Es ist Abend, die Nacht bricht herein, und über uns funkeln die Sterne am Himmelszelt. Doch wenn wir Kinder bitten, einen Stern zu zeichnen, entsteht selten ein einfacher Punkt, sondern meist eine klare Form: ein Stern mit fünf Zacken. Kaum jemand denkt dabei darüber nach, warum das so ist – es scheint einfach „natürlich“ zu sein. Aber ist es das wirklich? Warum haben Sterne in unserer Vorstellung meistens fünf Zacken, und warum erfüllt uns diese Form mit einem Gefühl des Staunens?
Visuell ist es für mich nachvollziehbar,
dass man leuchtende Himmelskörper mit Zacken versieht, um eben die Strahlen des Lichtes darzustellen.
Das kennen wir ja auch von unserer Sonne her. Innen ein lachendes Gesicht und Strahlen außen herum. Ich weiß jetzt gar nicht, ob sehende Menschen den Mond auch mit Strahlen zeichnen, dann halt nicht gelb sondern irgendwie weißlich. Ich vermute, dass man es aber beim Mond eher so macht, dass man ihn nicht ganz voll zeichnet, denn seine Phasen sind ja die wichtigste und offensichtlichste visuelle Eigenschaft.
Aber zurück zur Darstellung unserer Sternen.
Wieso man Sterne meistens mit fünf Zacken darstellt, ist gar nicht genau auszumachen.
Hier einige Möglichkeiten, die dafür in Frage kommen:
ein stern mit 5 Zacken wirkt auf das Auge besonders harmonisch und „Perfekt“ , da er das Produkt eines gleichmäßigen Fünfecks ist, in dem alle Winkel gleich groß sind. Dabei ist er symmetrisch, ohne dass zwei spitzen oder zwei Ecken einander genau gegenüberliegen.
Das bedeutet, Ecken und Zacken wechseln sich genau und gleichmäßig ab
Ein gleichmäßiger fünfzackiger Stern entspricht der Gesetzesmäßigkeit des goldenen Schnittes, und wird eventuell deshalb besonders harmonisch empfunden.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass man die Sternenfrucht als Vorbild genommen hat, die fünf Zacken besitzt.
Weitere symbolische Deutungen der fünf Ecken des Pentagramms sind der Geist und die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft; oder auch Äther und die vier Himmelsrichtungen Norden, Süden, Westen und Osten.
Zur Entstehung des Pentagrammes sagt Wiki noch:
Pentagramm,
Schläfli-Symbol
Pentagramm
fünf Linien“) bezeichnet eine Form des fünfzackigen Sterns, auch Fünfstern genannt, die sich ergibt, wenn beim Verbinden der fünf Eckpunkte jedes Mal einer bzw. zwei übersprungen werden und die somit erzeugten Sehnen gleich lang sind. Notiert wird dieser regelmäßige Stern mit dem Schläfli-Symbol bzw. . Verbreitet sind auch die Bezeichnungen Drudenfuß bzw. Drudenstern, Pentakel sowie Pentalpha, da es sich durch fünf ineinander stehende Alphas („Α“) bilden lässt. Da das Pentagramm fünf Spitzen hat, gibt es zwei grundsätzliche Arten seiner Ausrichtung: mit einer Spitze nach oben (dann zeigen zwei Spitzen nach unten und zwei zur Seite), oder mit einer Spitze nach unten (dann zeigen zwei Spitzen nach oben und zwei zur Seite). Letzteres wird auch als „umgekehrtes“ oder „invertiertes“ Pentagramm bezeichnet.
Weitere Symbole
Das Pentagramm wurde auf einem Krug aus der mesopotamischen Djemdet-Nasr-Zeit, d. h. um 3000 v. Chr., gefunden, und wird als Symbol für „Gottheit“ gedeutet.
Pythagoras kannte es als Symbol für Gesundheit. Ihn interessierte daran besonders der mathematische Aspekt des Goldenen Schnitts.
Da man es in einem Zug zeichnen kann und am Schluss wieder zum Anfang gelangt, galt es auch als Zeichen für den Kreislauf des Lebens.
Abraxas, Gott der Gnostiker, wurde ebenfalls durch ein Pentagramm symbolisiert, weil er fünf Urkräfte in sich vereint.
Auch in der Heraldik, also auf Wappen, und bei Flaggen, wird der Drudenfuß als gemeine Figur verwendet. Marokko und Äthiopien führen einen Drudenfuß in den Flaggen, Kommunen wie Knielingen, Giebenach und Schlotheim in ihren Wappen.
Das Pentagramm mit seinem Goldenen Schnitt prägte manchen Kirchenbau. Pentagramme sind noch heute an vielen Fensterrosetten gotischer Kirchengebäude zu sehen. An der Ostseite des Turms der Marktkirche Hannover ist ebenfalls ein Drudenfuß zu sehen.
Eine christliche Deutung für die fünf Ecken sind die fünf Wunden Jesu Christi.
Von den Dombauhütten kam das Pentagramm oder der fünfzackige Stern zu den Freimaurern und wurde das übergeordnete Symbol auf ihren Arbeitsteppichen. Seine fünf Spitzen weisen auf die Tugenden der Klugheit, der Gerechtigkeit, der Stärke, der Mäßigung und des Fleißes hin.
Selbst bei Münzen findet sich das fünfzackige Objekt.
Sogar bei Goethe findet sich der „Drudenfuß“.
In Goethes Faust I (Vers 1395 f.) hindert das Zeichen den Teufel Mephistopheles daran, Fausts Studierzimmer zu verlassen:
Mephistopheles: „Gesteh’ ich’s nur! daß ich hinausspaziere / Verbietet mir ein kleines Hinderniß, / Der Drudenfuß auf eurer Schwelle –“
Faust: „Das Pentagramma macht dir Pein?“
Das Wunder der fünf Zacken
Fünf Zacken. Nicht vier, nicht sechs – fünf. Diese Zahl hat etwas Besonderes. In der Natur begegnet uns die Zahl Fünf in der Form von Blüten, Seesternen oder dem Kerngehäuse eines Apfels, das ein verborgenes Pentagramm zeigt. Vielleicht hat uns die Natur selbst einen Sinn für diese Ästhetik eingegeben – eine subtile Botschaft, dass diese Zahl etwas harmonisches und Vollkommenes ausdrückt.
Mit seinen symmetrischen Linien und Winkeln spiegelt der fünfzackige Stern etwas Ursprüngliches wider, das uns intuitiv anzieht.
Ihr seht, dass der Fünfzack nahezu alle Lebensbereiche durchzieht.
Und damit ist er ein starkes weihnachtliches Symbol. Ein Symbol des Staunens, und Wunderns, der Harmonie und voller Weihnachtsstimmung.
Die Weihnachtszeit ist voller Farben, die uns in eine festliche Stimmung versetzen – Rot für Wärme, Grün für Hoffnung und Gold für Glanz. Aber was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass diese Farben nicht nur unsere Erde schmücken, sondern auch hoch oben am Himmel in den Tiefen des Kosmos zu finden sind? Lassen Sie uns in die faszinierende Welt der „kosmischen Feiertagsfarben“ eintauchen und einige der spektakulärsten Nebel betrachten, die in Rot, Grün und Gold leuchten.
Rot – Die Farbe des Lebens und der Wärme
In der Astronomie ist Rot oft ein Zeichen für Wasserstoff, das häufigste Element im Universum. Wasserstoffnebel, sogenannte H-II-Regionen, sind Orte, an denen neue Sterne geboren werden. Ein beeindruckendes Beispiel ist der Orionnebel (M42). Seine leuchtenden roten Töne entstehen, wenn energiereiche Strahlung junger Sterne den Wasserstoff zum Glühen bringt. In einer klaren Nacht können wir dieses kosmische Juwel sogar mit einem Fernglas entdecken, ein leuchtendes Geschenk aus den Tiefen des Alls.
