Meine lieben,
den Autor des Gedichtes, das ich euch heute schenken möchte, lernte ich im Arbeitskreis der blinden Autorinnen und Autoren (blautoren) kennen.
Hier kommen vorwiegend Menschen zusammen, die sich schreibend oder musisch betätigen, und eine Sehbeeinträchtigung haben.
Es ist mir eine große Ehre, dass er mir erlaubte, sein Werk mit euch zu teilen.
Hier nun sein Gedicht über das Sonnensystem.
Unsere Sonne und ihre Planeten
von Theo Floßdorf
Die Sonne strahlt im Mittelpunkt,
zum Leuchten und Erwärmen.
Planeten kreisen um sie rum,
in zunehmenden Fernen.Der Merkur läuft den kleinsten Kreis,
will man von klein hier reden.
Zu nah der Sonne, viel zu heiß.
Dort könnte niemand leben.Die Venus will, man denke bloß,
als Liebesgöttin funkeln.
Ihr Ruf ist nicht ganz tadellos.
Man hört so manches munkeln.Ihr Spiegel blendet uns von fern,
der Hellste der Planeten.
Als Morgenstern und Abendstern
bezirzt er beinah jeden.Ganz nebenbei, und das ist schad’,
auch dort wär’s unertröglich.
Bei gut 450 Grad,
da schwitzte man womöglich.Die Erde zeigt hier viel mehr Fleiß.
Weitab der Sonne, ohne Klage,
braucht sie für einmal rund im Kreis,
365 Tage.Das Licht der Sonne – bittesehr,
der Weg ist so unglaublich weit –
braucht acht Minuten bis hier her.
Man denke: Lichtgeschwindigkeit!Hier ist’s gemütlich, wie man weiß.
Wenn Urlauber auch meinen,
mal wär’s zu kalt; mal wär’s zu heiß.
Es passt für unsereinen!Der Mars ist anders, denn er hat
kein Feuerchen zum Kochen.
Bei minus 85 Grad,
kriegt jeder kalte Knochen.Bei schönem Wetter sind es zwar
– Und das ist gar kein Unsinn –
plus 20 Grad, schonmal, beinah,
Doch möchte ich nicht umziehn.Da fröstelt man, ob spät, ob früh.
Ich werde keine Reise buchen.
Von dort kommen die kleinen grü-
nen Männchen, die uns oft besuchen.Vom Jupiter, ganz weit im All,
weiß ich nichts zu berichten.
Doch kann man gut, in solchem Fall,
mal Wikipedia sichten.Als sechsten der Planeten muss
ich den Saturn nun bringen.
Durch und durch eitel, Kopf bis Fuß,
behängt der sich mit Ringen.Der Siebte ist der Uranus.
Als Achter, gegenwärtig
gilt der Neptun. Mit ihm ist Schluss.
Und das Gedicht ist fertig.
Danke, lieber Theo für diese unglaubliche Bereicherung des Adventskalenders.
Wer von euch auch ein schönes Gedicht mit astronomischem oder planetarischem Bezug hat, darf das gerne mit uns teilen.