem Mond orientieren, geht das?


    Wie die Mondkarte aussieht, seht ihr auf

    Ankunft meiner taktilen Relief-Mondkarte

  • Vieles aus Astronomie und Astrophysik kann sonifiziert (verklanglicht) werden.
    Die Idee, dass die Bewegungen von Himmelskörpern, z. B. von Planeten musikalisch- harmonischen Gesetzen gehorchen sollten, geht bis auf Pythagoras und die alten Griechen zurück. Selbst Johannes Kepler versuchte in einem seiner Bücher noch, die Bahnen der Planeten auf Musiknoten abzubilden. Da liegt es doch nahe, dass man diesem Gedanken noch heute, wo wir über Computer und Sound-Systeme verfügen, nochmal auf den Grund gehen wollte.
    Im Bereich der Radioastronomie kann man ganz vieles auch hören, z. B. Magnetische Stürme, Sternschnuppen und Polarlichter.
    Die großen Raumfahrtagenturen haben die Sonifikation, also die Verklanglichung von Himmelsphänomenen mittlerweile für sich entdeckt.
    Sogar der aktuelle Rover auf dem Mars, ja, der mit dem Hubschrauber, hat ein Mikrofon dabei.
    das beeindruckendste Geräusch, das ich besitze, ist der Fahrtwind, den der Lander Huygens der Saturn-Mission Cassini-Huygens aufgenommen hatte, als er durch die dicke Atmosphäre des Saturnmondes Titan abstieg.
    Die riesigen Staubwolken, die das Hubble-Teleskop „Die Säulen der Schöpfung“ genannt, entdeckte, sind eine wahre Kinderstube neuer Sternentstehung.
    Die optischen Daten wurden verklanglicht. Wie sich das anhört, findet ihr leicht auf Youtube.
    Auf meinem Blog gibt es die Kategorie „Mit dem Ohr am Teleskop“:
    https://blindnerd.de/category/mit-dem-ohr-am-teleskop/

Ich kenne Astronom:innen, die während ihrer beruflichen Laufbahn erblindeten. Aus jedem anderen Beruf wären sie vermutlich herausgeflogen, und die Karriere wäre zu Ende. Nicht so in der Astronomie, die von sich aus inklusiv ist. Sie wechselten einfach von der „Seh-“ in die „Hör-Astronomie“.
Wir merken uns:

Nicht jeder Zugang zur Astronomie ist für jeden geeignet, aber ich versichere euch, dass es für jeden mindestens einen Zugang gibt.

3) Weihnachten auf der ISS

Weihnachten wird in unterschiedlichen Kulturen verschieden gefeiert. Das wissen wir längst.
Abgesehen von einigen regionalen Bräuchen unterscheidet sich das Weihnachtsfest in einem Radius von 400 Kilometern nach Süden, Osten, Westen und Norden kaum.
Wie sieht es aber 400 km über unseren Köpfen aus?
Genauer gefragt;
Wie sieht es also zu Weihnachten für unsere Astronauten auf der Raumstation aus?
Die nämlich befindet sich 400 Kilometer über dem Meeresspiegel.
Den Sternen etwas näher, von Hirten und Königen unerreichbar, ohne Schwerkraft, müssen sie irgendwie ihr Weihnachtsfest verbringen.
Wie betrüblich ist es doch, dass unsere Astronauten Weihnachten nicht im Kreise ihrer lieben mit Baum, Weihnachtsgans etc. verbringen können.
Irgendwie macht sie das der heiligen Familie etwas ähnlicher.
Diese war ebenfalls fern der Heimat und fand Zuflucht in einem Stall, der sie schützend barg. So gesehen ist die Raumstation nicht viel mehr als ein Stall im All, eine Herberge mit viel Technik.
Schauen wir also mal auf dieses Weihnachtsfest der besonderen Art:

Kerzen:

Kein Weihnachten wäre ohne Kerzen denkbar. Sie spenden Licht, schaffen eine warme gemütliche Umgebung und duften auch noch wunderbar. Gemeint sind hier natürlich die Wachskerzen und nicht die Elektrischen. Wenn die mal riechen, dann stimmt etwas nicht und man sollte sich Gedanken machen…
Eine Kerzenflamme in Schwerelosigkeit degeneriert zu einem kleinen lächerlichen Feuerbällchen. Grund dafür ist, dass die hier auf der Erde vorhandene Schwerkraft dafür sorgt, dass warme Luft  nach oben steigt und von unten her kältere und schwerere Luft mit Sauerstoff nachströmen kann. Dieser Prozess, auch Konvektion genannt, hält die Flamme am Leben und zieht sie wunderbar und schön in die Länge.
Ohne Schwerkraft also keine Konvektion und keine schönen KerzenFlämmchen.
Ein Geld verschlingender Unsinn, der mit Feuer im Weltraum zu tun hatte war, dass zwei russische Kosmonauten die Olympia-Fackel ins All getragen haben.
Das war ein Großer PR-Auftritt vor den Winterspielen 2014 in Sotschi;
Zum Auftakt eines “Fackellaufs der Superlative”.
Einziger Makel: die fehlende Flamme.
Niemand hätte es schon aus Sicherheitsgründen erlaubt, eine Flamme auch nur in die Nähe der ISS zu bringen.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass man das olympische Feuer außerhalb der ISS im Vakuum des Alls ohne Sauerstoff nicht hätte entzünden können. Somit war diese Aktion völlig unnötig und ein großer Quatsch. Wie auch immer.
Eine längliche schöne weihnachtliche Kerzenflamme bekäme man auf der ISS schon hin, wenn man die brennende Kerze z. B. vor einen Ventilator stellt.
Dann wird der Abtransport der Wärme und die Zufuhr mit
frischem Sauerstoff halt durch die künstliche Luftströmung, und nicht durch die Schwerkraft erzeugt.
Dass Flammen auf Raumstationen ohne Schwerkraft nur kleine Feuerbällchen sind,
soll durchaus nicht heißen, dass Feuer in einem Raumschiff ungefährlich sind,
Sie sind zwar kleiner, aber dadurch auch viel heißer.
Auf der russischen Raumstation Mir brach eines am 25.02. 1997 aus, als der deutsche Astronaut Ulf Merbold an Bord war.
Das Feuer entstand im Zusammenhang mit einer Sauerstoffpatrone. So lange die Sauerstoff nachlieferte, fackelte es in der Raumstation Mir ganz schön und hätte leicht zu einer lebensgefährlichen  Hölle für die Astronauten werden können. Von Apollo1 wissen wir, wie rasch eine Kapsel in welcher ein Feuer ausbricht, zum flammenden Inferno werden kann. Und die war nicht mal im All, flog also nicht, als es passierte.
OK, Dann wird es mit Wachskerzen auf der ISS nichts.
Mit elektrischen Kerzen gehts ja auch. Die werden sie dort dann schon haben.
Gemütliches Feuer am Kamin gibt es dann vielleicht auf einem Bildschirm als Animation.
Und künstliche Kamine ohne echtem Feuer gibt es auch hier auf der Erde.

Der Baum:

Einen echten ausgewachsenen Weihnachtsbaum wird man wohl auch nicht hinfliegen. Es wäre sicher unangenehm, wenn mit der Zeit die Nadeln durch die ganze Station schwebten.
Zum Glück gibt es künstliche nicht nadelnde Weihnachtsbäume und elektrische Kerzen. Man muss halt beim Schmücken aufpassen, dass einem die Sachen beim Aufhängen nicht durch die Gegend fliegen.
Das Beste dürfte dort oben sein, dass die Engelchen tatsächlich schweben.