Grün – Die Farbe der Hoffnung und des Wachstums
Grün ist im Kosmos seltener, aber nicht weniger beeindruckend. Eine der bekanntesten Erscheinungen in Grün ist die Farbe von Sauerstoffatomen, die in bestimmten Nebeln vorkommen. Der Katzenaugennebel (NGC 6543), ein planetarischer Nebel, zeigt diesen smaragdgrünen Glanz. Diese Nebel entstehen, wenn sterbende Sterne ihre äußeren Schichten abstoßen und dabei ein beeindruckendes Leuchten in Grün hinterlassen. Es ist fast so, als ob der Kosmos uns ein Symbol für Erneuerung und Wachstum schenkt.
Gold – Der Glanz der Sterne
Goldene Farben am Himmel erinnern uns an die Wärme von Kerzenlicht und die Glut des Feuers. Ein besonders beeindruckender Vertreter ist der Lagunen-Nebel (M8), dessen Zentrum von gelben und goldenen Tönen dominiert wird. Diese Farben stammen von Staub- und Gaswolken, die von heißen Sternen zum Leuchten angeregt werden. Gold ist im Universum auch ein Symbol für die Schätze, die bei der Explosion von Supernovae entstehen. Die Sterne selbst produzieren Elemente wie Gold und verteilen sie durch den Kosmos – ein Geschenk, das buchstäblich kosmisch ist.
Ein himmlisches Farbenspiel zu Weihnachten
Wenn wir in einer klaren Nacht in den Sternenhimmel blicken, verbinden sich diese Farben zu einem unvergesslichen Schauspiel. Die kosmischen Feiertagsfarben erinnern uns daran, dass die Wunder des Universums immer präsent sind, unabhängig von der Jahreszeit.
Vielleicht ist dies der perfekte Moment, innezuhalten, den Blick nach oben zu richten und über die unendliche Schönheit des Kosmos zu staunen. Wer weiß, vielleicht schmückt der Himmel selbst in dieser Weihnachtszeit für uns ein kleines Stück seiner Ewigkeit in Rot, Grün und Gold – ein himmlisches Geschenk für alle, die bereit sind, es zu sehen.
In der stillen, klaren Winternacht, wenn der frostige Atem des Dezembers die Welt in ein glitzerndes Gewand hüllt, schauen wir oft staunend zum Himmel. Dort oben funkeln die Sterne wie winzige, lebendige Lichter in einer endlosen Dunkelheit. Doch warum funkeln sie eigentlich? Die Antwort auf diese Frage ist nicht nur ein Fenster zur Wissenschaft, sondern auch eine Einladung, sich von der Magie der Weihnacht verzaubern zu lassen.
Die Wissenschaft hinter dem Funkeln
Das Funkeln der Sterne, in der Fachsprache als Szintillation bezeichnet, entsteht durch die Erdatmosphäre. Während das Licht der Sterne durch die verschiedenen Schichten der Atmosphäre auf die Erde reist, wird es ständig abgelenkt. Die Luft ist nicht gleichmäßig – sie besteht aus bewegenden Luftströmungen und Schichten mit unterschiedlichen Temperaturen und Dichten. Diese Bewegung sorgt dafür, dass das Licht der Sterne leicht hin- und hergeworfen wird. Für unsere Augen sieht es dann so aus, als ob der Stern flackert und tanzt.
Besonders intensiv erscheint dieses Funkeln an kalten Winterabenden, wenn die Luft oft klar und ruhig ist. Gleichzeitig kann die Bewegung der Luftströme in großer Höhe für stärkere Lichtabweichungen sorgen, was das Funkeln verstärkt. Es ist, als ob die Sterne mit uns feiern, ihre himmlischen Lichter aufblitzen lassen und uns an das Wunder des Universums erinnern.
Widrigkeiten beim Sternegucken
Dass unsere Lufthülle nicht ganz durchsichtig ist, ist vor allem dann einleuchtend, wenn Wolken uns den Sonnenschein verwehren und vorenthalten.
Aber auch ohne Wolken, die aus Wasserdampf bestehen, ist die Lufthülle nicht ganz durchsichtig. Sichtbar wird dies am Phänomen des Morgen- und Abendrotes und des Himmelblaus.
Abends und Morgens steht die Sonne sehr tief. Somit müssen ihre Strahlen wegen des durch den steilen Winkel längeren Weges durch
dickere Luftschichten zu uns gelangen.
Das Sonnenlicht besteht nahezu aus weißem Licht, das alle Farben des Spektrums enthält. Schöne bunte Regenbögen geben Zeugnis davon.
Muss das Licht durch dickere Luftschichten, bis es zu uns gelangt, werden Lichtwellen verschiedener Wellenlängen unterschiedlich stark gebeugt und gefiltert. Deshalb sieht man Abends und Morgens mehr rotes Licht, Morgenrot.
Insgesamt ist das alles viel komplizierter.
Die nicht ganz transparente Luft macht den Astronomen viel Ärger. Der Volksmund singt von funkelnden lustig flackernden Sternen.
Lustig ist das für Astronomen durchaus nicht. Durch die Bewegungen der Luft, z. B. Wind, Wetter, Wärme verändert sich stets oft mehrfach in jeder Sekunde Dicke und Dichte der Luftschicht, durch welche das Licht des beobachteten Objektes muss.
Somit verändert sich das Licht stets in Farbe und helligkeit und richtung.
Sterne flackern, tanzen und sind nicht klar zu erkennen. Es geht zu, wie in einem Topf kochenden Wassers.
Dem hilft man ab, indem man Teleskope auf sehr hohe Berge, z. B. in Chile baut, wo derlei Turbolenzen nicht vorherrschen, weil die Luft sehr trocken und es sehr kalt ist. Noch besser, man setzt die Teleskope gleich ins Weltall. Dann hat man diese Probleme nicht. Würden Astronomen nicht ohne Sauerstoff ersticken, verzichteten sie gerne auf das frische Lüftchen.
Funkeln als Symbol der Weihnacht
Das Funkeln der Sterne hat nicht nur eine wissenschaftliche Erklärung, sondern auch eine tiefere, symbolische Bedeutung – besonders zur Weihnachtszeit. Der Stern von Bethlehem, der in der Weihnachtsgeschichte den Weg zur Krippe zeigte, wird oft als hell leuchtend und funkelnd beschrieben. Er symbolisiert Hoffnung, Führung und das Licht, das selbst in den dunkelsten Momenten des Lebens den Weg weist.
Wenn wir in einer kalten Winternacht in den Himmel blicken, können wir uns an diese Symbolik erinnern. Jedes flimmernde Sternenlicht erzählt eine Geschichte von Unendlichkeit, von der Verbindung zwischen Himmel und Erde und von der kleinen, leuchtenden Hoffnung, die in jedem von uns wohnt.
Was wir in all dieser Schönheit auch bedenken sollten ist, wie viel unnötiges Licht wir so in den Nächten Produzieren. Gerade zur Weihnachtszeit, dem Fest des Lichtes, sollten wir darüber nachdenken, wie wir uns diesen schönen Anblick des Himmels mit seinen funkelnden Sternen, der Milchstraße, unseren Planeten mit ihren Monden, bewahren können.
Es wird Zeit, dass wir anerkennen, dass ein dunkler Himmel nicht nur von den Astronomen als Spielwiese gebraucht wird. Dunkle Nächte sollten ein Grundrecht für alle Lebewesen werden.
Ein himmlisches Weihnachtsritual
Vielleicht nehmen wir uns in dieser Weihnachtszeit einen Moment, um die Sterne zu betrachten. Legt euch auf eine Decke in den Schnee oder schaut durch ein Fenster hinaus in die frostige Nacht. Lasst das Funkeln der Sterne nicht nur eine Erinnerung an die Schönheit der Natur sein, sondern auch eine Einladung, innezuhalten und über das Wunder des Lebens nachzudenken.
Das Funkeln der Sterne ist ein himmlisches Geschenk, das uns daran erinnert, wie groß das Universum ist und wie klein, aber bedeutungsvoll unser Platz darin sein kann – besonders in der besonderen Zeit der Weihnacht.
Der heilige Nikolaus, bekannt als Patron der Seeleute, spielt eine faszinierende Rolle in der Geschichte der Seefahrt, die eng mit den Herausforderungen und Gefahren auf hoher See verknüpft ist. Seine Schutzfunktion für Seeleute geht auf Legenden und Geschichten zurück, die ihn als helfenden und rettenden Heiligen darstellen.
ein Sinnbild für Hoffnung und Zuversicht in einer Zeit, in der die Navigation auf hoher See noch extrem schwierig war. Nicht selten verfuhr man sich oder schiffe gingen sogar für immer verloren.
Die Herausforderungen der Navigation
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit, als die Legenden über Nikolaus weit verbreitet waren, war die Navigation auf den Ozeanen extrem schwierig. Seeleute waren auf wenige, oft unzuverlässige Hilfsmittel angewiesen:
Astrolabium und Quadrant: Diese Instrumente ermöglichten es, anhand der Position von Sonne oder Sternen die geografische Breite zu bestimmen. Doch bei bewölktem Himmel waren sie nutzlos.
Logbuch und Sanduhr: Um die Geschwindigkeit zu schätzen, wurden einfache Methoden wie das „Logwerfen“ genutzt, bei dem ein Stück Holz ins Wasser geworfen wurde, dessen Geschwindigkeit man über eine Sanduhr maß. Eine präzise Orientierung war aber kaum möglich.
Kompass: Der magnetische Kompass erleichterte zwar die Bestimmung der Himmelsrichtungen, doch auch er war anfällig für Abweichungen und Interpretationsfehler.
Er zeigt ja nur Norden an, mehr aber auch nicht.
Seekarten: Frühzeitige Karten waren oft ungenau und unvollständig, was zu gefährlichen Fehlentscheidungen führte.
Die größte Herausforderung jedoch war die Bestimmung der geografischen Länge, die bis ins 18. Jahrhundert ungelöst blieb. Ohne sie konnte man auf offener See nicht genau feststellen, wie weit östlich oder westlich man sich befand. Das machte lange Reisen zu einem Glücksspiel, bei dem Stürme, Strömungen und unentdeckte Riffe häufig zu Schiffbrüchen führten.
Wie man es dennoch versuchte
Wie wir alle wissen, wurde die See trotz dieser Probleme mehr oder weniger Erfolgreich befahren. Selbst Kolumbus verfuhr sich, wie man weiß. und ein mal rettete ihm vermutlich eine richtig vorhergesagte Mondfinsternis das leben.
Hier kurz die Ansätze, wie man es dennoch versuchte.
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Zeitvergleich mit Häfen oder Referenzpunkten
Ohne präzise Uhren war es schwierig, die lokale Zeit eines Hafens mit der Zeit an Bord zu vergleichen. Dennoch versuchten Seefahrer oft, die Zeitverschiebung zwischen bekannten Orten (z. B. einem Heimathafen) und ihrer aktuellen Position zu schätzen. Oft wurden zur Mittagszeit Kanonen abgeschossen, die 12 Uhr Mittags anzeigten, bzw. es gab auch visuelle Systeme dafür.
Mondentfernungsmethode (Lunar Distances)
Diese Methode beruhte auf der Beobachtung der Winkelentfernung zwischen dem Mond und bestimmten Fixsternen. Da sich der Mond relativ zur Erde bewegt, variiert seine Position am Himmel ständig. Astronomen hatten Tabellen (Almanache) erstellt, die die Mondposition zu einer bestimmten Zeit für einen Referenzmeridian (z. B. Greenwich) angaben.
Und so funktionierts:
* Der Navigator misst mit einem Sextanten den Winkelabstand zwischen dem Mond und einem Stern.
* Mithilfe der Tabellen kann die Zeit auf dem Referenzmeridian berechnet werden.
* Durch Vergleich mit der lokalen Sonnenzeit (z. B. durch Beobachtung des Sonnenhöchststands) wird der Längengrad bestimmt.
Diese Methode war äußerst komplex und erforderte präzise Instrumente sowie umfangreiche Tabellen. Außerdem waren genaue Messungen oft durch Wetterbedingungen, Wellenbewegungen und ungenügende Sicht erschwert.
Beobachtung der Jupitermonde
Der italienische Astronom Galileo Galilei schlug vor, die Bewegungen der Jupitermonde als „himmlische Uhr“ zu nutzen. Die exakten Zeitpunkte, zu denen die Monde in den Schatten des Planeten eintreten oder ihn wieder verlassen, waren vorherberechnet und in Tabellen festgehalten. Mit solchen Tabellen wurde auch entdeckt, dass die Lichtgeschwindigkeit endlich sein muss.
Diese Methode war auf einem schwankenden Schiff nahezu unmöglich, da ein Teleskop für eine präzise Beobachtung notwendig war. Sie war daher nur an Land praktikabel.
Schätzung durch „Dead Reckoning“:
„Dead Reckoning“ (Koppelnavigation) war keine direkte Methode zur Bestimmung des Längengrades, wurde aber oft verwendet, um die Position zu schätzen.
Basierend auf dem bekannten Ausgangspunkt und der zurückgelegten Strecke (geschätzt anhand der Geschwindigkeit des Schiffs und der Zeit) sowie der Richtung (Kompass), berechnete man die Position.
Strömungen, Winde und Ungenauigkeiten führten oft zu erheblichen Abweichungen. Über längere Strecken summierten sich die Fehler.
Magnetische Deklination
Manche Seefahrer versuchten, die Abweichung des magnetischen Nordens vom geografischen Norden (Deklination) zu nutzen, um ihre Position zu bestimmen. Da die magnetische Deklination regional unterschiedlich ist und in Karten verzeichnet war, konnte sie als Anhaltspunkt dienen.
Diese Methode war ebenfalls sehr ungenau, da die Deklination nicht konstant war und Karten oft veraltete Werte enthielten.
Fazit
Vor der Einführung schiffstauglicher Uhren im 18. Jahrhundert (wie denen von John Harrison) war die Längengradbestimmung ein hochkomplexes und unsicheres Unterfangen. Obwohl die Mondentfernungsmethode ein theoretischer Durchbruch war, blieb sie in der Praxis fehleranfällig. Erst mit der Entwicklung präziser Uhren, die die Zeit eines Referenzmeridians unabhängig von den Bedingungen an Bord bewahren konnten, wurde die Navigation erheblich sicherer. Die Einführung dieser Chronometer revolutionierte die Seefahrt und machte das Reisen über lange Distanzen präziser und weniger gefährlich.
Und heute, in Zeiten von GPS, ist die Navigation auf hoher See quasi bei jedem Wetter ein „Kinderspiel“.
Nikolaus als Schutzheiliger
In dieser gefährlichen Welt wurde der heilige Nikolaus zu einem Symbol des Schutzes. Einer Legende zufolge rettete Nikolaus in einem Sturm ein Schiff und dessen Besatzung, indem er durch Gebete das Meer beruhigte. Diese Erzählung spiegelte die Sehnsucht der Seeleute nach göttlichem Beistand wider, da ihr Leben oft von unberechenbaren Naturgewalten abhängt.
In Häfen und auf Schiffen wurden ihm Altäre und Bilder gewidmet. Seeleute trugen häufig Amulette oder riefen ihn in Gebeten an, bevor sie in See stachen. Seine Fürsprache galt nicht nur dem Schutz vor Stürmen, sondern auch der sicheren Heimkehr zu ihren Familien.
Auch heute noch wird Nikolaus als Patron der Seeleute verehrt. Viele Kirchen und Kapellen in Küstennähe sind ihm geweiht, und sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird in vielen Hafenstädten feierlich begangen. Er erinnert an eine Zeit, in der Navigation auf hoher See eine waghalsige Unternehmung war und der Glaube an den Schutz durch den Heiligen Nikolaus den Menschen Trost und Hoffnung schenkte.
Gravitation – schwächste Kraft und heimliche Herrscherin
In der stillen, zauberhaften Zeit des Jahres, wenn die Welt im Lichterglanz der Weihnachtszeit erstrahlt, lohnt es sich, einen Blick auf das zu richten, was uns alle im wahrsten Sinne des Wortes zusammenhält: die Gravitation. Sie ist die schwächste der vier fundamentalen Kräfte, doch zugleich eine heimliche Herrscherin, die das Universum formt und ordnet. Mit einem Hauch von Staunen und einem weihnachtlichen Augenzwinkern nehmen wir sie genauer unter die Lupe.