Plätzchen:

Zu Weihnachten werden viele krümelige Leckereien verspeist. Wenn diese versehentlich in der ISS frei kommen, dann können die ganz schön Ärger bereiten. Jeder hat schon mal erlebt, wie es sich anfühlt, wenn man Krümel in seinem Bett hat. Außerdem könnten diese auf der ISS in alle möglichen Ventilationsöffnungen fliegen, und dort eventuell sogar Schaden anrichten oder Luftfilter verstopfen.
Plätzchen sind dort wahrscheinlich einzeln verpackt, so dass ihr Genießer gleich ins Tütchen krümeln kann.

Der Weihnachtsschmaus:

Das Weihnachtsmenü muss auf Erden vorgekocht, vakuumiert oder gefriergetrocknet werden. Die Weihnachtsgans muss in jedem Falle schon entbeint und portioniert werden.
Glühwein etc. wären theoretisch zwar möglich, aber ich glaube nicht, dass je ein Tropfen Alkohol auf der ISS getrunken wurde. Astronauten müssen stets und immer mit einem Alarm rechnen. Und wenn der kommt, muss jeder voll einsatzbereit sein. Aus diesem Grunde kein Alkohol auf der ISS. Naja, Kinderpunsch ist ja auch ganz lecker.

Kein Weihnachten ohne Geschenke:

Es gab tatsächlich einen Vorfall im Jahr 2014, bei dem eine Versorgungskapsel, die unter anderem Weihnachtsgeschenke für die Astronauten der Internationalen Raumstation (ISS) transportierte, verunglückte.
Die Kapsel war eine SpaceX Dragon-Kapsel, die am 16. Oktober 2014 mit einer Falcon 9-Rakete gestartet war. Während des Fluges kam es jedoch zu einem Versagen der Rakete, was dazu führte, dass die Kapsel und ihre Fracht verloren gingen. Die Ladung enthielt neben wissenschaftlichen Experimenten und Vorräten auch persönliche Gegenstände für die Astronauten, darunter Weihnachtsgeschenke und Leckereien, die von ihren Familien geschickt worden waren.
Das war sicher dann ein etwas trauriges Weihnachtsfest. 
Geschenke zur ISS dürften auch eher klein ausfallen, weil jedes Gramm, was zur ISS gebracht werden soll gleich mehrere hundert Euros kostet. Und dann die Frage, wohin mit dem ganzen Geschenkpapier-Müll. Dafür ist dort oben kein Platz, und einfach rauswerfen ist verboten und gefährlich.

Feiern geht trotzdem:

Viele Teile des Weihnachtsbrauches sind aber sicherlich auch auf der ISS gut und fast normal durchführbar. Wir erinnern uns, dass bei der Weihnachtsmondfahrt von Apollo8 die Astronauten die Schöpfungsgeschichte vorgelesen haben. Die Bibel hat also auch im All ihre Berechtigung mit der Weihnachtsgeschichte, und Gitarren etc. waren auch schon dort, so dass weihnachtliches Musizieren kein Problem ist.
So, oder so ähnlich sind die weihnachtlichen Randbedingungen für Astronauten, die das Fest 400 km über unseren Köpfen feiern müssen.

Nö, trotz Weltall und allem,, feiert der Sternenonkel lieber daheim im Kreise seiner lieben.
Ich wünsche ein schönes, frohes und gesegnetes Fest für uns alle.

4) Einige Veranstaltungshinweise,

Ja, das muss man schon zugeben. Was seit der Pandemie online so möglich ist, vereinfacht die Durchführung von Veranstaltungen doch enorm.
Natürlich trete ich lieber auf Bühnen mit richtigem Publikum auf, um dort dann die Rampensau zu sein. Aber es ist eben auch gerade für mich mit meiner Sehbeeinträchtigung nicht immer einfach, zu verschiedenen Orten zu reisen.
Oft braucht man dafür eine Begleitperson, die man erst mal finden und eventuell sogar bezahlen muss, oder man muss sogar noch irgendwo, wo man sich nicht auskennt, übernachten.
Selbiges gilt natürlich alles auch für Menschen, die mich zwar hören wollen, es aber aus oben genannten Gründen nicht schaffen, so eine Reise zur Veranstaltung auf sich zu nehmen.
Von da her ist online manchmal auch ein Segen. Im Dezember und Januar habe ich die Möglichkeit über unsere BLAutor-Lesebühne Sendungen auszustrahlen.