Sanfte Kraft mit mächtiger Wirkung
Im Alltag spüren wir die Gravitation vor allem als die Kraft, die uns auf der Erde hält, die Äpfel vom Baum fallen lässt und den Schnee leise zur Erde schweben lässt. Sie ist so vertraut, dass wir sie oft gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Und doch ist sie das unsichtbare Band, das Sterne, Planeten und Galaxien formt. Ohne Gravitation gäbe es keine Sterne, keine Erde – und auch keinen Weihnachtsbaum, unter dem Geschenke liegen könnten!
Wie schwach die Schwerkraftanziehung zum Beispiel gegenüber der elektromagnetischen Kraft ist, wird klar, wenn man bedenkt, dass ein gewöhnlicher kleiner Küchenmagnet an der Kühlschranktür sich quasi gegen die Gravitation des ganzen Planeten, Erde, behaupten kann, und nicht herunter fällt.
Die Faszination von Magnetspielen ist, dass Magnete über geringe Distanzen feromagnetische Dinge zu sich hin ziehen und dass Magnete sich auch gegenseitig abstoßen können. Niemand erlebt vergleichbares im Alltag mit der Schwerkraft, z. B., dass sich zwei Massen über ihre Gravitationskraft zu sich her anziehen können.
Eine Wirkung übt die Schwerkraft zwischen ihnen freilich aus, aber sie ist zu schwach, um im Alltag bemerkt zu werden. Bewiesen ist sie längst. Aus Experimenten mit Referenzmassen und Referenzabständen konnte diese Kraft nachgewiesen und die Gravitationskonstante G bestimmt werden.
Als schwächste Kraft, spielt sie sich dennoch als heimliche Herrscherin über Raum und Zeit auf, indem sie den Raum krümmt und den Zeitverlauf beeinflusst.
Durch ihre schiere Anwesenheit legt sie fest,
• was sich wie und wohin zu bewegen hat,
• welchen Weg es von A nach B zu nehmen hat (Der Kürzeste weg ist keine direkte Gerade mehr, sondern eine gekrümmte Geodäte.)
• In Gewisser Weise beeinflusst sie durch die relative Zeit sogar Kairos und Chronos.
Dieser Effekt ist aber glücklicherweise so gering, dass er sich sogar bei den Astronauten, die mehrere Jahre auf Raumstationen lebten, höchstens in wenigen Mikrosekunden Zeitunterschied bemerkbar macht. Groß genug ist der Effekt jedoch wiederum, um bei der GPS-Navigation, wo Uhren aufeinander abgestimmt laufen müssen, eine Rolle zu spielen.
Was die Begriffe Gerade und Krumm bedeuten, legt sie durch die Raumkrümmung fest.
Leise und heimlich hat sie es, als die schwächste der vier geschafft, Grundfesten zu erschüttern und kann sogar ganz triviale Dinge, wie z. B. die Tatsache, dass die Winkelsumme eines Dreiecks stets 180 Grad beträgt, ohne mit der Wimper zu zucken, über den Haufen werfen.
Es gibt kein Gegenteil von ihr, wie z. B. positive und negative Ladung bei Proton und Elektron.
Selbst Antimaterie die sich gegenteilig zur Materie verhält, übt Gravitation und nicht Antigravitation aus.
In gewisser Weise ist sie sogar Lebensspenderin. Myonen, kleine subatomare Teilchen aus dem Weltall, zerfallen nach sehr kurzer Zeit zu anderen Teilchen. Ihre Lebenszeit ist so kurz bemessen, dass sie es zeitlich nicht durch unsere Atmosphäre bis auf den Erdboden und in dort stehende Messgeräte, schaffen würden, wäre da nicht Einsteins Relative Raumzeit. Da sie sich quasi mit Lichtgeschwindigkeit vorwärts bewegen, vergeht ihre Lebenszeit für sie so langsam, dass sie die Strecke bis zu uns überleben können.
Gespenstisch schlüpft die Gravitation den Physikern durch die Finger, wenn ihre Stärke gegen unendlich geht,
Seit einigen Jahren ist sogar bewiesen, dass sie Wellen erzeugt, wenn große Massen beschleunigt werden. Sie lässt dann die Raumzeit erzittern.
Bleibt wirklich die Frage:
Ist sie, obgleich die „schwächste“ die heimliche Herrscherin über Raum und Zeit?
Eine Majestät ist sie unbestritten.
Im Wort Gravitation steckt Gravitas, die Würde.
Gravitation und die Weihnachtszeit
Zur Weihnachtszeit entfaltet die Gravitation ihre Magie auf ganz besondere Weise: Die Erde, die uns alle trägt, schwebt durch das Weltall in einem Tanz mit der Sonne. Es ist dieser Tanz, der uns die Jahreszeiten bringt – und damit auch den Winter und Weihnachten. Während wir uns mit Freunden und Familie unter dem Sternenhimmel versammeln, können wir uns bewusst machen, dass dieselbe Gravitation, die die Kugeln am Baum hält, auch die Sterne über uns ordnet.
Die Kunst des Staunens
Was die Gravitation besonders macht, ist ihre Unaufdringlichkeit. Sie ist überall, doch sie drängt sich nie auf. Sie wirkt über unvorstellbare Distanzen, verbindet alles im Universum miteinander und bleibt doch eine sanfte Kraft. Ist das nicht ein schöner Anlass, in der Weihnachtszeit innezuhalten und zu staunen?
So wie das Weihnachtsfest uns an die Liebe und Verbindung zwischen den Menschen erinnert, so ist die Gravitation ein Symbol für die Verbundenheit im großen kosmischen Gefüge. Sie zeigt uns, dass auch das Schwächste eine mächtige Wirkung entfalten kann – eine Botschaft, die zur besinnlichen Weihnachtszeit wunderbar passt.
Vielleicht werfen wir in diesem Jahr einmal einen Blick in den Nachthimmel und lassen uns von den Wundern der Gravitation verzaubern. Denn die schwächste Kraft ist zugleich die größte Herrscherin – eine stille, mächtige Kraft, die unser aller Leben trägt.
Weihnachten ist die Zeit des Staunens, der Besinnung und der Wunder. Es ist auch eine Zeit, in der wir den Blick nach oben richten, sei es zu einem strahlenden Weihnachtsstern oder zum funkelnden Nachthimmel, der uns seit Jahrtausenden begleitet. Doch jenseits dieser festlichen Symbolik wartet eine tiefere Geschichte darauf, erzählt zu werden: die der ältesten Sterne des Universums – Zeugnisse einer kosmischen Geburt, die uns Demut lehrt.
Die ersten Sterne – Licht im Dunkel
Die ältesten Sterne, auch „Population-III-Sterne“ genannt, entstanden nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall, vor etwa 13,5 Milliarden Jahren.
Die Bezeichnung „Population-III-Sterne“ ist schon merkwürdig, weil sie doch die ersten waren.
Aber so ist sie halt, die Astronomie. Sie hat viele merkwürdige Maßeinheiten. Wir haben das z. B. bei der Messung der Helligkeit (Magnitude) kennen gelernt.
Hier ein ganz kurzer Exkurs über diese Stern-Populationen:
Wer ist wer
Die Bezeichnung Population-III-Sterne stammt aus einem historischen Klassifikationssystem, das von dem Astronomen Walter Baade in den 1940er Jahren eingeführt wurde. Ursprünglich wurden Sterne zunächst in zwei Gruppen eingeteilt, bevor dann die P-III-Gruppe noch ergänzt wurde.
Population-I-Sterne
Junge, metallreiche Sterne wie die Sonne, die vor allem in den Spiralarmen von Galaxien vorkommen. Sie enthalten schwerere Elemente (Metalle), die durch frühere Sternengenerationen entstanden sind. Astronomen machen es sich auch hier wieder einfach. Sie bezeichnen alles, was schwerer als Wasserstoff und Helium ist, als Metalle.
Population-II-Sterne
Das sind ältere, metallarme Sterne, die in den Halos und Bulgen von Galaxien gefunden werden. Sie enthalten weniger schwere Elemente, da sie aus einer noch kaum angereicherten Gaswolke entstanden.
Population-III-Sterne
Später, als man begann, über die ersten Sterne im Universum nachzudenken, wurde klar, dass noch eine Sorte nicht berücksichtigt war.
Diese Art Sterne sollten ausschließlich Wasserstoff und Helium, den einzigen Elementen, die unmittelbar nach dem Urknall entstanden waren, bestehen. Da dieses Konzept erst nach der Einführung der Populationen I und II entwickelt wurde, hat man sie *Population III* genannt, obwohl sie zeitlich gesehen die allerersten Sterne waren.
Nachdem das nun geklärt ist, kommen wir zurück zum weihnachtlichen Staunen.
Leben aus Sternenfeuer
Diese P-III-Sterne bestanden also aus den leichtesten Elementen, Wasserstoff und Helium und waren enorm massereich. In ihrem Inneren entstanden zunächst die ersten schwereren Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Eisen.
Diese Sterne leuchteten hell und kurz, bevor sie in gewaltigen Supernovae explodierten. Dabei wurde derart viel Energie frei, um noch schwerere Elemente als Eisen zu erzeugen.
Aber auch das reichte noch nicht aus, um unser ganzes Periodensystem aufzufüllen. Am Beispiel der „Herkunft des Goldes“ (Bladventskalender 07.12.21) beschrieb ich die Weihnachtsbäckerei, die den Rest erzeugt, indem zwei Neutronensterne miteinander verschmelzen.
Direkt beobachten können wir diese P-III-Sterne wohl nicht mehr, weil sie längst vergangen sind, aber ihr Licht vagabundiert in einer Form durchaus noch durch das All und fällt vielleicht irgendwann z. B. in das James-Webb-Space-Teleskop oder ein anderes Instrument.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieses alte Licht durch die Ausdehnung des Weltalls mittlerweile derart in die Länge gezogen ist, dass es gar nicht mehr im sichtbaren Bereich leuchtet.
Deshalb beobachtet das James-Webb-Space-Teleskop ja infrarotes, meist altes in die Länge gezogenes Licht…
Wie auch immer.
Auch das ist eine verblüffende Tatsache. Es ist nicht gesagt, dass ein Stern, dessen licht wir momentan sehen, noch existiert, weil je nach Entfernung das Licht viele Milliarden Jahre zu uns unterwegs war, und in so langer Zeit kann viel passieren.
Ein kosmischer Weihnachtsgedanke
Nun war also der kosmische Tisch zur Entstehung von allem, vor allem von Leben gedeckt.
Die Geschichte dieser Sterne erinnert an die Weihnachtsbotschaft: Licht, das aus der Dunkelheit hervorbricht und Leben schafft. Die ältesten Sterne des Universums könnten als „Urahnen des Lichts“ betrachtet werden, die uns den Weg zum Staunen über die Unermesslichkeit und Schönheit des Kosmos weisen.
Vielleicht inspiriert uns dieser Gedanke in der Weihnachtszeit: Wir sind aus Sternenstaub gemacht, geformt durch Prozesse, die vor Milliarden Jahren begannen. In der Dunkelheit des Winters erstrahlen die Sterne als Erinnerung daran, dass selbst aus den einfachsten Anfängen etwas Großes und Wundervolles entstehen kann.
In der stillen, festlichen Zeit des Jahres, wenn die Nächte am längsten und die Sterne am klarsten leuchten, richtet sich unser Blick oft nach oben – zum funkelnden Himmelszelt. Dort, wie ein silbernes Band aus Licht, zieht sich unsere Milchstraße über das Firmament. Sie wirkt wie ein kosmisches Wunder, ein Geschenk der Natur, das uns in Ehrfurcht und Staunen versetzt.
Ein Band aus Licht
Die Milchstraße, unsere galaktische Heimat, besteht aus Milliarden von Sternen, Planeten, Gaswolken und Dunkler Materie. Was wir am Nachthimmel sehen, ist nur ein kleiner Ausschnitt: das Band ihrer Scheibe, das sich über unsere Köpfe spannt. In dunklen, klaren Nächten wirkt sie wie ein verschneiter Pfad, ein Anblick, der perfekt zur Weihnachtszeit passt.
Die Milchstraße erinnert uns daran, wie winzig wir im Vergleich zu den Weiten des Universums sind und gleichzeitig, wie wertvoll unser Platz in diesem Kosmos ist. Besonders zu Weihnachten, wenn die Geschichten von Frieden, Hoffnung und Wundern lebendig werden, lädt sie uns ein, über die Größe des Universums und die Verbundenheit aller Dinge nachzudenken.
Ja, die Milchstraße ist von zahlreichen Mythen und Geschichten umwoben, die perfekt zur Weihnachtszeit und ihrer Stimmung von Wundern und Lichtern passen. Hier ist eine besonders schöne:
Sternenstraße der Seelen
Die Milchstraße entstand, so heißt es, als die Göttin Hera den kleinen Herakles, das Kind ihres Mannes Zeus mit einer Sterblichen, unwissentlich stillte. Herakles trank so kräftig, dass Hera ihn von ihrer Brust wegstieß und dabei ein Tropfen ihrer Milch in den Nachthimmel spritzte. Aus diesem göttlichen Tropfen wurde die Milchstraße – ein ewiges Band aus Licht, das Götter und Menschen verbindet.
Aber es gibt auch eine andere, universellere Interpretation: Die Milchstraße ist der Weg, auf dem die Seelen von der Erde in die Ewigkeit gelangen. In dieser Vorstellung trägt sie die Hoffnung und das Versprechen, dass das Leben auf der Erde nicht das Ende ist, sondern der Anfang einer kosmischen Reise.
Dieser Mythos fügt sich wunderbar in die Weihnachtszeit ein, die oft mit Licht und Hoffnung in der Dunkelheit assoziiert wird. Wie der Weihnachtsstern in der christlichen Tradition den Weg zu einer großen Veränderung zeigte, so leuchtet die Milchstraße als Sternenstraße der Seele – ein Zeichen dafür, dass wir in einem größeren, universellen Plan eingebettet sind.
Ein kosmisches Wunder feiern
Wenn wir zur Weihnachtszeit die Kerzen am Baum anzünden, können wir uns die Sterne der Milchstraße vorstellen – kleine Lichtpunkte, die zusammen eine größere Geschichte erzählen. Wie die Milchstraße uns als galaktische Gemeinschaft vereint, so erinnert uns Weihnachten daran, dass wir hier auf der Erde eine menschliche Gemeinschaft bilden.
Lasst uns in diesem Jahr das Wunder unserer galaktischen Heimat feiern – eine Einladung, das Leben zu schätzen und die Sterne immer wieder neu zu betrachten. Denn wie die Milchstraße, so ist auch die Weihnachtszeit ein Moment, um innezuhalten und das Licht zu feiern, das selbst die dunkelste Nacht erhellt.
Dunkle Materie: Das unsichtbare Weihnachtswunder des Universums
Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der Wunder, des Staunens und der unergründlichen Geheimnisse. Während wir uns über den glitzernden Sternenhimmel und die schimmernden Lichter auf der Erde freuen, liegt über uns ein unsichtbares Wunder, das seit Jahrzehnten die Wissenschaftler in Staunen versetzt: die Dunkle Materie.
Ein unsichtbarer Schleier
Dunkle Materie macht etwa 27 % der gesamten Materie im Universum aus, doch wir können sie weder sehen noch direkt messen. Sie sendet kein Licht aus und reflektiert keines. Wie ein unsichtbarer Schleier durchdringt sie das Universum und hält Galaxien zusammen – ähnlich wie das Weihnachtsgeheimnis, das in der Luft liegt und uns alle auf magische Weise verbindet.
Wissenschaftler wissen, dass Dunkle Materie existiert, weil ihre Gravitationskräfte das Verhalten von Sternen und Galaxien beeinflussen. Ohne sie könnten Galaxien, wie wir sie kennen, nicht existieren, da die sichtbare Materie allein nicht genug Masse hätte, um sie zusammenzuhalten.
Im letzten Blindnerd-Adventskalender stellte ich Vera Rubin vor. Sie wirkte maßgeblich bei der indirekten Entdeckung der dunklen Materie mit.
Der unsichtbare Weihnachtsbaum
Dunkle Materie ist wie ein unsichtbarer Weihnachtsbaum.