Diese können zum einen über ein Web-Radio und zum anderen über die A-Damen von Amazon angehört werden.
Ihr könnt den Sendungen auf zwei Möglichkeiten lauschen. Diese kopiere ich euch hier einmal hin, und nicht unter jede Sendung einzeln.

Zuhören mit dem Web-Radio BLINDzeln eins:
Zum Radiostream
Zuhören mit Amazon Echo Assistent Alexa:
Befehl: „Alexa, starte BLINDzeln eins!“
Die Sendungen sind:

  1. Mo, 09.12., 20:00 Astropop
    Die Raumfahrt, das Universum und Astronomie haben alle Bereiche von Kunst und Musik stets beflügelt. Lasst uns in dieser Sendung mal hinein hören, was es hier so an Beispielen gibt.
    Wir hören gute Musik und erfahren einige Hintergründe über die vorgestellten Stücke.
  2. 23.12. Die Weihnachtsmondfahrt
    Apollo8 und Jules Vernes.
    Viele große Erfindungen werden bevor sie ausgeführt werden, erst mal geträumt und gedacht. So ein Fall ist die Mondfahrt von Jules Vernes. Ihr erfahrt in dieser Sendung, welch unglaubliche Parallelen es zur Weihnachtsmondfahrt Apollo8 1968 gab.
  3. Mo. 13.01.2025 20:00 Der Blindnerd in der Friedensbewegung
    Der Ausbruch des Krieges in Europa vor zwei Jahren war mir ein Anlass, einen Artikel zu veröffentlichen, der meine Arbeit in der Friedensbewegung aufzeigt.
    Er ist ein gutes Stück Biographie von mir und geht weit über die Friedensarbeit hinaus. Diesen Artikel durfte ich mit passenden Friedensliedern verschiedener Liedermacher anreichern,
    so dass daraus eine Sendung entstanden ist. Dieses Friedenszeichen möchte ich gerne im Sinne eines geeinten, gesunden und friedlichen Europas mit euch teilen.          
  4. 27.01.2025 Kinderträume
    Der Traum vom Fliegen, die Eroberung des Alls und viele Abenteuergeschichten haben mich schon als Kind beflügelt.
    Diese Träumereien werde ich an diesem Abend mit euch teilen.

Hier nochmal die Zugänge:
Zuhören mit dem Web-Radio BLINDzeln eins:
Zum Radiostream
Zuhören mit Amazon Echo Assistent  Alexa:
Befehl: Alexa, starte BLINDzeln eins!

5) Ein Adventskalender der besonderen Art

Schon seit drei Jahren veranstalte ich auf Blindnerd einen Adventskalender mit astronomischem Bezug.
Wer vom 01.12. – 24.12. bei mir vorbeischaut, wird jeden Tag ein neues Türchen mit einer spannenden Geschichte vorfinden. Im letzten Jahr hatte ich beispielsweise vierundzwanzig Frauen aus Wissenschaft und Technik zu Gast. Welches Motto ich in diesem Jahr wähle, verrate ich noch nicht.
Ach ja, eines noch. Genau genommen bekommt ihr an jedem Tag quasi eine Doppeltür, denn meinen Adventskalender überkreuze ich mit dem des Arbeitskreises BLAutor, den ich auch administriere. Somit gibt es Wissenschaft und Literatur und Weihnacht in einem…
Und wer jetzt neugierig darauf geworden ist, was der Blindnerd so in seinen älteren Weihnachtskalendern versteckt hatte, kann gerne meine Weihnachtspost besuchen.
https://blindnerd.de/category/weihnachtspost/
Geht einfach jeden Tag auf meinen Blog und lasst euch überraschen.
https://blindnerd.de