Stellen wir uns vor, unser Universum sei ein wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum, der sich auf seinem Ständer auch noch dreht. Die Sterne, Planeten und Galaxien sind die leuchtenden Kugeln und Lichter. Doch was diesen Baum stabil hält, ist das unsichtbare Geäst – in unserem Fall die Dunkle Materie. Ohne sie würde der funkelnde Weihnachtsbaum, der funkelnde Kosmos durch die Fliehkräfte seiner sich drehenden Teile, auseinanderbrechen. Alles flöge in alle Richtungen davon.
Ein Wunder zum Staunen
Die Erforschung der Dunklen Materie erinnert uns daran, wie viel es noch zu entdecken gibt. Genau wie ein Kind an Weihnachten, das staunend vor dem Baum steht, blicken Wissenschaftler mit kindlicher Neugier in den Kosmos. Jeder neue Hinweis, jedes Experiment, das einen Schritt näher an die Lösung dieses Rätsels bringt, ist wie das Öffnen eines Türchens im Adventskalender, Ein kleiner Vorgeschmack auf das große Wunder.
Ein weihnachtlicher Gedanke
Vielleicht ist die Dunkle Materie auch eine Erinnerung daran, dass nicht alles, was wichtig ist, mit bloßem Auge zu sehen ist. Liebe, Freude und Hoffnung – all das sind unsichtbare Kräfte, die uns in der Weihnachtszeit bewegen und die Welt zusammenhalten. So wie die Dunkle Materie die Galaxien.
Lasst uns in dieser stillen, heiligen Nacht nicht nur die funkelnden Sterne betrachten, sondern auch an die unsichtbaren Wunder denken, die das Universum – und unser Leben – so außergewöhnlich machen.
Meine lieben,
rein Rechnerisch ist das nun die Nummer 301. Aber die zählt nicht. Wir beginnen am ersten Advent mit dem Start mit der 301.
Nichts desto Trotz ist das ein wichtiger Artikel für euch. Er enthält spannende Ankündigungen zur ‚Weihnachtszeit und darüber hinaus. Außerdem gibt es noch spannende Geschenktipps für euch.
Wundert euch nicht über die Sprache, aber ich durfte diese Ankündigungen in einem großen Astro-Newsletter veröffentlichen, was man eben sprachlich merkt.
Also los:
1. Sendungen
Ja, das muss man schon zugeben. Was seit der Pandemie online so möglich ist, vereinfacht die Durchführung von Veranstaltungen doch enorm.
Natürlich trete ich lieber auf Bühnen mit richtigem Publikum auf, um dort dann die Rampensau zu sein. Aber es ist eben auch gerade für mich mit meiner Sehbeeinträchtigung nicht immer einfach, zu verschiedenen Orten zu reisen.
Oft braucht man dafür eine Begleitperson, die man erst mal finden und eventuell sogar bezahlen muss, oder man muss sogar noch irgendwo, wo man sich nicht auskennt, übernachten.
Selbiges gilt natürlich alles auch für Menschen, die mich zwar hören wollen, es aber aus oben genannten Gründen nicht schaffen, so eine Reise zur Veranstaltung auf sich zu nehmen.
Von da her ist online manchmal auch ein Segen. Im Dezember und Januar habe ich die Möglichkeit über unsere BLAutor-Lesebühne Sendungen auszustrahlen.
Diese können zum einen über ein Web-Radio und zum anderen über die A-Damen von Amazon angehört werden.
Ihr könnt den Sendungen auf zwei Möglichkeiten lauschen. Diese kopiere ich euch hier einmal hin, und nicht unter jede Sendung einzeln.
Die Raumfahrt, das Universum und Astronomie haben alle Bereiche von Kunst und Musik stets beflügelt. Lasst uns in dieser Sendung mal hinein hören, was es hier so an Beispielen gibt.
Wir hören gute Musik und erfahren einige Hintergründe über die vorgestellten Stücke.
23.12. Die Weihnachtsmondfahrt
Apollo8 und Jules Vernes
Manche von euch erinnern sich vielleicht noch daran, dass ich dazu vor einiger Zeit mal einen Artikel geschrieben habe. Genau diesen wärmte ich zu einer Radiosendung (Lesung) auf.
Viele große Erfindungen werden bevor sie ausgeführt werden, erst mal geträumt und gedacht. So ein Fall ist die Mondfahrt von Jules Vernes. Ihr erfahrt in dieser Sendung, welch unglaubliche Parallelen es zur Weihnachtsmondfahrt Apollo8 1968 gab.
Mo. 13.01.2025 20:00 Der Blindnerd in der Friedensbewegung
Der Ausbruch des Krieges in Europa vor zwei Jahren war mir ein Anlass, einen Artikel zu veröffentlichen, der meine Arbeit in der Friedensbewegung aufzeigt.
Er ist ein gutes Stück Biographie von mir und geht weit über die Friedensarbeit hinaus. Diesen Artikel durfte ich mit passenden Friedensliedern verschiedener Liedermacher anreichern,
so dass daraus eine Sendung entstanden ist. Dieses Friedenszeichen möchte ich gerne im Sinne eines geeinten, gesunden und friedlichen Europas mit euch teilen.
27.01.2025 Kinderträume
Der Traum vom Fliegen, die Eroberung des Alls und viele Abenteuergeschichten haben mich schon als Kind beflügelt.
Diese Träumereien werde ich an diesem Abend mit euch teilen.
Diese Sendung verbindet Träume, Musik und Astronomie auf eine wunderbare Weise miteinander.
Schon seit drei Jahren veranstalte ich auf Blindnerd einen Adventskalender mit astronomischem Bezug.
Wer vom 01.12. – 24.12. bei mir vorbeischaut, wird jeden Tag ein neues Türchen mit einer spannenden Geschichte vorfinden. Im letzten Jahr hatte ich beispielsweise vierundzwanzig Frauen aus Wissenschaft und Technik zu Gast. Welches Motto ich in diesem Jahr wähle, verrate ich noch nicht.
Ach ja, eines noch. Genau genommen bekommt ihr an jedem Tag quasi eine Doppeltür, denn meinen Adventskalender überkreuze ich mit dem des Arbeitskreises BLAutor, den ich auch administriere. Somit gibt es Wissenschaft und Literatur und Weihnacht in einem…
Und wer jetzt neugierig darauf geworden ist, was der Blindnerd so in seinen älteren Weihnachtskalendern versteckt hatte, kann gerne meine Weihnachtspost besuchen. https://blindnerd.de/category/weihnachtspost/
Kommt einfach jeden Tag bis zum 24. Dezember, und hoffentlich danach auch noch, hier vorbei, und öffnet die Türchen des Blindnerd-Adventskalenders 2024.
Wer den Blog abonniert hat, wird sowieso erinnert.
Geschenktipps
Der Arbeitskreis blinder Autoren (BLAutor) hat drei Anthologien herausgegeben, die auf ganz wunderbare Weise Einblick in die Welt und das Leben von blinden Menschen bieten.
Diese eignen sich ganz wunderbar auch als Weihnachtsgeschenke. Der Erlös aus diesen Büchern fließt ausschließlich unserer BLAutor-Kasse zu.
Dieses Geld ermöglicht es unserem Schreibzirkel, derartige Projekte durchzuführen, unsere Homepage zu finanzieren und Hörbuch-Aufsprachen zu ermöglichen.
Ja, und nicht zuletzt, so viel Werbung muss erlaubt sein. Auch ich durfte mich an allen drei Büchern beteiligen.
Die Bücher heißen:
Blind Verliebt
Klappentext
Beinahe jeder mit Lebenserfahrung war schon einmal blind verliebt. Blind verliebt in dem Sinne, dass die neue Partnerin, der neue Partner in einem völlig falschen Licht gesehen wurde. Ihr attraktives Aussehen, sein anziehendes Charisma, ihre geheimnisvollen Augen, seine sonore Stimme, ihr Geschmack fürs Detail, seine beruhigende Gelassenheit waren letztendlich doch nur Fassade. Doch das Wort „blind“ darf auch wörtlich genommen werden. Diese Anthologie wurde von sehbehinderten und blinden AutorInnen mit lebendigen Geschichten gefüllt. Blinde Menschen verlieben sich selbstverständlich auch im doppelten Sinn hin und wieder blind. Die meisten Menschen träumen von der wahren Liebe und verschließen auch dann mal die Augen vor der Wirklichkeit. Können sich eigentlich auch Tiere blind verlieben? Lassen Sie sich überraschen! https://www.blautor.de/blind-verliebt/
Abenteuerliche Anekdoten blind erlebt
Jeder Mensch mit Lebenserfahrungen hütet einen Schatz voller Anekdoten, die knisternde Spannung hervorrufen oder aufgrund von Pleiten, Pech und Pannen zum Lachen einladen.
Gerade bei Sehbehinderten und Blinden häufen sich solche Anekdoten anscheinend besonders.
Liebe Sehende, begeben Sie sich mit dieser Anthologie auf verschiedene Abenteuerreisen der 20 sehbehinderten Autor*innen.
Verirren Sie sich in einer Teufelsschlucht.
Füttern und reiten Sie ohne zu sehen einen echten Elefanten.
Versuchen Sie, ohne zu sehen mit einem Gehörlosen zu kommunizieren.
Umarmen Sie blind liebevoll einen völlig fremden Menschen, weil Sie diesen mit Ihrem Partner verwechseln.
Setzen Sie sich aus Neugier blind hinter das Lenkrad eines Autos, das dann plötzlich eine Bergstraße hinabrollt.
Lassen Sie sich überraschen. Jede Anekdote in diesem Buch wird Sie rühren oder amüsieren. https://www.blautor.de/abenteuerliche-anekdoten-blind-erlebt/
Dieses Buch ist über die Hörbüchereien für blinde Menschen ausleihbar.
„Farbenfrohe Dunkelheit“
Von humorvollen Anekdoten, ergreifenden Biografien, niedlichen Tiergeschichten, knallharten Short-Krimis, anspruchsvoller Philosophie bis zu poetischen Versen
streift jeder Leser in diesem Buch mit Gewissheit sein Lieblingsgenre. Die farbenfrohen, fantasiereichen und humorvollen Gedanken der BLAutorinnen und
BLAutoren bewegen sich quer durch alle Gattungen. Das fesselt und verspricht Kurzweil.
Seit 30 Jahren kreieren sehbehinderte und blinde Poeten und Schriftsteller in ihrem
Arbeitskreis BLAutor literarische Texte. Manche von ihnen sind längst im Buchmarkt zuhause. https://www.blautor.de/farbenfrohe-dunkelheit-erste-anthologie-des-arbeitskreises-blautor/
Auch dieses Buch ist bei den Hörbüchereien für blinde Menschen ausleihbar.
So, meine lieben, und jetzt hoffe ich, dass wir uns bei der ein oder anderen Gelegenheit hören. Ich werds ja dann eventuell an den Kommentaren sehen.
Habt eine gute und entspannte Vorweihnachtszeit.
Euer Sternenonke.
Dieses hier ist Artikel 299, in Worten, Zweihundertneunundneunzig.
Das bedeutet, dass wir bald schon miteinander feiern werden. Das soll noch im November geschehen, denn der Dreihundertste sollte nicht in den Tumult des Blindnerd-Weihnachtskalender fallen. Das nur mal so am Rande zum Vormerken.
Jetzt zu unserem Thema:
da ist sie wieder, die Zeit des Gruselns, erschreckens und natürlich auch für Partys und Feste, für Süßes oder Saures.
Am Donnerstag feiern wir Halloween. Lasst uns dieses Fest mal am Himmel begehen, indem wir nachspüren, ob es da auch Verbindungen zur Astronomie gibt.
Was ist Halloween eigentlich
Halloween hat eine lange Geschichte, die bis in die Zeit der Kelten vor über 2000 Jahren zurückreicht. Ursprünglich geht Halloween auf das keltische Fest Samhain zurück, das um den 1. November gefeiert wurde und den Übergang vom Sommer in den Winter markierte. Die Kelten glaubten, dass an Samhain die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten besonders dünn sei, sodass die Geister der Verstorbenen zurückkehren und die Lebenden heimsuchen könnten. Um diese Geister zu vertreiben, entzündeten sie große Feuer und trugen Kostüme, die sie vor den Geistern schützen sollten.
Die Kelten waren eine bedeutende Kulturgruppe in Europa, die etwa zwischen dem 8. Jahrhundert v. Chr. und dem 1. Jahrhundert n. Chr. existierte.
Mit der Christianisierung Europas übernahmen die Kirche und das Mittelalter viele Bräuche des Samhain-Festes, passten sie jedoch an die christliche Lehre an. Um die heidnischen Bräuche zu verdrängen, wurde der 1. November zum Allerheiligenfest erklärt (im Englischen „All Hallows’ Day“).
Der Abend zuvor wurde „All Hallows’ Eve“ genannt, woraus sich später der Name Halloween entwickelte.
So viel dazu.
Kommen wir aber nun zu den Verbindungen von Halloween und Astronomie.
Angst und Schrecken
Um Halloween am Himmel zu finden, müssen wir gar nicht lange suchen. Die beiden Monde des Mars, dem Planeten des Kriegsgottes, heißen Phobos und Deimos, Angst und Schrecken. Irgend wie seltsame Namen,
für Monde eines Ortes, wo momentan alle hin wollen, , einem Ort, der offenbar von Angst und Schrecken umgeben ist.
Die Monde des Mars, Phobos und Deimos, wurden 1877 vom amerikanischen Astronomen Asaph Hall entdeckt.
Er entdeckte zuerst Deimos am 12. August und fünf Tage später Phobos am 17. August.
Beide Monde sind relativ klein und unregelmäßig geformt. Phobos hat einen Durchmesser von etwa 22 km und umkreist den Mars sehr nahe (weniger als 6.000 km über der Marsoberfläche), was ihn zu einem der nächsten Monde eines Planeten macht. Deimos ist mit etwa 12 km im Durchmesser noch kleiner und kreist weiter entfernt, etwa 20.000 km über der Marsoberfläche.
Angst und Schrecken sind durchaus in der Zukunft, wo wir vielleicht den Mars längst schon bewohnen, durchaus berechtigt.
Phobos, der größere der beiden Marsmonde, befindet sich auf einem langsamen „Kollisionskurs“ mit dem Mars. Phobos umkreist den Mars in einer sehr niedrigen Umlaufbahn, nur etwa 6.000 km über der Marsoberfläche, und seine Umlaufbahn nimmt aufgrund von Gezeitenkräften allmählich ab.
Schätzungen zufolge nähert sich Phobos dem Mars mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,8 cm pro Jahr. Dies bedeutet, dass Phobos innerhalb der nächsten 30 bis 50 Millionen Jahre entweder auf die Marsoberfläche stürzen oder auseinanderbrechen und einen Ring um den Mars bilden könnte. Sollte Phobos den Mars tatsächlich erreichen, würde sein Aufprall eine enorme Menge an Energie freisetzen und Krater von beachtlicher Größe hinterlassen.
Deimos, der kleinere und weiter entfernte Marsmond, entfernt sich hingegen langsam vom Mars und ist von einem ähnlichen Szenario nicht betroffen.
Beenden wir diesen Abschnitt mit etwas nicht so gruseligem:
Die Monde des Mars wurden schon lange vor ihrer Entdeckung vermutet und sogar in der Literatur erwähnt!
Der berühmteste Fall ist Jonathan Swift, der in seinem 1726 erschienenen Werk „Gullivers Reisen“ zwei Marsmonde beschreibt. Swift schreibt, dass Astronomen in der fiktiven Stadt Lagado die Marsmonde entdeckt hätten und nennt sogar ihre Umlaufbahnen und Entfernungen. Beeindruckenderweise kommen diese Angaben den tatsächlichen Entfernungen von Phobos und Deimos erstaunlich nahe. Da Swift jedoch keine astronomische Quelle dafür hatte, geht man davon aus, dass seine Angaben reiner Zufall waren.
Auch der deutsche Astronom und Mathematiker, Johannes Kepler, mutmaßte 1610, dass der Mars zwei Monde haben könnte, basierend auf einer numerischen Überlegung: Da die Erde einen Mond und Jupiter vier Monde hatte (zumindest die damals bekannten galileischen Monde), schloss Kepler, dass Mars, als Planet dazwischen, zwei Monde besitzen könnte. Diese Überlegung war allerdings mehr spekulativ und ohne astronomische Grundlage.