6) Geschenktipps

Der Arbeitskreis blinder Autoren (BLAutor) hat drei Anthologien herausgegeben, die auf ganz wunderbare Weise Einblick in die Welt und das Leben von blinden Menschen bieten.
Diese eignen sich ganz wunderbar auch als Weihnachtsgeschenke. Der Erlös aus diesen Büchern fließt ausschließlich unserer BLAutor-Kasse zu.
Dieses Geld ermöglicht es unserem Schreibzirkel, derartige Projekte durchzuführen, unsere Homepage zu finanzieren und Hörbuch-Aufsprachen zu ermöglichen.
Ja, und nicht zuletzt, so viel Werbung muss erlaubt sein. Auch ich durfte mich an allen drei Büchern beteiligen.
Die Bücher heißen:

1. Blind Verliebt

Klappentext
Beinahe jeder mit Lebenserfahrung war schon einmal blind verliebt. Blind verliebt in dem Sinne, dass die neue Partnerin, der neue Partner in einem völlig falschen Licht gesehen wurde. Ihr attraktives Aussehen, sein anziehendes Charisma, ihre geheimnisvollen Augen, seine sonore Stimme, ihr Geschmack fürs Detail, seine beruhigende Gelassenheit waren letztendlich doch nur Fassade. Doch das Wort „blind“ darf auch wörtlich genommen werden. Diese Anthologie wurde von sehbehinderten und blinden AutorInnen mit lebendigen Geschichten gefüllt. Blinde Menschen verlieben sich selbstverständlich auch im doppelten Sinn hin und wieder blind. Die meisten Menschen träumen von der wahren Liebe und verschließen auch dann mal die Augen vor der Wirklichkeit. Können sich eigentlich auch Tiere blind verlieben? Lassen Sie sich überraschen!
https://www.blautor.de/blind-verliebt/

2. Abenteuerliche Anekdoten blind erlebt

Jeder Mensch mit Lebenserfahrungen hütet einen Schatz voller Anekdoten, die knisternde Spannung hervorrufen oder aufgrund von Pleiten, Pech und Pannen zum Lachen einladen.
Gerade bei Sehbehinderten und Blinden häufen sich solche Anekdoten anscheinend besonders.
Liebe Sehende, begeben Sie sich mit dieser Anthologie auf verschiedene Abenteuerreisen der 20 sehbehinderten Autor*innen.
Verirren Sie sich in einer Teufelsschlucht.
Füttern und reiten Sie ohne zu sehen einen echten Elefanten.
Versuchen Sie, ohne zu sehen mit einem Gehörlosen zu kommunizieren.
Umarmen Sie blind liebevoll einen völlig fremden Menschen, weil Sie diesen mit Ihrem Partner verwechseln.
Setzen Sie sich aus Neugier blind hinter das Lenkrad eines Autos, das dann plötzlich eine Bergstraße hinabrollt.  
Lassen Sie sich überraschen. Jede Anekdote in diesem Buch wird Sie rühren oder amüsieren.
https://www.blautor.de/abenteuerliche-anekdoten-blind-erlebt/

3. „Farbenfrohe Dunkelheit“

Von humorvollen Anekdoten, ergreifenden Biografien, niedlichen Tiergeschichten, knallharten Short-Krimis, anspruchsvoller Philosophie bis zu poetischen Versen
streift jeder Leser in diesem Buch mit Gewissheit sein Lieblingsgenre. Die farbenfrohen, fantasiereichen und humorvollen Gedanken der BLAutorinnen und
BLAutoren bewegen sich quer durch alle Gattungen. Das fesselt und verspricht Kurzweil.
Seit 30 Jahren kreieren sehbehinderte und blinde Poeten und Schriftsteller in ihrem
Arbeitskreis BLAutor literarische Texte. Manche von ihnen sind längst im Buchmarkt zuhause.
https://www.blautor.de/farbenfrohe-dunkelheit-erste-anthologie-des-arbeitskreises-blautor/

Zu guter Letzt…

drei Interviewfragen von Eberhard an Gerhard:
 
1.  „Lieber Gerhard – was ist dein Lieblingsthema in der Astronomie? Was begeistert Dich am meisten?