Wie auch immer. Halloween ist auf dem Mars mehr als garantiert.
Die sieben Schwestern
Die Plejaden, auch bekannt als „Siebengestirn“ oder „die Sieben Schwestern“, sind ein offener Sternhaufen im Sternbild Stier, der etwa 440 Lichtjahre von der Erde entfernt liegt. Dieser Sternhaufen enthält einige der jüngsten und hellsten Sterne unserer galaktischen Nachbarschaft und ist mit bloßem Auge gut sichtbar. Die Plejaden bestehen aus etwa 1000 Sternen, wobei die bekanntesten sieben hellsten Sterne oft als die „Schwestern“ bezeichnet werden.
Ihre Namen sind: Alcyone, Merope, Maia, Electra, Taygeta, Celaeno und Sterope.
Dieses Siebengestirn ist um Haloween herum den ganzen Winter über gut sichtbar.
Die Legende erzählt, dass die Schwestern von dem Jäger Orion verfolgt wurden, der sie so liebte, dass er ihnen quer über den Himmel nachstellte. Zeus verwandelte die Schwestern schließlich in Tauben und versetzte sie als Sternbild an den Himmel, um sie vor Orion zu schützen.
Hier kurz die Rollen, die jede Schwester spielte:
Alcyone:
Alcyone war die Anführerin der Schwestern und galt als die schönste und strahlendste. Sie war mit Poseidon, dem Gott des Meeres, verbunden und ist der hellste Stern des Haufens.
Merope
Merope ist die einzige der Schwestern, die einen Sterblichen heiratete – den König Sisyphos von Korinth. Sie wird oft als der schwächste Stern im Haufen dargestellt, was man als Ausdruck ihrer Scham darüber interpretierte, einen Menschen statt eines Gottes zu heiraten.
Maia
Maia war die älteste der Plejaden und galt als besonders schön und ruhig. Sie war die Mutter des Götterboten Hermes, den sie mit Zeus gezeugt hatte. Maia war auch Namensgeberin für den Monat Mai.
Electra
Electra wurde von Zeus zur Mutter von Dardanos und Iasion, den legendären Ahnen des trojanischen und etruskischen Volks. Laut einer Legende wird Electra oft als schwach oder als trauernder Stern beschrieben, da sie über den Untergang Trojas klagt.
Taygete
Taygete war eine Jägerin und Anhängerin der Göttin Artemis. In einigen Versionen der Legende verwandelte sie sich selbst in eine Hirschkuh, um Zeus zu entkommen, der ihr nachstellte.
Celaeno
Über Celaeno ist weniger bekannt, doch in manchen Geschichten ist sie die Mutter der Söhne von Poseidon oder Prometheus. Celaeno ist ein weniger leuchtender Stern und daher oft als geheimnisvoll oder schattig beschrieben.
Sterope
Sterope war ebenfalls mit Ares, dem Kriegsgott, verbunden. Manche Erzählungen sagen, dass Sterope wegen der Helligkeit des Sterns geschwächt ist, während andere berichten, sie habe durch ihre Verbindung zu Ares an Glanz verloren.
Auch in anderen Kulturen sind sie ebenfalls von Legenden umgeben:
Die Maya und Azteken sahen in ihnen Zeichen des Neubeginns, und die Maori in Neuseeland nennen die Plejaden „Matariki“, was das neue Jahr einläutet.
Der Jäger mit dem Schulterproblem
In der griechischen Mythologie war Orion ein legendärer Jäger, der für seine Größe und Stärke bekannt war und den Zorn der Götter auf sich zog, als er sich rühmte, jedes Tier der Erde erlegen zu können. Daraufhin schickte die Göttin Artemis einen Skorpion, der Orion tötete. Zu Ehren seiner Tapferkeit wurde er als Sternbild an den Himmel versetzt, wo er nun in einem ewigen Kampf mit dem benachbarten Skorpion-Sternbild steht – im Jahresverlauf gehen sie nie gleichzeitig auf.
In Wirbel, um den Kopfschmuck des Königs haben wir schon vom Beteigeuze, dem Schulterstern, , des Orion gehört, der den größten Teil seines Lebens bereits hinter sich hat, und irgendwann in einer fulminanten Nova aufgehen wird.
Auch ein Bein von ihm wird gleich noch eine Rolle spielen.
Orion gehört zur Mythologie der Plejaden-Familie unbedingt dazu und ist auf jeden Fall mal seinen eigenen Beitrag wert.
Die Himmelshexe
Im Sternbild Eridanus befindet sich der sogenannte Hexenkopfnebel , ein Reflexionsnebel, der durch seine Form an das Profil einer Hexe erinnert. Er ist durch das Licht des nahen Sterns Rigel beleuchtet und bekommt so ein geisterhaftes Aussehen, perfekt passend für Halloween.
Ein Reflexionsnebel ist eine Wolke aus interstellarem Gas und Staub, die das Licht nahegelegener Sterne reflektiert.
Reflexionsnebel leuchten deshalb nicht selbst, weil sie keine Sterne enthalten.
stattdessen streuen und reflektieren sie das Licht von benachbarten Sternen.
Das Ergebnis ist oft eine bläuliche Färbung, da kürzere, blaue Lichtwellen stärker gestreut werden als längere, rote Wellen. Das ist der Effekt, der unseren Himmel auf der Erde blau erscheinen lässt.
Aber zurück zu unserer Himmelshexe.
Der vorhin genannte helle Stern, Namens Rigel bildet den rechten Fuß des uns schon bekannten Orions. Der Orion beleuchtet also die Himmelshexe mit seinem Fuß.
Unsere Himmelshexe befindet sich etwa 900 Lichtjahre von der Erde entfernt und erstreckt sich über eine beeindruckende Länge von rund 70 Lichtjahren.
Sie liegt nahe dem Sternbild Orion und ist am besten im Winter sichtbar, wenn Orion über den Nachthimmel der nördlichen Hemisphäre dominiert.
Der Hexenkopfnebel ist allerdings ein sehr lichtschwaches Objekt und daher nur in größeren Teleskopen oder auf Langzeitbelichtungen sichtbar. Astrofotografen lieben ihn wegen seiner ungewöhnlichen Form und der mystischen Ausstrahlung, die an ein gruseliges Gesicht erinnert.
Obwohl der Hexenkopfnebel keinen tieferen mythologischen Hintergrund wie andere Himmelsobjekte hat, ist er durch seine Form und Farbe ein beliebtes Objekt für Halloween und wird in der Astrologie leider oft mit mysteriösen oder übernatürlichen Eigenschaften verknüpft.
Seine „Hexen“-ähnliche Gestalt hat ihm den Ruf eingebracht, ein „gruseliges Gesicht“ im Weltall zu sein, und so passt er perfekt in die Stimmung und Symbolik, die man oft mit der dunklen und mysteriösen Seite des Weltraums verbindet.
Abspann
Es gibt noch viele weitere Geschichten, die zu Halloween passen, aber es gibt ja auch noch weitere Halloween-Feste, die bedient werden müssen.
ich bin zwar nicht so der Party-Gänger und aus Halloween und Fasching mache ich mir nicht viel. Aber irgendwie ist es doch schade, dass unsere christliche Religion und Kultur so wenig für die Sterne übrig hat. Viel mehr als den Stern von Betlehem gibt es dort nicht. Unsere Schöpfungsgeschichte bezeichnet die Sterne als Lampen am Himmel, was sie ja letztlich auch sind.
Aber trotzdem. Mich faszinieren die coolen Geschichten aus der griechischen Mythologie sehr, in denen einfach mal ausgediente Götter an den Himmel gehängt werden, in welchem es um Liebe, Eifersucht und Kämpfe geht. So betrachtet, könnte unser oft strafender Gott etwas mehr Entspannung vertragen, weil die Götter der alten Griechen so wunderbar und grausam zugleich menschlich sind.
In diesem Sinne wünscht euch der Sternenonkel ein Halloween mit allem, was dazu gehört.