Antwort Gerhard: Schwer zu sagen. OK, mit Sternbeobachtung am Teleskop habe ich es jetzt nicht so. Mich begeistert an der Astronomie vor allem die Tatsache, dass man oft von einfacher Haushaltsphysik ins Universum gelangen kann. So ist es für mich beispielsweise ein Wunder, wie schwach doch die Gravitation ist. Die große Erde schafft es beispielsweise nicht, einen kleinen Küchenmagnet trotz ihrer unfassbaren Gravitation von der Kühlschranktür zu Boden fallen zu lassen. Neulich hatte ich ein Erlebnis mit einer Thermoskanne, was uns sofort wieder ins Universum brachte.
Dieses schöne Erlebnis  findet ihr auf
https://blindnerd.de/2024/09/03/frag-und-es-wird-tag-die-grosse-thermoskanne/
Und genau das ist es, was die Astronomie so inklusiv, nicht macht, sondern weshalb sie so inklusiv von sich aus schon ist.

2. „Mal was ganz Anderes: Wie hast Du Corona erlebt? Wie hast du den Lockdown als blinder Mensch erlebt?“

Antwort Gerhard: „Das war für mich eine schwierige Zeit. Andererseits durfte ich auch sehr viel neues lernen. Fett geworden ist in dieser Zeit mein Blog, denn wenn man einsam ist, dann schreibt man eben.
Das war schon immer meine Therapie. Einmal, und nur einmal habe ich auf Blindnerd einen Corona-Report geschrieben, weil ich das meiner Leserschaft schuldig war. Ansonsten sollte mein Blog, mein Refugium, mein Fluchtweg zum Himmel frei und sauber von dieser Katastrophe bleiben. Wen das interessiert, was ich in dieser Zeit erleben musste und auch durfte, findet den Report unter

Mein Corona-Report

3. Lieber Gerhard – wie wirst du heuer Weihnachten verbringen?

Antwort Gerhard: „Ich werde nach Stuttgart zu Freunden fahren. Dort habe ich vor Jahren eine meiner vielen Gitarren geparkt, damit ich keine Schlepperei damit habe.
Wir werden gemeinsam singen, trinken und essen.
Und dann und wann, erzählt dann der blinde Sternenonkel auch mal eine weihnachtlich-astronomische Geschichte.“

Eberhard: Besten Dank, lieber Gerhard, für diesen wunderschönen und interessanten Newsletter und dieses kurze Interview zum Schluss.
Ich wünsche dir eine schöne Adventszeit….
Gerhard: Das wünsche ich auch für uns alle.
Wer übrigens Kontakt mit mir aufnehmen möchte, darf das gerne über das Kontaktformular auf dem Blog tun.
https://blindnerd.de/kontakt/
Folgen kann man dem Blog auch entweder per Mail oder Newsfeed. Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Leserschaft etwas mehr würde.
Also, lieber Eberhard, vielen Dank, dass ich bei Dir Gast sein durfte. Das war mir wirklich eine große Ehre.

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Dieser Newsletter ist ein geschlossener Newsletter und darf nicht weitergegeben werden. Das hier auf meinem Blog ist eine Ausnahme, weil es meine Folge war.

Wen ihr jemanden kennt, der den Newsletter auch haben möchte – einfach bei Eberhard melden – Er hat immer ein paar mehr auf Lager…
einfach eine kurze Mail: e.gruenzinger@gmx.de.